Light Your Anchor - Peter Pan Syndrome (Digital)

rev peter pan

Stil (Spielzeit):
Skatepunk / melodischer Hardcore (17:39)
Label/Vertrieb (VÖ): Acuity (16.03.12)
Bewertung: 7/10

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Ich habe extra nachgesehen, da ich mir eigentlich relativ sicher war, aber Mist – es handelt sich nicht um die Nachfolgeband von TINY Y SON, die ich hier mal ziemlich abgefeiert habe. Denn diese Mixtur aus melodischem Skatepunk und Hardcore mit Moshfaktor klingt sehr flüssig und melodisch, nicht zu aufgesetzt und damit eben etwas nach TYS - und das ist als Kompliment gemeint.

Eine der Vorgängerbands für LIGHT YOUR ANCHOR waren BETWEEN LOVE AND MADNESS, die mir auf ihrer Split mit BADGY OF APATHY bereits gut gefallen haben. BURY US ALL und WE NEED GUNS! kommen mir jetzt nicht bekannt vor, aber egal, denn es zählt, was die neue Band so von sich gibt – und das kann sich in der Tat hören lassen. Ähnlich wie bei erwähnten TINY Y SON hört man eine Mischung der 90iger – also vor allem schnelle Parts mit viel Melodik und brachialeren Hardcore moderner Prägung, der geschrien wird und Breakdowns mag. Man könnte jetzt an A DAY TO REMEMBER denken, läge aber bei beiden Komponenten daneben.

Denn die Melodycore-Elemente sind nicht aus dem Poppunk geklaut, die Melodien sind nicht zwangsweise für den Popbereich gedacht und die Hardcore-Parts sind eben nicht so auf dicke Hose gemacht und so übertrieben in die Song reingepresst. Überhaupt haben die Hamburger eine sehr frische Art und Weise gefunden, ihren Hardcore mit modernen Elementen anzureichern. Sie erinnern eher an BELVEDERE/THIS IS A STANDOFF! (dessen Sänger sie für einen Gastauftritt gewinnen konnten) als an Metalcore (aus diesem Feld gibt Jasper von A TRAITOR LIKE JUDAS ein Intermezzo in einem Song) – auch wenn sie sich da mal was abgucken gehen.

Dennoch klingen LIGHT YOUR ANCHOR eben nicht nach dem letzten Stand der Moderne, sondern rudern zumindest mit den Skatecore-Parts ein kleines Stück zurück – was mir extrem gut gefällt. Zwar kann ich noch keine absoluten Hits auf dieser 6-Track-EP erkennen, aber es macht viel Spaß, den Nordlichtern zuzuhören und ich bin gespannt, was da mal in Albumform kommen könnte – Hauptsache, sie übernehmen dann nicht zu viel Metalcore. Denn so, wie sie sich hier zeigen, sind sie für mich ein genauso spannendes Thema wie Z. B. MARATHONMANN, bei denen ich ja auch schon auf was Neues warte...