Incubus - Light Grenades


Review


Stil (Spielzeit): Alternative Rock (47:46)
Label/Vertrieb (VÖ): Epic/SonyBMG (24.11.06)
Bewertung: 8/10
Link: www.enjoyincubus.com

Mit ihrem mittlerweile sechsten Album beweisen INCUBUS erneut, dass sie zur Spitze des Alternative-Rock-Sektors gehören. Oder wie Frontmann Brandon Boyd es ausdrückt: "It kicks, it bites, it loves, it hurts. It's the closest we've ever come to being the band we want to be."

„Light Grenades“ ist vielschichtig, unberechenbar und dennoch so eingängig, wie man es sich als Fan älterer Alben vielleicht erhofft hat – INCUBUS haben mit das Beste in Musik gegossen, was die Band seit ihrem ersten Album ausmacht: Spielwitz samt ausgefeilten Arrangements, jede menge Drive (hört nur mal in den Ohrwurm „A Kiss To Send Us Off“ rein), ihre typisch verträumte Note in Kombination mit großartigen Refrains („Dig“, „Paper Shoes“), den deutlichen RED HOT CHILI PEPPERS-Einschlag vom letzten Album („Anna Molly“, „Rogues“), kleine nette Songperlen ohne großes Brimborium („Love Hurts“) und die satte Pogo-Rock-Kante, die mich auf der Tanzfläche zum Austicken bringt („Light Grenades“). Mit „Earth To Bella“ haben die fünf Jungs sogar eine ziemlich schräge Mischung aus softer Ballade und Noise-Kracher an Bord – durchaus strange, aber alles andere als langweilig. „Pendulous Threads“ schlägt in die gleiche Kerbe und wird zu einem Hendrix-mäßigen Retro-Gitarren-Dudel-Track mit RAGE AGAINST THE MACHINE-Drive. Cooles Ding… Anhänger von DJ Chris Kilmore können zudem getrost aufhorchen, der Mann ist wieder deutlich hörbar, der Sound kommt zudem dick aufbereitet von Brendon O'Brien (PEAR JAM, AUDIOSLAVE u.a.).

An "Light Grenades" arbeitete die Band länger als an allen anderen ihrer Alben. "Jedes unserer Alben wurde innerhalb von acht Wochen geschrieben und innerhalb von acht Wochen aufgenommen. Das ist eine lange Zeit, gemessen an manch anderen - aber alarmierend kurz, wenn man es mit den meisten Bands und Künstlern vergleicht. Nicht, dass wir uns gehetzt hätten, aber wir mögen es eben, schnell zu arbeiten. Wir schrieben etwas mehr als zwanzig Songs. Wie Lektoren auf Acid verschlangen wir die Stücke und ließen nur jene weiterleben, die uns begeisterten, überraschten und inspirierten! Alles in allem dauerte dieser Prozess ein ganzes Jahr", erklärt Boyd.

Zeit, die sich gelohnt hat. So vielschichtig und gleichzeitig überzeugend klangen INCUBUS auf Albumlänge noch nie, und genau deshalb sollte auch jeder Freund der Band diese Scheibe eintüten.