SuiCidE – Near Death Experience

SuiCidE – Near Death Experience
    Death/Thrash Metal

    Label: Eigenregie
    VÖ: 12.04.13
    Bewertung:7/10

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Vierzehn Jahre ist es her, dass sich in Österreich ein paar Burschen zusammenschlossen, um mit deftiger Musik die Welt zu erfreuen. Sechs Jahre ist es her, dass die letzte Scheibe die Öffentlichkeit kennenlernte. Seither hat sich viel getan. Vermutlich ist eine der größeren Wendungen, dass SUICIDE ihren Weg seit einiger Zeit ohne Keyboarder gehen und sich dementsprechend in ruppigeren Soundlandschaften wiederfinden.

Langsam geht's los. Dafür wird es recht bald umso schneller und härter. Der am Anfang stehende Titeltrack wirbt mit eingängigen Lead-Gitarren, bevor pfeilschnelle Tonsalven gegen den Schädel gedonnert werden. Ein schmissiger Chorus rundet das Ganze ab und im folgenden „Godless Peaceful World" meint man fast, AMON AMARTH hätten beim Eröffnungsriff ihre Finger im Spiel. Das brutale Gemetzel verliert nie seine hintergründigen Harmonien und die Sechssaiter klingen deutlich dreckiger als die mittlerweile etwas glattgebügelten nordischen Kollegen.

Bei dem brachialen High-Speed-Gebolze in „Empodiment Of Evil" fühlt man sich, als ob man von einer Horde wilder Alpenochsen durch halb Österreich gejagt wird. Solch gewaltigen Truppenmärschen im Höchsttempo wird man noch des Öfteren ausgesetzt. Selbst wenn man zu Beginn von „Turned To Stone" mit milden Akustikklampfen aufkreuzt, baut sich doch bald eine Steinwand vor einem auf.
Schwer rockende Grooves setzen in „Scum Of Society" ein, doch auch hier kann es die Bande nicht lassen, das Gaspedal runterzudrücken. Das Konzept geht auf, über die Songs braucht man nicht lange nachdenken, sondern es reicht klassisches Schädelkreisen oder manchmal gar Melodien grölen.

Auf dem gesamten Schlachtfeld liegen vierzehn blutige Stücke verteilt herum. Rifforientiert, manchmal mit thrashiger Schlagseite samt tightem Trommler, der seine Felle erbarmungslos bearbeitet, bekommt man von SUICIDE ein Granatengewitter serviert, das skandinavische Konkurrenz nicht scheuen braucht. Die Dosis der heftigen Wutanfälle ist insgesamt relativ hoch, so dass man über eine Spielzeit von knapp 56 Minuten kaum den Adrenalinspiegel senken kann. Insofern wären vielleicht auch zwei Songs weniger Dauerfeuer genug, doch mit genügend Stehvermögen kann man sich von den Österreichern prima eine ordentliche Portion Blei in den Hintern schießen lassen.

Ts... und solch eine Band hat keinen Plattenvertrag.