Ctulu – Seelenspiegelsplitter

Ctulu – Seelenspiegelsplitter
    Black Metal

    Label: Nocturnal Empire/TWS
    VÖ: 04.10.13
    Bewertung:6/10

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Da sind sie wieder, die Jungs aus Delmenhorst. Gerade einmal zwei Jahre hat es gedauert, bis sie ihre dritte Scheibe „Seelenspiegelsplitter" zusammengezimmert haben. Trotz widriger Umstände, die sich in einigen Besetzungswechseln niederschlug, wurden mehrere Konzerte gespielt und Songs geschrieben.

Man meint etwas zu hören, spitzt die Lauscher und plötzlich kracht es los. Ruppig wie eh und je, sägende Gitarreros und ein flottes Einstiegsriff eröffnen den schwarzen Tanz. Gleich im Opener wird auch schon der Titel „Seelenbrand" als Gröl-Chorus eingebaut, so dass die Stimmung steigt.
Die norddeutschen Jungs legen oft ein höllisches Tempo vor, vermindern das Ganze aber manchmal zum gemeinsamen Gruppenbrüllen um einige Kilometer pro Stunde. Zunächst halten sich CTULU an das Rezept von derben Blastblitzen und fiesen Tönen.
Doch „Im Widerlicht" tauchen überraschend Streicher auf, die von kurzem Klargesang begleitet werden. Letzterer tauchte schon auf der letzten Scheibe auf und die Geigen-Klänge werden passend in geringem Maß atmosphärisch eingesetzt.

„Durch Sturmbruch Corridore" wird nur sanft auf der Harfe gezupft, es bietet nachdenkliche Entspannung, bevor man später wieder „Bleichenblass" wird. Hie und da scheinen Harmonien durch, die entweder unpassend zusammengeknotet oder bewusst gewagt wurden. Allerdings treten diese selten auf und kaum in den Vordergrund.
Ob in „Tornasuk" oder „Tränenfinsternis", das schwarze Geknatter mit deutschen Texten ist insgesamt in rauem Sound gehalten. Der Purismus wird aufgelockert durch kleine Experimente, die gut in den Gesamtklang eingebettet sind. Clean Vocals sind grundsätzlich eine willkommene Abwechslung, wobei sie hier leider nicht immer überzeugend zusammenwirken. Dafür machen Harfe und Violine eine gute Figur im dunkelgrauen Umfeld.
Beim wiederholten Lauschen erkennt man den einen oder anderen Part wieder, wenngleich ein finsterer Hit nicht auszumachen ist. CTULU haben mit ihrem dritten Output Neuigkeiten in die schneidend-düstere Mucke eingeflochten und liefern einen guten „Seelenspiegelsplitter" ab, dessen Spuren jedoch nicht zu tiefschürfend sind.