Equilibrium – Waldschrein (EP)

Equilibrium – Waldschrein (EP)
    Folk/Pagan Metal

    Label: Nuclear Blast
    VÖ: 09.08.13
    Bewertung:7/10

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Seit drei Jahren wartet die Met-Gemeinde auf ein neues Werk der bayrischen Senkrechtstarter in Sachen Pagan Metal. Während die bejubelten ersten beiden Alben von EQUILIBRIUM für Furore und Bekanntheit sorgten, bekam das letzte Scheibchen „Rekreatur" schon ein paar kritische Töne ab, jedoch eher als Jammern auf hohem Niveau. Denn es gab eine zum Teil skeptisch betrachtete Umbesetzung in Gesang und Schlagzeug. Nun soll mit der EP „Waldschrein" das Warten auf das neue Album verkürzt werden.

EQUILIBRIUM haben's geschafft. Wenn man schon an den ersten Melodien erkennt, um welche Band es geht, kann das nur ein gutes Zeichen sein. Schwungvoll und folkloristischer als zuletzt rockt die Bande los. Überrascht wird man mit einem clean-röhrend gesungenen Chorus und einem akustischen Klimperzwischenspiel. Stampfend rhythmisierend ist der Opener nicht der größte Hit, findet sich aber schnell im Ohr zurecht.

Stürmisch geht es in einem schon bekannten, neu aufgenommenen Song des Debüt-Albums her. Um einen Ton tiefer gerutscht und mit kleinen Änderungen versehen entfaltet das Stück seine wuchtige Wirkung. Mancher empfindet die fast Death-Metal-mäßigen Vocals als störend, doch in der „Turis Fratyr"-Version gibt Helge ebenfalls ganz schön tiefe Laute von sich.

„Zwergenhammer" ist ein älteres, bisher unveröffentlichtes Lied, das mit dem typisch orchestralen Umhang daherreitet. Blasts, Stakkato-Riffs und Keifen färben das Ganze etwas schwarz, doch unverkennbar bleiben wie immer die Keyboard-Weisen. Da frage ich mich noch, seit wann EQUILIBRIUM solche klassischen Chöre einsetzt. Von den Bajuwaren ist dies etwas gewöhnungsbedürftig, wenngleich die Idee bombastisch umgesetzt ist. Wer gerne Computer-Rollenspiele zockt, könnte dann den Track Nummer Vier wiedererkennen.

Sind die Erwartungen erfüllt worden? Zum Teil, würde ich sagen. Im Prinzip gibt es genau ein neu komponiertes Stück auf der EP, welches auf das neue Album verweisen soll. Die zusätzliche akustische, gesangslose Version gibt hier auch nur bedingt viel Mehrwert. Erkennbar flott, mit folkloristischen Einflüssen und tollen Melodien darf man guten Mutes in Bezug auf die neue Scheibe sein.

Die anderen drei Songs sind auf ihre Weise gutes Material, das auch nur auf dieser EP hätte landen können. Wie gesagt, kann man schnell EQUILIBRIUM identifizieren, die zwanzig Minuten halten einen auch bei Laune. Insofern hält der „Waldschrein" sein Versprechen, gute Unterhaltung zu sein, doch ein bisschen mehr Neues hätte man sich vielleicht doch erhofft.