King Fear - Frostbite

King Fear - Frostbite
KING FEARs Album-Debüt hat ein Thema, das auf den ersten Blick höchst ungewöhnlich ist für Black Metal. Auf „Frostbite“ geht es um den Drang des Menschen, auf Berge zu klettern, Todesgefahr und Entbehrungen zum Trotz, nur um einmal dort oben zu sein. „Conquering The Useless“ – etwa „die Eroberung des Nutzlosen“ – fasst der erste Songtitel das in drei Worten zusammen.

Dafür hat sich Chefkomponist Mål Dæth extra in die inspirierende Bergwelt Österreichs zurückgezogen. Zurück in Hamburg, hat er mit seinen Mitstreitern BonInn (Ex-EISENVATER-Trommler) und Nachtgarm, bekannt als Sänger von NEGATOR und DARK FUNERAL, eine gute halbe Stunde Material eingespielt.

Da Black Metal eh schon oft eine klirrend-kalte Atmosphäre hat, dürfte ein Album über Schneefelder, Stürme und umgedrehte Gipfelkreuze ein Leichtes sein, könnte man meinen. KING FEAR jedoch setzen selten auf Blasts und fisselige Gitarren-Leads. Sie spielen stattdessen eine ziemlich fette, rifforientierte Variante, die rockt und rollt, und lassen viel Midtempo und Thrash-Einflüsse zu.

Das ist eine ziemlich coole Kiste, die auch hübsch verpackt ist: mit grauen Bildern von Bergen, die so kalt und abweisend wirken, dass man sich wirklich fragt, was die Menschen wohl dazu bringt, in so lebensfeindlichen Gegenden rumzukraxeln. Leider schaffen es KING FEAR jedoch nur selten, mich auch musikalisch in diese Bergwelt mitzunehmen. Manchmal klirrt es zwar kalt, und manchmal piekst mich auch der Graupel im Gesicht, aber die groovenden Riffs empfinde ich trotz ihrer Klasse als Kontrapunkt zu dem lyrischen Konzept des Albums.