Asomvel - Knuckle Duster

Asomvel - Knuckle Duster
    Hard Rock, Punk, Heavy Metal

    Label: Bad Omen Records
    VÖ: 07.10.2013
    Bewertung:7/10

    Asomvel


Eigentlich müsste euch beim Öffnen der Hülle Dreck entgegenrieselt, so schmutzig ist diese Scheibe. Das Trio aus dem englischen Harrogate rumpelt sich hier durch elf amtliche Songs, die gekonnt Heavy Metal, Hardrock und Punk verbinden. Und sauber ist hier wirklich gar nichts: Dröhnender Bass, scheppernde Drums und kreischende Klampfen jagen jedem Oldschool-Rocker wohlige Schauer über den pelzigen Rücken.

Obwohl sich ASOMVEL bereits seit 1993 durchs Unterholz lärmen, ist „Knuckle Duster“ erst die zweite echte Langrille der Bandgeschichte. Dass die Jungs nach dem Tod von Bassist und Sänger Jay Jay Winter vor vier Jahren überhaupt noch mal auf die Beine gekommen sind, sagt bereits einiges über ihr Durchhaltevermögen aus. Dass sie mit Conan, dem neuen Mann an Bass und Mikro, sogar an den saustarken Vorgänger „Kamikaze“ anknüpfen können, grenzt schon fast an ein Wunder.

Der gute Mann macht seine Sache zwar etwas anders, kopiert seinen Vorgänger aber keinesfalls, sondern schafft es auf seine Art, das rumpelige Flair eines ranzigen Pubs rüberzubringen, in dem jeden Moment eine handfeste Schlägerei losbrechen könnte. Hier ist alles ehrlich und echt.

Die Songs hingegen sind so einfach gestrickt, wie es nur geht. Das sorgt dafür, dass sich bereits nach dem ersten Hören die Refrains im Ohr festkrallen. Besonders gefallen das zügige ‚Cash Whore‘, der Stampfer ‚Sheep in Wolf’s Clothing‘ und das kurze, aber gute ‚Stranglehold‘. Bis auf das vergleichsweise lahme, überlange, aber groovige ‚Waster‘ haben die Briten das gesamte Material nach ähnlichem Muster gestrickt und verbreiten damit auf Anhieb beste Laune. Dass man nach dem zehnten Durchlauf noch überrascht wird, ist dafür fast ausgeschlossen. Ist ja schließlich auch keine Prog-Scheibe.

So sehr man sich auch bemüht: Um den naheliegenden MOTÖRHEAD-Vergleich kommt man nicht herum. ASOMVEL beherrschen es ebenfalls grandios, Hard Rock und Punk so zu verzahnen, dass man am liebsten gleich in die Lederjacke schlüpfen und sich 'ne Kanne Bier aufreißen möchte. Damit ist „Knuckle Duster“ eine geile Platte für Freunde der alten Schule, die es lieber rumpelig als aalglatt mögen und einen direkten Schlag in die Fresse einer tagelangen Einarbeitungszeit vorziehen.