Epidemic Scorn – Strings Of Fate

Epidemic Scorn – Strings Of Fate
    Modern Death Metal

    Label: Eigenregie
    VÖ: 27.04.13
    Bewertung:5/10

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In Sachsen gab es mal eine Band namens PUTREFACTION. Aus dieser Truppe ging vor neun Jahren eine neue Death Metal-Truppe hervor. EPIDEMIC SCORN flastern seitdem den Pfad des Todes mit ihren Scheiben und heuer sorgt Nummer vier für blutige Ohren.

Um „Struggle" musikalisch darzustellen, benötigt man keinen langen Anlauf. Also wird die Maschine angeworfen, die Riffs brettern los und das tiefe Gegurgel dringt schnell in eindrucksvolle Tiefen vor. Dass die Gitarrensaiten bei der Stimmung nicht vor sich hinschlabbern, ist erstaunlich.

Rockende Kopfnicker-Grooves und modern-druckvoller Sound prägen das Klangbild. Dazu werden flotte Leads geliefert, die manchmal im Hintergrund für Ohrenspitzen, doch nach dem Spitzen nicht immer für Furore sorgen.
„Carve The Joint" ist eine schwerfällige Dampfwalze im ersten Gang, die aber trotz gewichtiger Gemächlichkeit nicht so richtig mitreißen will. Bald wird jedoch wieder die Lachgaseinspritzung angeschaltet und mit High-Speed rücksichtslos die Hörerschaft niedergemäht.
Überrascht wird man mit „Dawn Of A New Era". In der ersten Hälfte wird ein simples Klavierstückchen geklimpert, bevor die Metal-Mannschaft dazustößt. Auch hier geraten die flinken Lead-Melodien stark in den Hintergrund und die Gesamtwirkung des Songs geht etwas unter.

„Pride After Killing" ist ein gnadenloser Brecher, der mit viel Schwung die Nackenmuskeln trainiert. Gewehrfeuer-Drums gehen über in Melo-Death-Geknatter, dann steht man sich auf den Füßen und bremst das Tempo in Nullkommanichts auf die Gehgeschwindigkeit von Zombies herunter. Dieser Song zeigt eine Vielfältigkeit, die man auf „Strings Of Fate" des öfteren findet, die aber nicht immer ein stimmiges Ganzes ergibt. In „Choke" und „Fall Of Tyrants" kommen nochmals vermehrt hübsche Saitenspielereien zum Einsatz, welche natürlich die handwerklichen Fertigkeiten untermauern. Und dann ist bald Schluss.

Nach wiederholtem Durchgang fehlt irgendwie die Spannung, selbst manches Kanonen-Geballer rauscht ohne Haftung durch die Gehörgänge und stellenweise wird ein bisschen viel in einem Song zusammengemixt. Eine ordentliche Frikadelle für den Hunger zwischendurch ist „Strings Of Fate" jedoch allemal, und lyrisch sogar sozial-kritisch engagiert.