Roadfever - Wolf Pack

Roadfever - Wolf Pack
ROADFEVER wurden im Jahr 2005 von Sängerin Stevie "Manou" Pike ins Leben gerufen. Nachdem im Jahr 2009 das Debüt „Wheels On Fire" nicht nur in der Heimat Schweiz jede Menge Beachtung fand, welches eine Hand voll interessanter Support Slots zum Beispiel für PRETTY MAIDS, SCORPIONS, ULI JON ROTH oder BLACKFOOT und den Release der DVD „Live In Geneva" nach sich zog, hat der Vierer jetzt mit „Wolf Pack" nachgelegt.

Sängerin Stevie ist bei ROADFEVER verantwortlich für die Lyrics und Gitarrist David Pariat kümmert sich um die Kompositionen, im Fall von „Wolf Pack" auch um die Produktion. Neben diesen beiden geben Bassist Jessie Be und Drummer Pascal Bavaud den Rhythmus vor. Prominente Unterstützung gab es von PRIMAL FEAR Basser Mat Sinner und Oliver Hartmann von HARTMANN und AVANTASIA, was ja auch für den mittlerweile erreichten Status der Band spricht, denn die zwei lassen sich mit Sicherheit auch nicht vor jeden Karren spannen.

Der Titeltrack und Opener des Albums gibt schon direkt mal die Richtung vor. Leicht AC/DC-mäßig rocken sich die Eidgenossen durch den Song. Zumindest was die Gitarren angeht. Der Gesang von Stevie ist relativ hoch, hat aber trotzdem den Punch, den die Songs benötigen. Passt also. „The Dice Will Roll" ist ebenfalls ein Hard Rocker traditioneller Machart, in dem besonders Gitarrist David mit einem vorbildlichen Solo überzeugt. Es folgt „Wings Of An Eagle", das mit einem schönen Riff eingezählt wird.

Grundsätzlich gehen ROADFEVER hier etwas vom Gas, der Song gefällt aber gerade wegen des etwas schleppenden Beats, und weil er sich damit von den ersten beiden Tracks unterscheidet. Anders wäre es dann auch vielleicht etwas langweilig geworden.
„Black Moon Breeze" reduziere ich jetzt einfach mal auf das Gitarrensolo. Der Song ist mit Sicherheit nicht schlecht, aber was David da aus seiner Klampfe rausholt, ist aller Ehren wert. Hut ab. Auf dem ruhigeren „Magic Sun" ist dann MAT SINNER im Duett mit Stevie zu hören. Und das kommt mal richtig gut. Der Song nimmt zwar im Refrain Fahrt auf, ist aber im Chorus nur von einer akustischen Gitarre begleitet. Sehr interessant, und die dunkle, rauchige Stimme von Mat bildet einen sehr schönen Kontrast zur hohen, klaren Stimme von Stevie.

„Warning Shot" und „Drain Your Mind" sind dann wieder richtig traditionelle Hard Rock Nummern, die zeigen, dass tatsächlich drei fette Akkorde manchmal mehr sind als dieses nervende Rumgefrickel und der Versuch, möglichst viele Töne in einem Song unterzubringen. Auf „Ride The Ocean" klingt Stevie ein bisschen nach Marianne Faithful. (Ich hatte den Gedanken schon vorher ein oder zwei Mal , bin aber nicht auf den Namen gekommen. Hier hat es jetzt gerade "klick" gemacht.) Der Song gefällt durch seine treibenden, schleppenden Beats. Dass danach mit „Brother" noch ein ruhigerer Song kommt, könnte den Eindruck erwecken, dass ROADFEVER das Album jetzt ganz sachte ausklingen lassen wollen. Doch weit gefehlt, denn die Schweizer beenden das Album so, wie sie es begonnen habe, nämlich mit „Red Horse", dessen Gitarrenriff auch von Malcom Young hätte sein können.

Fazit: ROADFEVER haben mit „Wolf Pack" ein Pfund nachgelegt und sich im Vergleich zum Debüt nochmal gesteigert. Sie schaffen es, die Qualität während der elf Soongs fast auf einem konstanten Level zu halten. Natürlich ist bei einer female fronted band immer die Stimme der Sängerin im Fokus, doch bei ROADFEVER stimmt auch das ganze Drumherum. Und obwohl sie eher auf der traditionellen Hard Rock Schiene fahren, klingt das Album frisch und mordern. Ich freu' mich schon, Stevie und die Jungens demnächst live zu sehen, denn das es ist es, wo die Musik von ROADFEVER hingehört: auf die Bühne.