A Wilhelm Scream - Partycrasher

A Wilhelm Scream - Partycrasher
    Technical Punk / Melodic Hardcore

    Label: No Idea / Uncle M
    VÖ: November 2013
    Bewertung:7/10

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Woohoo – A WILHELM SCREAM sind zurück. Nach sechs, sieben Jahren oder so? Die waren ja eh nie die Band, die ein Ding nach dem anderen rausgehauen hat, aber dennoch war die Wartezeit lang. Und jetzt liegt „Partycrasher" hier. Gute Nachricht: AWS klingen nach AWS und sie können es immer noch. Schlechte Nachricht: es klingt geil, aber nicht nach dem Album, auf das ich sechs Jahre lang gewartet habe. Schließlich erwarte ich von A WILHELM SCREAM nichts anderes als pure Großartigkeit.

Wer die Punks aus New Bedford nicht kennt: Diese melodische Punkband spielt jede Metalband technisch an die Wand und grinst dabei auf der Bühne um die Wette, kommt rüber wie ein Haufen netter Nerds, die irgendwie Punk, Hardcore und Metal so kombinieren können, dass es zu jedem Moment höchst melodisch und streckenweise fast poppig klingt. Das passiert vor allem durch den Gesang. Zwar ist die Stimme weit davon entfernt, unter „poppig" zu laufen, dennoch halten die Gesangsmelodien die teilweise recht frickeligen Song zusammen. Das ist auch auf „Partycrasher" der Fall.

Überhaupt unterscheidet sich das neue Album nicht sehr von „Career Suicide" oder „Ruiner" – und irgendwie ist das auch der Knackpunkt. Ich meine, wer solch eine Komplexität wie in „The King Is Dead" in einen runden Song verwandeln kann, wird vermutlich ewig daran gemessen werden. Und auch wenn „Partycrasher" eine Sammlung von hervorragenden Songs ist, vermisse ich die Momente, in denen ich fremde Hilfe brauche, um meine Kinnlade wieder mit meinem Oberkiefer zu verbinden.

Keine Sorge, A WILHELM SCREAM bleiben sich auch im Jahre 2013 treu (mit ganz, ganz bisschen Geschrei allerdings), und was hier teilweise technisch passiert, lässt jede andere Punk- oder Hardcoreband vor Neid erblassen. Und dabei solch runde Songs zu schreiben, ist eine absolute Kunst. Die Songs schlagen nach wie vor ordentlich Haken und lassen gerne den Hammer kreisen. Aber es ist nicht der Höhepunkt ihrer Karriere und bisher fehlen mir hier noch die Überhits von A WILHELM SCREAM. Aber es ist trotzdem wunderbar, dass sie wieder zurück sind – denn ich meckere hier auf verflucht hohem Niveau!