Hell:On – Hunt

Hell:On – Hunt
    Death/Thrash Metal

    Label: Ferrum/H‘Art
    VÖ: 25.11.13
    Bewertung:7/10

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Wenn man durch Polen fährt, trifft man auf bekannte harte Bands, die sich ihren Namen in der Welt schon erspielt haben. Wenn man weiter in die Ukraine fährt, kommt man in der Hölle an. Seit acht Jahren wird dort heiß gekocht (anfangs noch als HELLION), und mit dem vierten Output – neben Demos und EPs – geht man dieses Jahr nun auf die Jagd nach neuen Hörern.

Wenn das Zielobjekt gesichtet ist, schleicht man sich an, oder man gibt gleich Vollgas – wie HELL:ON. Druckvoll zerbersten die Trommelfelle und die Gitarreros zerschreddern ihre Gitarren. Nach nicht einmal einer Minute düsen die ersten coolen Doppel-Leads an den Lauschern vorbei. Doch keine Zeit, die Hatz geht weiter.
Gemeinsames Kampf-Gebrüll der Truppe und Misstöne als Verwirrungstaktik steigern den Adrenalinpegel. Praktische Grooves gönnen Verschnaufpausen. Wer meint, er hätte mit „Slaughter Smell" schon den Hasen geschossen, der täuscht sich. Zunächst wird im Trab geritten, dann gibt es wieder High-Speed-Thrash und zu Beginn von „Duality" drehen die Drums völlig durch.
Maschinen-Gewehr-Salven sind an hier an der Tagesordnung. Zwischen slayeresken Soli ergeben sich auch stellenweise hübsch-harmonische Spielchen, die für ein Durchatmen sorgen. Und wenn man denkt, es geht nicht mehr, kommt der Song „Prey" daher. Es knallt – vielfach – keine drei Minuten später ist der Spuk vorbei.

Nachdem in „The Game" die Jäger im Vollgalopp vorbeizischen, wird zum Abschluss nochmals der Kopfnicker bedient. Flotte Melodien leiten das Ende ein und der Blattschuss wird sanft ausgefadet.
Gast-Musiker von KING DIAMOND und VADER zeigen, dass man HELL:ON nicht unterschätzen sollte. Die Jungs verstehen ihr Handwerk und verprügeln gnadenlos ihr Instrumentarium nach allen Regeln der Jagdkunst. Bei DEVIAN gehen die Melodien etwas mehr ins Ohr, dafür geht HELL:ON mehr ins Genick. Brutal und gut, doch mit einer halben Stunde leider etwas zu kurz geraten.