Placenta - Missgunst und Neid Tipp

Placenta - Missgunst und Neid
    Honic Melonic Death Metal

    Label: Noizgate Records
    VÖ: 13.12.2013
    Bewertung:9/10

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Deutschlands Vorzeige-Krach-Rabauken und Textclowns aus Berlin sind wieder da — und legen nach knapp zwei Jahren einen Nachschlag zu ihrem großartigen Album „Replace Your Face“ vor. Ihr neues Werk hört auf den Namen „Missgunst und Neid“ und natürlich kann man nicht erwarten, dass einem PLACENTA darauf etwas anderes präsentieren, als melodischen Deathcore, der zwischen tiefsten Growls und melodischem Cleangesang hin und her springt.

Lang hat es gedauert, bis der Fünfer aus Berlin seine ganz eigene Sparte gefunden hat. Diese Entwicklung wurde von einigen Besetzungswechseln und dem Wildern in verschiedenen Musikstilen begleitet. Mittlerweile klingt die Band viel reifer und zusammengewachsen. Auch was vertrackte Rhythmen angeht, haben PLACENTA noch einmal ordentlich was dazu gelernt. Die Fills, Blasts und gut platzierten Breaks machen das Hörerlebnis bunter und verhindern, dass Langeweile aufkommt. Das liegt natürlich auch an dem generell gut produzierten Sound.

Das einzig Neue, das einem sofort auffällt: alle Texte sind auf Deutsch. Auf den letzten Werken gab es noch englischsprachige Texte, doch dadurch, dass man Textpassagen dieses Mal verstehen kann, laden sie herzlich dazu ein, mitgesungen oder mitgegrölt zu werden.
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass meiner Meinung nach einige Cleanvocals schief oder teilweise neben der richtigen Höhe liegen. Ich bin mir nicht sicher, ob das Absicht ist oder ob ich mich da einfach nur verhöre ...

Mit „Missgunst und Neid“ beweisen PLACENTA, dass ihre langwierige Metamorphose endgültig abgeschlossen ist. Aber aus dem einstigen Punk-Kokon entsteigt ein wunderschöner bunter und melodiöser Deathcore Schmetterling. Übrigens: Ich meine, auch ganz kurz HERBERT GRÖNEMEYER auf dem Album gehört zu haben ... und wenn der schon mitmacht ...