Master - Witchhunt

Master - Witchhunt
    Death Metal

    Label: FDA-Rekotz
    VÖ: 27.09.13
    Bewertung:7/10

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Anfang der Achtziger war viel los. Die Metalszene wurde zum Teil härter und unter anderem waren daran MASTER aus den USA beteiligt. Viele Alben später verlegte der MASTERmind Paul Speckmann seine Death-Metal-Combo inklusive neuer Mitglieder nach Tschechien, von wo aus er bis heute seinen Lärm verbreitet.

Kein bisschen ruhiger ist der langbärtige Herr geworden. So eröffnet die Kreissäge den Titelsong, die Bassdrum wummert vor sich hin und die Stimmband-Schredder-Maschine wird angeworfen. Mit thrashigem Einschlag gibt das Trio gleich Vollgas, eingängige Riffs und ein paar verspielte Rhythmen stimmen auf fünfzig Minuten klassisches Geprügel ein.

In der siebten Zeile des ersten Songs spricht Speckmann schon vom notwendigen Umsturz seines Heimatlandes, was darauf verweist, dass er noch lange nicht mit seinen politischen Aussagen hinter dem Berg hält. Es geht um die Verbreitung vermeintlicher Freiheit durch Krieg, den G8-Gipfel, Politik und Terrorismus, Wissenschaft und Religion. Im Gegensatz zu einer Menge Blut- oder Todes-Lyrics bekommt man hier neben starkem musikalischem Todesblei auch interessante Inhalte geliefert, mit denen man sich auseinandersetzen kann.

„Waiting To Die" wird im traditionellen Kopf-Nicker-Modus gespielt und ohne große Sperenzchen groovt man durch die nächtlichen Straßen. Bevor einen die Polizei jedoch wegen Langsamkeit aufhält, wird die Turbine angeschmissen und treibende Trommeln verschärfen die Soli und die tödliche Hetzjagd zum Liedende.
Nicht erst in „Raise Your Sword" mag es einem so vorkommen, als ob man das ein oder andere Riff eventuell schon einmal irgendwo gehört hat. Ganz genau kann man es dann doch nicht ausmachen, und so erfreut kann man sich oft einfach an dem Old-School-Geballer, das doch recht vielseitig dargeboten wird.
Im Sinne von BOLT THROWER weiß man, was man serviert bekommt. Auf den Punkt gezockte, alte Mucke, die immer noch mitreißt und ohne genre-fremde Einflüsse auskommt. Rumpelnd brutal und politisch ambitioniert wird hier jedes Wohnzimmer zerlegt.