Grace.Will.Fall - No Rush Tipp

Grace.Will.Fall - No Rush
    Hardcore / Punk / Noise

    Label: Midsummer Records
    VÖ: 28.03.14
    Bewertung:7/10

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So ein Album „No Rush" zu nennen, ist schon eine ziemlich Untertreibung, denn es wird eigentlich ununterbrochen Adrenalin durch die Blutbahn gepumpt. Die Schweden lassen es auf ihrem dritten Album mächtig krachen und setzen einen Bastard aus Hardcore, Punk, Noise, und Rock in die Welt, der so ungewaschen wie die meisten Game Of Thrones Charaktere ist.

Auch wenn GRACE.WILL.FALL hier viel Rock drin haben, treffen Vergleiche mit EVERY TIME I DIE nur ein bisschen. Denn es gibt auch etwas Metal – KVELERTAK könnten Freunde sein (teilweise wird hier auch in Schwedisch gesungen) und auch einfach purer Krach wie bei CONVERGE. Aber auch Landsmänner wie REFUSED sind hier zu hören. Und so ist das Album immer in Bewegung – manchmal in kleinen unerwarteten An- bzw. Ausfällen – und verbindet von Punk bis Noise einfach alles, was den Jungs in die Finger gerät. Zwischendurch kommt aber immer mal wieder ein rockiges Riff oder eine punkige Melodie, die dem Chaos Struktur und Halt verleihen. Ansonsten wäre das hier streckenweise auch zu anstrengend.

Dafür sorgt allein schon die geile Stimme des Shouters, der immer aufgekratzt und kurz vorm Blutspucken klingt. Aber genau das passt auch zu der Musik, die nur in ausgesuchten Momenten mal vom Gaspedal geht und ansonsten den Hörer lieber mit den Ohren an die Wand nagelt. Aber genau das ist ja das Spannende am Hardcore. Und das haben GRACE.WILL.FALL ziemlich genau verstanden und halten ihre Songs rastlos, düster und wild. Aus allen Ecken wird man hier angeschrieen und bekommt kaum mal den Fuß auf den Boden.

GRACE.WILL.FALL legen mit „No Rush" ein Album vor, welches sich einfachen Kategorisierungen entzieht, keine Moshparts nutzt und seine Härte lieber durch aufgedrehtes Songwriting, Geschwindigkeit, Abwechslung und Mut generiert. Es wäre vermutlich gar nicht mal so schwer gewesen, diese wilde Mischung gegen die Wand zu fahren, aber die Schweden haben es absolut verstanden, aus ihren Versatzstücken funktionierende Songs zu machen. Was für ein Brocken!