Satan's Satyrs - Die Screaming

Satan's Satyrs - Die Screaming
    Retro-Rock

    Label: Bad Omen Records
    VÖ: 20. April 2014
    Bewertung:7/10

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Und die Welle der Retro-Bands reißt nicht ab: Auch SATAN'S SATYRS aus Virginia wollen mitmischen und hauen uns mit „Die Screaming“ ihr zweites Full-Length Werk vor den Latz. „Dungeon Rock“ nennt das Label ihr Genre und fügt hinzu: „SATAN´S SATYRS sind Fans von kultigen alten Filmen (am besten natürlich auf VHS), Garagen-Gedröhn (musikalisch und auch fahrbare Untersätze betreffend) und natürlich Satan.“ Das klingt schon mal interessant!

Sobald dann das Intro „Thumper's Theme“ vorüber ist, geht es mit „Instruments Of Hellfire“ direkt auf eine Reise in die 60er und 70er Jahre des letzten Jahrtausends. Man hört alte Punkbands heraus, Surf-Rock, BLACK SABBATH, LED ZEPPELIN, all die alten Großmeister – und man kann das Gras förmlich riechen, während die Musik aus den Boxen dröhnt.

Fans des Debüts „Wild Beyond Belief!“ sei jedoch gesagt: Der Sound wurde komplett überarbeitet. Es gibt weit, weit weniger Fuzz auf den Instrumenten und der Gesang klingt viel, viel kontrollierter. Während das erste Album ein richtig rotziger Bastard war, der einem direkt ins Gesicht gesprungen ist und versucht hat, einem die Augen auszukratzen, ist „Die Screaming“ eher der Anzug tragende Vertreter, der fragt, ob er kurz reinkommen und ihnen ein Angebot unterbreiten darf. Natürlich ist der Sound immer noch total retro und atmet den staub von Dekaden Rockgeschichte, aber alles auf eine viel zahmere Art.

Mir persönlich geht die schiefe Stimme von Sänger/Bassist Clayton Burgess nach einiger Zeit ziemlich auf den Sack. Es klingt, als hätte Cartman aus South Park Gesangsstunden bei Ozzy genommen. Wenn man nur die instrumentale Leistung an sich betrachtet, bleibt jedoch ein arschcooler, wenn auch staubiger Sound, der direkt Bilder von schäbigen Kneipen, Sonnenuntergängen und Motorrädern heraufbeschwört.

Neben Gitarre, Bass und Drums kommt außerdem noch eine Hammond-Orgel zum Einsatz, die allerdings keine führende Rolle übernimmt – sie weiß jedoch hier und da geschmackvolle Akzente zu setzen (und übernimmt sogar Soloparts, wie bei „Black Souls“). Den Abschluss des Albums bildet der über 12-minütige Titeltrack, der die ersten paar Minuten ganz ruhige Töne anschlägt, um dann in PINK FLOYD-artige Soundscapes abzutauchen. Später kommen dann noch doomige Gitarren dazu, die das Album eher ruhig ausklingen lassen.

„Die Screaming“ ist sicherlich Geschmackssache, hat dafür aber Charakter und ziemlich dicke Eier. Für Fans von aktuell so beliebten Retro-Gruppen wie den famosen GRAVEYARD oder ORCHID zu empfehlen!