Zombiefication – Procession Through Infestation

Zombiefication – Procession Through Infestation
    Old School Death Metal

    Label: Doomentia Rec./Cargo Rec.
    VÖ: 15.09.14
    Bewertung:7/10

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Es waren einst zwei Mexikaner, die wollten zusammen musizieren. Vor vier Jahren kam dann das Debüt, und heuer ist schon der dritte Zombie-Umzug dran. Orientiert an Schwedens alter Schule wurde die Scheibe auch in Stockholm gemixt und herausgekommen ist ein schöner, hässlicher Batzen.

Die Tür geht auf und wer kommt herein? Ein Schläger mit zwei Holzstöcken, Typen mit mehrsaitig bespannten Folterinstrumenten und schließlich grunzt noch jemand wild durch die Gegend. Die Prozession sprintet los, getrieben vom Schlagwerk. Manche Riffs klingen nach blutigen Sägen, andere wandern harmonisch durchs Gehör.
Recht bald fallen melodische Gitarren auf, der Gesang verändert sich in Richtung rockiges Röhren, kommt dort aber nicht ganz an. Um die Boshaftigkeit zu bewahren, gibt es weiterhin Screams, rumpelnde Drums und dreckiges Geschredder.

Mit schwerem Groove könnte man manche Midtempo-Klänge als episch bezeichnen, hätten sie nicht einen solch alten Sound. „Crossing The Rite" baut sich mit diesem Groove auf, bäumt sich wütend auf und verfällt wieder in tödlichen Trab. Fiese Töne und wilde Vocals verbreiten eine heimelige, unheimliche Stimmung.
Bei einer Songlänge von meist über fünf Minuten ist genügend Zeit für Abwechslung, die von den Mexikanern auch genutzt wird, um eine dunkle Atmosphäre zu schaffen. Dabei ist nicht alles vorhersehbar, und trotzdem passen die Versatzstücke aneinander.

Ein Hauch von Death'N'Roll gewandet den Song „Oppression", bevor in „The Blackes Light" nochmals ein explosives Gemisch in den Tank gekippt wird. Dramatische Rufe runden den wilden Ritt durch die mexikanische Einöde letztendlich ab.

Der schroffe Tonfall ruft ein wenig die Kollegen von AUTOPSY auf den Plan. Doch während die Leichenschnippler mehr auf irre Gemeinheit setzen, kommen ZOMBIEFICATION etwas schwedisch-harmonischer daher. Dabei bleibt allerdings genug Wut im Bauch. Bei dieser Zombie-Prozession lohnt es sich mitzulatschen, da die Musikkapelle wirklich passt.