Beartooth - Disgusting

Beartooth - Disgusting
    Metalcore / hardcore / Screamo / Pop

    Label: Red Bull Records
    VÖ: 06.06.14
    Bewertung:7/10

    Facebook


BEARTOOTH ist als Soloding gestartet, wurde dann aber als Band durchgezogen. Der Mastermind war früher Sänger bei ATTACK-ATTACK!. Und soweit ich das verstehe, wurde diese Debüt-Platte (nach einer ersten EP) komplett von ihm allein aufgenommen ... Technik macht's möglich.

Ich muss zugeben, dass ich „Disgusting" wegen seiner Poppigkeit mag. Ich weiß jetzt schon, dass ich mein Urteil in einem Jahr vermutlich nicht mehr ganz nachvollziehen kann und die Pop-Elemente hier total anbiedernd finde. So ging es mir zum Beispiel mit der ersten FALLING IN REVERSE. Und so schlecht passt der Vergleich ab und zu auch gar nicht – vor allem, wenn BEARTOOTH den Refrain aufbauen und dann extrem stark nach Stadion klingen. Allerdings scheinen BEARTOOTH noch nicht den Bezug zur Realität verloren zu haben und gehen musikalisch etwas bodenständiger zu Werke.

So ist ihre Musik eine Mischung aus poppigem Hardcore, NuMetal, Screamo, Metalcore und manchmal ganz unterschwellig etwas Punk. Mir fallen da Bands wie A DAY TO REMEBER ein. Da gibt's also auch eine schöne Mischung aus Screams und Gesang, und die Melodien, die er so raushaut, lassen sich wunderbar mit der Faust in der Luft mitgröhlen. Bei „In Between" (von John Feldmann von GOLDFINGER mitgeschrieben und mitproduziert) habe ich am Anfang gedacht, das wäre so etwas wie ein KATY PERRY-Cover. Diese Art kleiner Hit, für den man sich schämt, wenn man ihn zu Hause laut aufdreht.

BEARTOOTH machen hier nichts sonderlich Innovatives und bieten für mich eigentlich eine Steilvorlage, um sie wegen „Kiddie-Core" zu verreißen. Aber verdammte Axt, wenn ich in der richtigen Stimmung bin, knallt „Disgusting" wirklich extrem gut aus den Boxen. Man hört dem Sänger einfach an, wie viel Herzblut er in seinen Gesang legt (auch wenn er manchmal dabei ist, den Bogen zu überspannen). Nur beim pseudo-emotionalen Abschluss des Albums wird es noch mal echt peinlich – hätten sie besser rauslassen sollen. Ansonsten ist "Disgusting" ein sehr schönes Stück Pop-Core, das manchmal sogar richtig Biss hat.