Volahn - Aq'ab'al Tipp

Volahn - Aq'ab'al
    Black Metal

    Label: Iron Bonhead / The Ajna Offensive / Crepusculo Negro
    VÖ: 9.1.2015
    Bewertung:9/10

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VOLAHN: Nicht nur Bandname, sondern auch Pseudonym des einzigen Mitglieds. Nicht nur Teil, sondern auch Kopf des „Black Twilight Circle“, einem Underground-Black Metal-Kollektiv aus Kalifornien. Mitten in eine Aufmerksamkeit, die dem mysteriösen Kreis auch von hippen Medien mit entsprechender Reichweite geschenkt wird, kommt jetzt VOLAHN’s zweites Album „Aq’ab’al“.


Wie schon auf einem Sampler des „Black Twilight Circle“ zu hören war, der letztes Jahr rauskam, klingt dieses Kollektiv selten nach konservativem Black Metal. So ist es auch bei VOLAHN. Raserei und Geschrei gibt es auf dem Album trotzdem zu hören, und auch die ein oder andere skandinavisch-epische Melodie à la DISSECTION verbirgt sich in den sechs überlangen Stücken (Gesamtlaufzeit: circa eine Stunde). Doch der Hintergrund VOLAHN’s sind eben nicht die ewigen skandinavischen Wälder, sondern die Kultur der Maya – so klingt der auch hier ernst als kosmisch bezeichnete Black Metal ganz anders als beispielsweise der von WATAIN, GORGOROTH oder anderen, die es mit dem Gehörnten ernst meinen. Nicht Satan, sondern der „jaguar warrior-king“ ist die treibende Kraft hinter der Musik.

Rein auf die Musik bezogen, sticht vor allem die Leadgitarre hervor, deren interessante Riffs mit einem sehr klaren Sound gespielt werden. Das gibt dem Gesamtklang einen offenen Charakter, ohne ihm Härte zu nehmen. Gelegentlich kippt der klirrende Black Metal in eine positivere Stimmung. Hervorzuheben sind auch die Ausflüge in sanfte Gefilde mit akustischer Gitarre (samt flamencoartigen Licks) und spacigen Keyboards. Dieses Element nutzt VOLAHN nicht als Interlude oder Intro, sondern als ausufernd lange Teile der Stücke, an Bedeutung für das Gesamtwerk den Metal-Anteilen durchaus ebenbürtig.

„Aq’ab’al“ ist ein sehr intensives Black Metal-Album, das einerseits konservativen Puristen alles gibt, was sie brauchen, und dabei trotzdem höchst eigenständig klingt. Ein beeindruckender Spagat, der noch dazu mit hoher Qualität daherkommt – sowohl kompositorisch als auch spielerisch. Das wichtigste allerdings ist, dass die Musik absolut und ehrlich aus Herz und Bauch kommt und daher sehr emotional ist. VOLAHN wird, so meine Vermutung, dem „Black Twilight Circle“ noch mehr Aufmerksamkeit geben und hat den ersten Anwärter auf das Black Metal-Album des Jahres 2015 geschaffen.