Hateful Agony – Forward Into Doom

Hateful Agony – Forward Into Doom
    Thrash Metal

    Label: Violent Creek Rec./Soulfood
    VÖ: 27.02.15
    Bewertung:6/10

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Eigentlich war das Album schon vor über zwei Jahren fertig. Und doch erreicht es uns erst heute. Manchmal sind die Wege lang, im Untergrund. Seit Ende der Neunziger prügeln sich die Münchner durch die Bühnen des Thrash und haben nun schon fünf Alben im Rucksack, die sie unter wechselnder Besetzung eingespielt haben. Da die Eigenregie-Anstrengungen Aufmerksamkeit erregt haben, darf die Truppe heuer unter den Fittichen eines Labels mit drei Bonustracks das letzte Album mit einem größeren Radius unters Volk streuen.


Dreckiger Gitarrensound, staubtrockene Drums – und es folgt zur Eröffnung der „Angel Of Death"-Gedächtnisschrei. Flott brettern die Jungs los, ziehen die Handbremse an, nehmen wieder die Lasgaseinspritzung zur Hand und flitzen thrashig solistisch über das Griffbrett.
Stark erkennt man den manchmal gleichberechtigten Bass. „Guides Of The Dead" handelt mit groovigen Riffs, die zwischendurch mit fiesen Harmonien den Todeshauch ausstoßen.
Fröhlich wird geholzt, was das Zeug hält, das Tempo variiert, weniger fröhlich sind die Lyrics, die sich hauptsächlich mit gesellschaftlichen Problemen beschäftigen. Passend dazu zelebriert die Truppe symbolisches Instrumente-Dreschen.

Nicht nur manches Geschrei, auch das variable Geknüppel in „Last War" erinnert ein wenig an alte Großtaten von SLAYER. Zwar liegt auch eine ähnliche Aggressivität vor, doch nach mehreren Songs flacht der Spannungsbogen der Süddeutschen etwas ab. Drei nette Coverversionen gibt es am Ende als Zugabe von amerikanischen Bands, die in den Achtzigern schon die Felle und Saiten verdroschen: CARNIVORE, SADUS und METAL CHURCH.

Wie es auch ENTERA aus Nürnberg tun, bolzen die Münchner Jungs hart am Tempolimit durch die Botanik. Derber Old-School-Sound bringt den Pit zum Drehen und das Bier zum Fließen. Es fehlt ein bisschen der Hitfaktor, und ab und zu ein minimales Experiment würde die Chose aufpeppen. Traditionalisten können sich hier jedoch getrost die Ohren waschen lassen.