Passion For Sorrow – Rotting Immortality

Passion For Sorrow – Rotting Immortality
    Gothic/Death Metal

    Label: Wormholedeath/Soulfood
    VÖ: 25.03.15
    Bewertung:6/10

    Homepage


Vor über sechs Jahren in Tschechien gestartet, gab es in der Band PASSION FOR SORROW um Mastermind Fedor hauptsächlich Besetzungswechsel. Daher blieb auch nicht viel Zeit, Musik herzustellen. „Rotting Immortality" ist somit das Debüt, das die dunklen Gothic-Seelen mit einer Death-Metal-Keule in der Hand auf Reisen schickt.

Es knacken die Äste im Feuer, eine Turmuhr schlägt zwei und jemand sitzt mit der Gitarre auf einer Wiese. Da schließt er die Gitarre an den Verstärker an, ein Drummer kommt aus der dunklen Ecke hinter dem Baum hervor und ein Typ schreit giftig in der Gegend herum.
Mit Melo-Death startend klingen manche Leads fast so, als ob eine Violine am Werk wäre. Wenngleich die Mischung zu Beginn melancholisch-sanft und deftig-metallisch ist, so meint man einige Melodien schon gehört zu haben. Stimmungsmäßig jedoch fühlt man sich bei INSOMNIUM ähnlich wohl.

In „Dark Seed" spielt der Keyboarder auf seinen Tasten den Streicher, dunkle Growls verstärken hier den düsteren Charakter. Klavier und langsamer Groove würzen das Ganze, während das Grundgerüst harmonischem Todesblei zuzuordnen ist.
Immer wieder werden besinnliche Momente eingeflochten, die einen minimalen Gothic-Touch versprühen. „My Inspiration" erweitert dieses Spektrum mit Hilfe weiblicher Vocals, die im Wechsel mit derber Mucke gut funktionieren. Allerdings ist die Stimme der Dame an sich etwas kraftlos und lockt wenige dunkle Geister an.

Zugegebenermaßen sind einige Melodien so eingängig, dass man sie beim zweiten Durchlauf mitsummen kann, was andererseits für deren Simplizität spricht. Angemessener Einsatz von Keyboards entschärft den harschen Death Metal, das dunkel-gotische Flair wirkt allerdings nicht immer wahnsinnig tiefschürfend.
Wenn die beiden Elemente harmonischer miteinander verknüpft würden, gäbe es vielleicht (paradoxerweise) mehr Spannung. Doch so ist „Rotting Immortality" eine melancholisch-düstere Scheibe geworden, deren hartes Geprügel in schwarzem Spitzenkleid durchaus unterhaltsam ist.