After The Fall - Dedication

After The Fall - Dedication
    Punk / Hardcore / Skatepunk

    Label: Bridge9 Records
    VÖ: 15.05.15
    Bewertung:7/10

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AFTER THE FALL sind nun also auf Bridge9 gelandet. Keine schlechte Verbindung. Denn vor allem mit ihrem letzen Album „Unkind" haben sie sich für mich als absolutes Schwergewicht zwischen melodischem, punkigen Hardcore und ordentlichem Geballer dargestellt. Dementprechend waren meine Erwartungen groß – vor allem, weil man bei Bridge9 nahezu blind zugreifen kann. Aber leider haben sich die Jungs aus Albany, NY dann doch in eine andere Richtung bewegt, als ich gehofft hatte.

Auf ihren alten Alben haben mich die Ausbrüche in die musikalische Gewalttätigkeit begeistert – vor allem, weil sie dabei immer so schön extra schnell unterwegs waren. Wenn „Dedication" anfängt, klingt es auch wieder direkt nach GOOD RIDDANCE und macht sofort Lust auf mehr. Aber danach wird relativ schnell klar, dass ihr neues Werk (Full Length Nummer Fünf?) eher punkiger als härter geworden ist. Und so fallen mir eher RVIVR anstatt PROPAGANDHI oder Fieseres ein.

Man verstehe mich nicht falsch: ein RVIVR-Vergleich ist ja eigentlich etwas Gutes. Und die typische Skatepunkgeschwindigkeit der 90er bringt viele Songs zum Glänzen. Aber bei einem Song wie „Somehow" muss ich sogar ein wenig an BAD RELIGION denken (mit rauer Stimme) – aber ich würde viel lieber in Richtung TRASH TALK oder sonst was gucken. Und auch wenn die Platte mit der Laufzeit spannender wird, hört sie doch bereits auf, bevor sie mich endgültig gefesselt hat. Natürlich lässt „Ill Fate" wieder die Stärken AFTER THE FALLs aufblitzen – aber wo ist dieser Funke? Dieses Sich-Beinahe-Überschlagen? Dieser Moment, kurz vor dem Rande des Wahnsinns, das ihr letztes Album so großartig gemacht hat..."29" kommt eigentlich als einziger Song an diese Messlatte ran.

„Dedication" ist nach wie vor ein geiles Album, das durch hohe Geschwindigkeit, rauen Melodien, düstere, persönliche Lyrics (über den Tod eines ehemaligen Bandmitgliedes) und Technik glänzt ... aber ich hatte eigentlich eines der Alben des Jahres erwartet. Und wenn die Scheibe nicht noch stark mit der Zeit wächst, bleibt sie leider hinter diesen Erwartungen zurück. Für jede andere Band wäre dies hier ein Karrierehöhepunkt, aber für meine Begriffe sind AFTER THE FALL hier mehr Skatepunk als Hardcore, was ich echt schade finde. Auch wenn sieben voll gerechtfertigte Punkte das so vermutlich nicht gut ausdrücken können ...