Carnalation – Ghosts (EP)

Carnalation – Ghosts (EP)
    Death Metal/Grindcore

    Label: Inverse Records
    VÖ: 12.06.15
    Bewertung:7/10

    Homepage


Vor drei Jahren gab es das Debüt-Album der Finnen auf die Ohren und nun will uns der nordische Fünfer mit einer EP die Wartezeit auf die nächste Scheibe versüßen. Brachiales Geprügel mit minimalem, doch ausreichendem Hang zur Melodie wurde damals so überzeugend gezockt, dass die Platte immer wieder aus meinen Boxen dröhnte. Doch was machen denn dieses Jahr die Geister so? Wieder Lärm?

Lärm! Eindeutig Lärm! Ich persönlich finde, dass Geister eher ruhig herumhuschen, aber sei's drum. Lärm von CARNALATION ist auch gut.
Ohne sich vorzustellen, schreit ein Typ herum, Blastbeats krachen durch die Membran und dreckige Riffs wollen sagen, hier wird gegrindet. Ist also alles beim alten? Irgendwie kommt es mir zunächst etwas technischer vor, doch im Großen und Ganzen ist der Einstieg in bekannter Gangart gehalten.
Der sanfte Groove im Folgenden irritiert nur kurz. Dann gibt es wieder eins auf die Nüsse. Und wiederholt winden sich trübsinnige Leads in den Ohren, die prima in das musikalische Schlachtfest integriert sind.

Doch dann kommt „Prometheus". Es schleichen sich klare Vocals und Gruppenshouts ein, so dass man plötzlich eine Wanderung zum Core vermuten könnte. Oh Schreck, denkt sich vielleicht ein eingefleischter Todes-Grind-Fan. Beruhigung ist angesagt. Neue Elemente werden von den Finnen zwar eingebaut – und das durchaus gelungen – doch der Gesamtsound bleibt.

Ob bei schwerwiegendem Groove oder bretthartem Malträtieren der Trommelfelle, eine Stärke von CARNALATION sind die immer wieder eingeflochtenen Lead-Melodien, die neben deftigem Grind coole Harmonien einbringen.
Ob und wann ein vollständiges Album folgt, steht noch in den Sternen. Daher rate ich jedem, der grobe Wurst mag, einen Happen zu sich zu nehmen. Laute Geister schmecken sehr gut!