The Scandals - The Sound Of Your Stereo

The Scandals - The Sound Of Your Stereo
    Punkrock / Streetpunk / Hardcore

    Label: Gunner Records
    VÖ: 25.05.15
    Bewertung:5/10

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„The Sound Of Your Radio“ ist kein neues Album der SCANDALS. Vielmehr handelt es sich hier um das Debüt von 2010 der Ostküsten-Amis, welches bisher noch nicht in Europa veröffentlicht wurde (in den USA gibt es davon mittlerweile schon zwei Auflagen!) und jetzt bei Gunner Records in guten Händen ist.

Und wie das nun mal so ist, klangen die Amis 2010 noch nicht ganz so, wie man sie heute kennt. So hatte ihr Punkrock (der ja heute vor allem an Bands wie THE GASLIGHT ANTHEM, MENZINGERS, THE RIOT BEFORE etc. erinnert) auf ihrem Debüt zum Beispiel noch wesentlich mehr Dampf im Kessel. So erinnert mich der Albumopener „Salute The Fallen“ auch eher an RISE AGAINST, als an die grade aufgeführten Kollegen.
Jawohl, die SCANDALS haben hier sehr deutliche Hardcoreanleihen mit dabei. Selbst die Crewvocals sind ziemlich fett. Aber mit jedem weiteren Song setzen sie den Schwerpunkt deutlicher Richtung Punkrock (Streetpunk). Mit vielen Ohohos, Texten über Mädels, keine Mädels und Alleinsein und so was.

Hab ich zu ihrem letzten Album noch geschrieben, dass der Sänger eine typisch raue Stimme hat, aber dennoch etwas Besonderes darin versteckt, so ist das hier ein klein wenig der Knackpunkt für die SCANDALS anno 2010: die Stimme ist so furchtbar kehlig, dass sich selbst CHUCK RAGAN beim Hören ständig räuspern müsste. Und dazu kommt jetzt noch eine Produktion, die die ziemlich flotten Songs manchmal ein wenig rumpelig dastehen lässt, weil die Jungs vor Kraft im Sound manchmal kaum laufen können. Das ist dann auf ihrem letzen Album doch alles ein wenig geschliffener, kanalisierter und mehr auf den Punkt gebracht worden.

Aber auch „The Sound Of Your Stereo“ hat ein paar Hits mit an Bord (z.B: ist „Introspection" sehr schwer aus dem Kopf zu kriegen) – aber eben auch ein paar Songs, die sich bereits auf einem einzigen Album schon wahnsinnig ähnlich anhören. Und das ist relativ bezeichnend für das Debüt der Jungs aus New Brunswik. Es gibt großartige Songs, aber eben auch einige Kinderkrankheiten.
Im Gegensatz zu „Time Machine“ sind die Songs (und der Sound) wilder und härter – dafür aber eben noch nicht so durchdacht und gut umgesetzt. Und es fehlt eben noch dieses besondere Tremolo in Jareds Stimme.

Wenn man die Stärken beider Platten kombinieren könnte, wäre das der Hammer. Aber dafür ist das hier ja eben auch ein Debüt. Also alles gut!