Thornesbreed – GTRD

Thornesbreed – GTRD
    Black/Death Metal

    Label: Art Of Propaganda
    VÖ: 29.06.15
    Bewertung:7/10

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Tausend Jahre? Nein, sogar ein ganzes Dutzend – würde Obelix sagen – dauerte es, bis die Sachsen von THORNESBREED eine neue Scheibe aufgelegt haben. Nach der Gründung in den Neunzigern spielte die Truppe noch urigen Death Metal, der nun noch eine Nebenzutat in dem teuflischen Eintopf ist, der uns heuer auf den Teller kommt.

Sanfter Klingklang ist des Todes Eingang, bis zum letzten Atemzug.
Nach einem kurzen Intro sägen die Saitenarbeiter los, brachiale Growls lassen einem das Blut in den Adern gefrieren, die auch in ungeahnten Höhen ihr Gift verspritzen. Himmel ist das höllisch.

Stimmungsvolles Tapping wird zelebriert, im Midtempo marschiert man zu depressiven Tönen.
Im dritten Stück „Abendwerk“ erkennt man bei den Vocals die heimische Sprache, doch herbe Tobsuchtsanfälle vertuschen die schwerlich erkennbaren Vokalausbrüche. Später gibt es einen einsamen Bass zu hören, der konsequent seine Linie weiterführt, als der Rest der Brutalo-Gruppe seine Geräte wieder einstöpselt. Neben den unheilvollen Klangwalzen sind es vor allem die kleinen Besonderheiten, die man wiedererkennt.

Wenn in „Dividua Anima Pt. I“ schroff gerifft und gegrunzt wird, erkennt man die Ursprünge der Band. So ganz ist der Death Metal aus dem Sound nicht herauszuscheuchen, doch das verstärkt eher den Brutalitätsfaktor, als dass es stören würde. Ekstatisches Geschrote steigert sich im Verlauf dieses Neunminüters, so dass aufgrund des Schädelplatzens die detaillierte Wahrnehmung leiden kann.

Als Orientierungshilfen könnten die Franzosen von AOSOTH herhalten oder die deutschen MATHYR, die vor sieben Jahren mit ihrem letzten Album „Kryos“ ein ähnlich brutales Werk vollbracht haben.
Der Wandel ist jedenfalls gelungen. Pechschwarz ist die Stimmung, hässlich das Soundgewand. Bei den relativ langen Songs braucht man etwas Zeit, bis sich die Riffs in den Ohrwindungen zurechtfinden. Aber dann kann man sich ganz der harschen Mischung hingeben und zwischen melancholischer Depression und leidenschaftlicher Prügelei die Hölle durchleben.