Lucifer’s Child – The Wiccan

Lucifer’s Child – The Wiccan
    Black Metal

    Label: Dark Essence Rec./Soulfood
    VÖ: 25.09.15
    Bewertung:7/10

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Nicht nur im Norden Europas existieren Bands, die sich aus Bandmitgliedern anderer Bands zusammengerauft haben. Nicht ganz unbekannt dürften die griechischen Truppen von ROTTING CHRIST oder NIGHTFALL sein, aus deren Reihen sich LUCIFER'S CHILD zusammensetzen. Seit nur zwei Jahren in Betrieb, schleudert uns die süd-europäische Teufelsmaschine uns nun ihre erste Scheibe entgegen.

Ohne Eingliederungsmaßnahme legen die Burschen los. Rockig und spacig im Sound wird schnell klar, dass Anhänger von puristischem Norwegen-Geschrote die Scheuklappen etwas öffnen müssen. Bösartiges Keifen wird jedoch prompt geliefert. Schnittige Gitarren sorgen schwungvoll für Nackenbewegung, gemeine Töne inbegriffen.
Manchmal klingt es, als ob man auf einer Harley durch die ungewisse Wüste fährt. „A True Mayhem“ – und nicht nur dieser Song – baut eine Atmosphäre von außerirdischen Gesellen auf, denen man in dieser Wüste begegnet. Intergalaktische Saitentöne erinnern an älteren psychedelischen Rock, wenngleich die Stimmung ein gutes Stück diabolischer ist.

Dem Kind des Teufels wird in „He, who Punishes and Slays“ gehuldigt, während zuvor die Spannung etwas abgeflacht war. Treibende Rhythmen regen den Blutdurst an, düstere Schwaden ziehen auf. Der „King Ov Hell“ kommt. Allerdings mit einem leicht industriell-elektronischen Klang im Schlepptau.
Insgesamt setzen die Griechen mehr auf Groove, Weltraum-Töne für den Exklusivitätsfaktor und sonst wenig Brimborium. Klassisch teuflischer Black Metal und doch mit Elementen für aufgeschlossene Hörer.
Mit Black’N’Roll wird eine dunkle Messe gefeiert, welche die schwarzen Äuglein blitzen lassen. Zur Apokalypse kommt der abschließend schleppende Rausschmeißer „Doom“. Tragisch und ehrfürchtig gurgelt und kreischt der Frontmann während des Todesmarschs bis zum bitteren Ende, begleitet von sich aufbäumenden, sowie ruhig begleitenden Gitarren.

Die böse Wirkung setzt besser ein als bei den Space-Metallern von ANGST SKVADRON, auch wenn für mich an einigen wenigen Stellen das Interesse aussetzt. Doch gleich wieder angefacht, macht „The Muccan“ wirklich Spaß. Mehr meditativ als brutal rasend zelebrieren die Griechen eine prima Teufelsshow.