Deaf Wish - Pain

Deaf Wish - Pain
    Rock / Punk / Noise

    Label: Sub Pop
    VÖ: 07.08.15
    Bewertung:3/10

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Das hier ist sowohl für die Band als auch für mich undankbar, aber ab und zu kommen solche Konstellationen nun mal zu Stande. Deswegen vorneweg: Ich kann hiermit sehr wenig anfangen, kenne mich aber auch im Genre nicht so aus. Wollen wir dennoch mal schauen, was zwischen DEAF WISH und mir passiert?

Der Vierer aus Melbourne fängt mit einem Akkord und relativ unmotiviertem Gesang an. Dann halten sie den Akkord noch länger, spielen etwas Krach in den Hintergrund und fangen langsam mit den Drums an. Dann halten sie den Akkord noch länger, etablieren die Gesangsmelodie und steigern langsam die Drums, ohne aber je in einen richtigen Beat zu kommen. Dann rollen sie den Songs noch mal von vorne auf und werden richtig krachig – aber jetzt mit Beat. Dennoch nur ein Akkord. Ok. Irgendwie experimentell. Oder doch nur stur? Naja, mal schauen wie es weitergeht.

Lied Nummer Zwei geht dann direkt los wie ein richtiger Song – der allerdings mit Krach fast überladen ist. Da treffen dann SONIC YOUTH auf Punk. Oder so. Und der Gesang ist angepisst und übersteuert und klingt etwas nach Hardcore. Und so geht das auch weiter. Rockiger Punk – oder punkiger Rock mit sehr viel Noise und Platz.

Zwischendurch gibt es auch Songs, die fast wie Brittpop auf schlechten Drogen klingen – und wieder mit diesem unmotivierten Gesang. In einem Song darf auch mal sowas wie eine Sologitarre Noten im Hintergrund spielen, die mit dem Song soweit erstmal gar nichts zu tun haben. Das hier soll also abgedreht und wirsch klingen. Und mit dieser dreckigen und staubigen Produktion bekommen sie das auch wunderbar hin.

Meine Frage ist nur: wer braucht das? Ich definitiv nicht. Ende der 60er bzw. Anfang der 70er hätte ich das bestimmt extrem spannend gefunden. Aber die Songs gehen nur an mir vorbei und lassen ein großes Fragezeichen auf meiner Stirn zurück. Zwar kann ich mit den aggressiven Songs manchmal etwa anfangen – muss ich aber nicht zwangsläufig. Im Info steht, dass dieses Debüt-Album herrlich dissonant wäre. Also, das zweite Adjektiv kann ich auf jeden Fall stehen lassen. Ansonsten rauscht „pain“ an mir vorbei und ja, ich empfinde einen leichten „deaf wish“. Das ist mir zu gewollt auf abwegig gemacht und bringt keinerlei spannende Songs hervor.