Helheim - raunijaR

Helheim - raunijaR
    Black/Viking Metal

    Label: Dark Essence Rec./Soulfood
    VÖ: 04.12.15
    Bewertung:7/10

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Seit Anfang der Neunziger beehren uns HELHEIM immer wieder mit norwegischer Kost. Rasender Black Metal, folkige Einlagen und mythische Geschichten sind die Hauptzutaten, die ihren Erfolg ausmachen. Ehrlich und ruppig wie bei den Wikingern klingt es auch heute noch auf ihrem achten Album.

Eröffnet wird mit einer Tradition. Seit langem komponiert Hrymr Tracks, die „Helheim“ heißen und durchnummeriert sind – der Opener auf diesem Album ist Nummer 9. Akustisch-natürliche Instrumente, unaufgeregter Männergesang, der im weiteren Verlauf an Spannung zunimmt und späte Flötentöne sorgen für eine prima Einstimmung in das kalte Wikingerleben.
Stichsägenartig beginnen im Titeltrack die Gitarren ihre Arbeit, das Kreischen hat Facetten von aggressiv bis diabolisch böse. Ungemütliche Harmonien mischen sich unter gut rockendes Schwarzmetall.

Der mittlere der fünf Songs ist der längste und der Name „Aasgard“ fällt mal wieder. Episch langsam breiten sich Gitarrenklänge aus und begleitet von Männerchören sowie mystischem Flüstern gehen die Melodien gut ins Ohr. Eruptionen brechen wütend heraus, werden wieder eingefangen und die Sechssaiter bekommen ihre Zeit für eine eigenwillige Soloeinlage.

Mystische Trommeln leiten die Trance ein, ritueller Gesang im gemächlichen Tempo mit dunklen Gitarrensounds erschaffen bei „Aasgards Fall IV“ eine düstere Grundstimmung. Von einem mittleren Ruhepol steigert sich der Track in epische Klänge. Man ufert aber nicht bombastisch aus oder verrennt sich in Aggressionen, sondern hält vielmehr die erhabene Stimmung und führt hinüber in das Abschluss-Epos.
Fast heimelige Melodien wiederholen sich, eine Violine spielt verrückt. Mysteriöse Klänge wandern durch die Natur und faszinieren auch durch Einfachheit.

Zugegebenermaßen kannte ich bisher HELHEIM sehr wenig. In ursprünglichem Soundgewand kreieren die Jungs aus Bergen fesselnde Klanglandschaften, in die man mehr als einmal reinhören muss. Vielfältig und doch mit klarer Linie ist „raunijaR“ ein mythisch-schönes Album für die dunkle Jahreszeit geworden.