Shakra - High Noon Tipp

Shakra - High Noon
    Power Rock

    Label: AFM Records
    VÖ: 29.01.2016
    Bewertung:10/10

    SHAKRA HOMEPAGE


Bei den Schweizer Hardrockern SHAKRA sah es kurz nach der V.Ö. ihres Best-Of Albums „33“ nicht so gut aus. Völlig unerwartet verließ Sänger John Prakesh die Band und die Stimmung im Lager der Eidgenossen war mehr als im Keller.
Gitarrist Thomas Muster war sogar so deprimiert, dass er sich fragte, ob es überhaupt noch Sinn hat, weiter zu machen. Das lag aber wahrscheinlich nicht nur an Johns Ausstieg, sondern auch an der Tatsache, dass man schon vor John einen Sänger verlor, als die Band gerade dabei war, richtig durchzustarten. Der Sänger damals: Mark Fox.

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In einem Interview mit BurnYourEars gab Gitarrist Thom Blunier nach dem Ausstieg von John Prakesh auf die Frage, ob Mark Fox wieder ein Thema sein könnte, ganz klar zu Protokoll, dass er sich das absolut nicht vorstellen könnte. Jetzt sind SHAKRA wieder zurück, mit einem neuen Album, „High Noon“ betitelt, und neuem Sänger. Oder besser mit neuem/altem Sänger: Mark Fox.

Für die Scheibe haben Mark Fox (vocals), Thom Blunier und Thomas Muster (beide guitars), Dominik Pfister (bass) und Roger Tanner (drums) zwölf Tracks eingespielt, die alle aus der Feder des Trios Blunier/Muster/Fox stammen. Und SHAKRA bauen auf ihre Trademarks, die sich durch alle Alben ziehen.

Knackige, kernige Rocker mit sehr eingängen Melodien wie der Opener „Hello“, „Raise Your Hands“, „The Storm“ oder „Into Your Heart“, treibende Kracher wie der Titeltrack „High Noon“, „Is It Real“ oder das vom Riffing her geniale „Around The World“, das zusätzlich noch mit einem extrem bluesigen Solo imponiert, knüpfen nahtlos an die letzten Alben mit Mark („Fall“-2005, „Infected“–2007 und „Everest“-2009) an. AC/DC lassen bei „Eye To Eye“ grüßen, welches einfach angelegt ist, sich aber trotzdem sofort mit der Melodie im Refrain einfrisst. Musikalisch wie immer am oberen Level, ist es aber vor allem Marks kratzige Stimme, die den Songs den Stempel aufdrückt. 

Führt man sich die Vorgeschichte zu „High Noon“ vor Augen, ist es fast ein Wunder, wie frisch und positiv die Scheibe klingt. Allerdings darf man nicht vergessen, dass es die Band schon seit über 20 Jahren gibt und die Musiker daher auf sehr viel Erfahrung zurückgreifen können. Trotzdem überwältigt es mich bei jedem Album immer wieder, wie locker SHAKRA diese Hammer-Melodien aus dem Ärmel schütteln. Auch mit der obligatorischen Ballade enttäuschen die Emmentaler nicht, denn „Life’s What You Need“ ist mal wieder Gänsehaut pur.

Was bei „Raise Your Hands“ live los sein dürfte, kann man ja am Titel erahnen. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, welchen Song von „High Noon“ sie NICHT auf die Live Setlist packen werden. Das wird bei dem Backkatalog der Band bestimmt nicht einfach, wobei ich auch gespannt bin, wie Mark die Songs aus der John Prakesh Ära interpretieren wird.

Ich persönlich finde auf „High Noon“ keine Schwachstelle. Auch die letzten drei Songs der Scheibe „Stand Tall“, „Watch Me Burn“ und „Wild And Hungry“ rocken einen förmlich aus den Schuhen. Und der letzte Track „Wild And Hungry“ scheint das Motto von SHAKRA 2016 zu sein, denn genau so klingt die Band auf „High Noon“: Wild und hungrig!

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Fazit: Wer die deprimierte Stimmung im SHAKRA Lager nach Johns Ausstieg mitbekommen hat, hätte wahrscheinlich eher mit einer Bandauflösung gerechnet. Aber die Schweizer sind Kämpfer, und die Band hat viel zu viel Potential, um einfach aufzuhören. Rückschläge können einen auch weiterbringen, was SHAKRA mit dem saustarken Album „High Noon“ unterstreichen.

Für mich klingt „High Noon“, als wäre Mark nie weg gewesen. Allerdings muss ich hier sagen, dass die beiden Alben mit John Prakesh verdammt starke Outputs waren. Die Stimme von Shakra war aber für mich immer Mark Fox. Und ich freue mich, dass sich die Jungens wieder zusammengerauft haben und bin mir sicher, dass sie mit „High Noon“ mächtig abräumen werden.

Klar wird es nicht einfach, den kommerziellen Erfolg der beiden Alben „Powerplay“ (#1 der Schweizer Charts) und „Back On Track“ (#2 der Schweizer Charts) zu toppen. Aber „High Noon“ hat definitv das Zeug dazu. Das SHAKRA- Album #10 fährt bei uns die Höchstwertung ein und ist eine absolute Kaufempfehlung!

Tracklist von “High Noon”:
01. Hello 02. High Noon 03. Into Your Heart 04. Around The World 05. Eye To Eye 06. Is It Real 07. Life’s What You Need 08. The Storm 09. Raise Your Hands 10. Stand Tall 11. Watch Me Burn 12. Wild And Hungry