BRIGHTR - Year One

BRIGHTR - Year One
    Singer /Songwriter / Emo

    Label: Flix Records
    VÖ: März 2016
    Bewertung:6/10

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Zunächst habe ich nur „Incredible Pens“ von BRIGHTR gehört und wollte die Platte gar nicht haben. Viel zu fröhlich und zu „babadabdabda“ für eine Singer/Songwriter-Platte. Was soll ich damit? Aber nachdem ich jetzt „Year One“ komplett hören konnte, ergibt sich da ein ganz anderes Bild.

Denn der Brite macht eigentlich gar keine fröhliche Musik in dem Sinne. Besagter Song schlug nur extrem weit aus der Richtung (keine Ahnung, warum man dann dazu ein Video macht). Wenn die Platte anfängt, hört man direkt eine auf Drop-D gestimmte Akustikgitarre mit ein paar ziemlich schicken Riffs, die klarmachen, dass der junge Mann hier nicht nur drei Lagerfeuer-Akkorde spielen wird (erinnert mich etwas an DAN FAIRHURST vom Spielen her).

Und so sind seine Emo-Popsongs immer wieder gespickt mit kleinen Leckereien für diejenigen, die es zu würdigen wissen. Zum Großteil geht es natürlich um den klaren, hohen Gesang, der melancholische kleine Hymnen singt, die mich an die 2000er erinnern. Nur eben im Akustikgewand.

Keiner der Songs tut großartig weh, keiner verläuft im Selbstmitleid und sie sind auch wesentlich weniger langsam, als man erwarten würde. Manche, wie gesagt, sogar relativ hymnisch. Die Produktion ist wunderbar reduziert aber effektiv – am Ende der Platte kommen sogar ein paar Drums zum Tragen. Die Songs und die Stimme wirken sehr authentisch und angenehm und haben so einen Emo-Punk-Pop-Vibe an sich, den man eigentlich vor allem von den Amis kannte.

Die Platte ist kein Brüller, hat aber auch keinerlei Ausfälle (den letzten und vorhin genannten Songs ausgelassen) und läuft gut durch. Die Gitarre klingt toll und er kann sie auch wirklich gut spielen, ohne das jetzt dauernd zeigen zu müssen. An die hohen Stimmlagen muss man sich vermutlich gewöhnen. Aber dann hat BRIGHTR hier ein wirklich gutes erstes Full Length abgeliefert.