Simple Plan - Still Not Getting Any...

Review



Stil (Spielzeit): Pop-Punk (37:59)
Label/Vertrieb (VÖ): Lava/Warner (02.05.05)
Bewertung: Ohrwurmgarantie
Link: www.simpleplan.com

In Nordamerika bereits Favorit der Radiosender und mit Platinum dekoriert, sind Simple Plan hierzulande bis jetzt noch mehr oder weniger unbekannt. Nachdem ihr erstes Album „No Pads, No Helmets …Just Balls“ (2003) hier nicht so richtig landen konnte, soll sich das mit der zweiter Platte „Still Not Getting Any…“ ändern. Dies scheint aufgrund der übermäßigen Promotion auch zu funktionieren, denn schaltet man zur Zeit den Fernseher ein, sieht man das Quintett aus Montreal überall. Entweder wird man bei den Musiksendern rumgereicht oder man schaut bei Top Of The Pops vorbei. Und das Konzept geht auf: Alle Mainstream-Würstchen finden Simple Plan total toll.
Die Kanadier erfüllen die Wünsche der Masse. Angesagter College-Rock mit Bubblegum-Pop oder Fun-Punk mit drei Akkorden. Erinnert an Avril Lavigne, Blink 182, Sum 41 oder Good Charlotte, dabei sieht man aber bedeutend braver aus, quasi Mamis Lieblingsschwiegersöhne. Neben rasanten Songs („Shut Up!“, „Thank You“, „Promise“) fehlt natürlich auch ein Liebeslied („Everytime“) nicht oder man benutzt Klavier und Streicher („Untitled“). Hatte man bei der ersten Scheibe textlich nur Flausen im Kopf, geht es diesmal etwas ernster zur Sache. Man versucht es mit sozialkritischem Tiefgang a là: „Money's our first priority“.
Und damit auch ja nichts schief gehen kann, war Bob Rock (Metallica, Aerosmith, Mötley Crüe) Producer. Dadurch klingt der Silberling natürlich astrein, hat jedoch etwas von der Atmosphäre des Vorgängers verloren, denn jeder Song ist zu sauber strukturiert und klingt zu sehr nach Hit.
Feines Extra: Auf der CD gibt es zusätzliches Bonusmaterial in Form von Behind-The-Scenes Footage.
Fazit: Gute Laune Musik und Refrains zum Mitsingen, aber zu eindeutig als massenkompatible Soße durchschaubar. Trotzdem schön anzuhören.