Direct Hit! - Wasted Mind

Ich habe die Amis vor zwei Jahren auf dem Groezrock Festival gesehen (kann mich aber nicht erinnern, dass sie da auch ein Saxophon dabei gehabt hätten) und war damals extrem angetan von dem ungestümen Punk und der guten Laune der Band. Jetzt liegt „Wasted Mind“ vor mir und ich musste erstmal nachschauen, ob ich überhaupt die richtige Platte eingelegt habe. Denn irgendwie klingen DIRECT HIT! wesentlich poppiger, als ich sie in Erinnerung hatte. Zwar sind sie streckenweise wirklich flott unterwegs, aber ich hatte gar nicht auf dem Zettel, dass sie so in Richtung späte QUEERS gehen. Absoluter Poppunk.

Ich habe die neue BLINK 182 zwar noch nicht gehört, aber ich wette, die Jungs hätten gerne ein paar Songs von DIRECT HIT! auf der eigenen Platte. In machen Songs klingen die Amis nämlich genau wie die Punkrock-Stars. Vielleicht noch etwas mit MASKED INTRUDER und TEENAGE BOTTLEROCKET aufbereitet.

Erst ab dem vierten Song „Paid In Brains“ fange ich an, DIRECT HIT! so langsam wiederzuerkennen. Die Strophen werden geschrieen, es ist wild, rock'n'rollig und absolut aufgekratzt. Der Song geht sofort ins Ohr und öffnet dieses dann auch für die folgenden Songs, die dann wieder wesentlich zahmer werden – aber streckenweise auch ziemlich hymnisch. Es klingt dann z.B. mit „Promissed Land“ schön nach Sommersoundtrack und ja, das sind teilweise schon kleine Hits.

Aber meiner Meinung nach durfte man von der Band ruhig etwas mehr erwarten. Der Bubblegum-Anteil ihrer Songs ist manchmal einfach etwas zu hoch. Mit gefällt „Wasted Mind“ zwar gut und habe auch zwei, drei Kandidaten für kommende Mixtapes dabei, aber die Platte hätte einfach etwas dreckiger ausfallen müssen. Natürlich passen sie gut zu ihrem Label, aber die Ecken und Kanten sind ein wenig zu sehr abgeschliffen worden.