Airbourne - Breakin' Outta Hell

Airbourne - Breakin' Outta Hell
Jetzt, wo auch Cliff Williams ausgestiegen ist, scheint es keine Zukunft mehr für AC/DC zu geben. Für deren Erbe hatten sich die Australier AIRBOURNE ja schon 2007 mit ihrem famosen Debüt "Runnin' Wild" beworben. Doch können Joel O’Keeffe, Ryan O’Keeffe, David Roads und Justin Street auf lange Sicht mithalten, oder geht ihnen schon auf ihrem vierten Studioalbum die Puste aus?

An der musikalischen Ausrichtung hat sich erwartungsgemäß auch auf "Breakin' Outta Hell" nichts geändert: Stark von AC/DC geprägter Rock mit derben Texten, mal schnell, oft im Midtempo, mit Kreischgesang und einzeiligen Refrains. Mit dem flotten Titeltrack als Opener starten AIRBOURNE standesgemäß und stark in ihr viertes Album, bevor es mit "Rivalry" auch direkt ins Midtempo geht: Die groovige Nummer gefällt durch melodische Licks, weil die Australier aber keinen bockstarken Chorus spendieren, wird der gute erste Eindruck jedoch etwas geschmälert. Ähnlich unspektakulär gibt sich "Get Back Up" mit eingängigen Leads, doch auch hier klingt der Refrain reichlich unspektakulär. Auf die Spitze treiben es AIRBOURNE dann mit "It's Never Too Loud For Me": Der Song beginnt schön treibend und druckvoll mit tollen Riffs, bietet dann aber einen extrem schwachen Refrain.

Erst die bluesige Uptempo-Nummer "Thin The Blood" ist wieder von der ersten bis letzten Sekunde mitreißend. In "I'm Going To Hell For This" fahren AIRBOURNE das Tempo zum Leidwesen der Dynamik erneut zurück und liefern eine sehr unspektakuläre Nummer ab, der mit "Down On You" zum Glück ein weit besserer und eingängigerer, leicht an AC/DCs "High Voltage" erinnernder Song folgt. In den nächsten drei Nummer ("Rocked Like This", "When I Dring I Go Crazy" und "Do Me Like You Do Yourself") verliert sich das Quartett endgültig in platten Wiederholungen, einzig der Rausschmeißer "It's All For Rock N' Roll" macht mit seinem geilen Riff und einem längeren Chorus im letzten Albumdrittel wieder ordentlich Laune - selbst, wenn die Gangshouts nicht so recht zum Song passen wollen.

"Runnin' Wild" war großartig, "No Guts. No Glory." eine ganze Ecke schwächer, "Black Dog Barking" wieder besser. Album Nummer vier krankt an merkwürdigen Qualitätsschwankungen, insbesondere die Refrains klingen oft erschreckend schwach. Texte und Songtitel sind in einigen Fällen so platt, dass man sich fremdschämen möchte - die großen Vorbilder um Angus Young haben da einen deutlich subtileren Humor. Und ob Joel O'Keffees Stimme das Gekreische noch lange mitmacht, darf zumindest angesichts der Liveperformances bezweifelt werden.

Bis auf die wenigen Highlights bieten AIRBOURNE auf "Breakin' Outta Hell" ganz netten Rock in AC/DC-Manier. Für eine Band mit solchen Ambitionen ist das enttäuschend wenig.