Misery Speaks - Disciples Of Doom

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Stil (Spielzeit): Metal (49:15)
Label/Vertrieb (VÖ): Drakkar/Sony Music (24.04.09)
Bewertung: 4,5 / 10 Punkten

Link: www.myspace.com/miseryspeaks

Nach einem selbstbetitelten Debutalbum in 2006 und einem Nachfolger namens "Catalogue Of Carnage" in 2008 kommen die Metalheads von MISERY SPEAKS mit ihrem nunmehr dritten Album an den Start. "Disciples Of Doom" heißt das gute Stück und so, wie der Name schon vermuten lässt, soll die Musik auf dem neuen Werk dann auch sein. Mit neuem Sänger an Bord bewegen sich die Jungs 2009 weg vom modernen Metal und hin zu doomigem und groovendem Südstaaten-Rock, jedoch ohne ihren ursprünglichen Stil aus den Augen zu verlieren. Aufgenommen und gemischt wurde "Disciples Of Doom" diesmal nicht bei den Jungs vom Rape Of Harmonies Studio, sondern einmal über den Teich in Schweden bei Jonas Kjellgren, der schon Bands wie SCAR SYMMETRY und THE ABSENCE klanglich veredeln durfte.

Nun zur Musik auf "Disciples Of Doom". Musikalisch können Vergleiche zu Bands wie LAMB OF GOD oder auch den Landsmännern von FEAR MY THOUGHTS nur bestätigt werden, der neue Sänger an Bord bringt allerdings einen sehr oldschooligen Deathmetal-Charme mit ins Soundpaket der zehn Tracks. Drückender und treibender sind MISERY SPEAKS geworden, die Jungs warten teilweise mit doomigem Sludge und Südstaaten-Riffs im Gepäck auf, andererseits kommen die Einflüsse des umgangssprachlichen Schweden-Deaths auch nicht zu kurz.

Schon der Opener "Burning Path" kommt in einem groovenden Rhythmus daher, der dezent an die Adler-Brüder von LAMB OF GOD erinnert, hier werden sämtliche Südstaaten-Blues-Skalen aus dem Sack geholt und irgendwie knallt das ganze auch ganz nett - wenn nur der Gesang nicht wäre. Dieser stellt bei "Disciples Of Doom" das große Manko dar. Viel zu deathmetal und oldschool grölt sich Vocalist Przemek durch die Songs und zerstört damit überwiegend die coole Südstaaten-Atmosphäre von MISERY SPEAKS - es passt einfach irgendwie nicht. Dazu gesellt sich gesangliche Uninspiriertheit, sowie naive Unbedarftheit, welche das Bild eines "Sängers" und "der Band" dann gänzlich festigt. Auch die Versuche, eine dreckige Rockröhre zu imitieren, kommen sehr gezwungen daher. Vielleicht war das auch ein Mitgrund dafür, dass die Vocals im Gesamtmix doch eher hintergründig ausfielen? Schade!

"Disciples Of Doom" glänzt durch eine neue Bandatmosphäre, sphärischer Südstaaten-Rock wird hier geboten, überwiegend in mittlerem oder langsam drückendem Tempo, jedoch auch ab und an zu den modernen Metaleinflüssen zurückkehrend, wenn schnelles Uptempo, Blastbeats und Metalcore-Riffs das Szepter übernehmen. Gemischt sind die zehn Songs sehr passend, die Band erstrahlt in einem sehr warmen und bassigen Licht, welches weder zu hochglanz-, noch zu proberaummäßig daherkommt, irgendwie authentisch eben! Leider bricht der neue Sänger den vielen wirklich guten Tracks das Genick, das zwanghafte Gegröle kommt einfach zu unpassend und daneben rüber. Schade eigentlich, da die Songs rein instrumental definitiv Eier haben...Naja, auf ein Neues!