The Devil Wears Prada - With Roots Above And Branches Below Tipp

With Roots Above and Branches Below

Stil (Spielzeit):  Christlicher Metalcore (40:17)
Label/Vertrieb (VÖ): Ferret Music (04.05.2009)
Bewertung: (8/10) 

Links: http://www.myspace.com/tdwp

Erst 2005 gegründet bescheren uns THE DEVIL WEARS PRADA aus Dayton, Ohio mit „With Roots Above And Branches Below" bereits Album Nr. 3. Einen Wechsel in der jungen Bandgeschichte gibt es auch schon zu vermerken, denn das neue Werk erscheint nicht wie die ersten 2 über Rise Records, sondern über Ferret Music. Ansonsten wagen die 6 Jungs aber keine spektakulären Experimente, sondern bleiben ihrem bisherigen Stil treu. In Sachen Härte legen sie im Vergleich zu „Plagues" allerdings noch eine Schippe drauf. Die insgesamt elf Songs der Produktion von Joey Sturgis (Before Their Eyes, Emarosa) enthalten außerdem viele tolle Melodien, coole Metalriffs und Breakdowns und einige mitreißende Doublebassgewitter. Untermalt wird das ganze fast immer durch einen schönen atmosphärischen Keyboardklangteppich durch den Mann an den Tasten James Baney.

Der Opener „Sassafras" legt gleich ordentlich los, wobei Drummer Daniel Williams anfangs kräftig den Takt vorgibt und Schreihals Mike Hranica typisch zwischen hohen Screams und tiefen Growls pendelt. Im Laufe des Songs wird die Spannung dann durch das allmählich einsetzende Keyboard und schließlich die cleanen Vocals von Jeremy DePoyster, die allerdings sehr an Aaron Gillespie UNDEROATH erinnern, gelöst. Wunderbar reiht sich dann auch gleich der zweite Song „I Hate Buffering" an den Opener, der einige schöne Riffs und Kicks mit der Doublebassdrum enthält. Wirklich angenehm funktioniert später dann auch der cleane und gescreamte Gesang im Duett bis der Song dann ein wenig disharmonisch ausklingt. Ein Highlight folgt für mich hiernach mit „Assistant To The Regional Manager", das etwas schleppend mit Gitarre, Drums und leichter Keyboarduntermalung startet. Die Betonung liegt anfangs hier gleichermaßen auf Hranicas Screaming sowie auch auf den Instrumenten, wodurch eine tolle Atmosphäre erzeugt wird. Das danach folgende „Dez Moines" hat einen sehr einprägsamen Refrain, eine schöne Gitarrenmelodie und ist sozusagen der Hit auf dem Album. „Big Wiggly Style" ist eher theatralisch und wird insgesamt sehr vom Keyboard getragen. Passend hierzu gibt es zu Beginn des Songs sogar einen kleinen orchestralen Einspieler. Wirklich toll harmonieren für mich bei diesem Song wieder die beiden unterschiedlichen Gesangsparts. Sehr intensiv und sicherlich ein absoluter Live Song ist das jetzt folgende „Danger:Wildman", welches wieder einige Doublebassgewitter beinhaltet und auch durch auffällig orchestral wirkende Keyboardparts dominiert wird. Konträr zum Titel „Louder Than Hell" liefern THE DEVIL WEARS PRADA später als vorletzten Song dann noch eine wirklich schöne Klavierballade, die ausschließlich clean gesungen wird. Gerade als ich aber zu den letzten Worten der Ballade „What Would It Take For Things To Be Quiet" ins Träumen geraten kann, reißt mich bereits der letzte Kracher „Lord Xenu" schon wieder aus diesen heraus und donnert gewaltig los, wodurch „With Roots Above And Branches Below" einen furiosen Abschluss findet.

Ich persönlich bin wirklich begeistert vom neuen Werk der Jungs aus Ohio und finde, dass sie sich deutlich in Sachen Songwriting verbessert haben und gereift sind. Allerdings fehlt Ihnen leider immer noch das gewisse Etwas, denn die Einflüsse ihrer Vorbilder UNDEROATH und STILL REMAINS sind teilweise doch ein wenig zu offensichtlich. Trotzdem sind sie auf einem guten Weg und haben sich ja schon jetzt im Gegensatz zu etlichen Genrekollegen durchsetzen können.