Geschrieben von Dienstag, 21 August 2007 10:49

Kneipenterroristen - Interview mit Bassist Robert und Gitarrist Martin


Review

 

 

 

Link: http://www.kneipenterroristen.org

Während des Metal Bash- Festivals ergibt sich eine schöne Gelegenheit, mal Robert (Bass) und Martin (Gitarre) von den KNEIPENTERRORISTEN auf eine Bank zu entführen und die Herren mal über Werdegang, Pläne und Privates auszufragen.Besonders angesichts der neuen CD „Härter Als Der Rest“ mit Eigenkompositionen der vier Herren. 
So nehmen wir denn vor dem Vereinshäuschen bei der Sportanlage Platz, ich sitze zwischen den beiden und bin ganz begeistert, was für ein entzückender Interviewpartner besonders der Robert ist.

Erzählt doch mal kurz für unsere Leser: Seit wann gibt es die Kneipenterroristen und wie kam die Band damals zustande?

Robert: 1998 wurden Jörn (Rüter, Gesang) und ich vom Tourmanager der Böhsen Onkelz gefragt, ob wir nicht Lust hätten, auf der Aftershowparty der Onkelz in Hamburg zu spielen. Das hat leider irgendwie dann doch nicht geklappt, weil es keine Live-Konzession gab. Wo wir aber schon mal dabei waren, haben wir einfach weitergemacht. Damals waren noch Kristian und Lars (Stormwarrior) dabei. 2004 kam dann Martin (Paragon) für Lars, eigentlich nur als Aushilfe...

Martin: Jaja, das war doch euer heiliger Hauptplan, mich in die Band zu holen und dann gleich dazubehalten...

Robert: Hehe, genau! Wir waren schon immer scharf auf Dich!

Ja, natüüürlich...(alles kichert). Wie ging es weiter? Ihr existiert also durchaus im Bewusstsein der BÖ, bzw. der ehemaligen Onkelz?

Robert: Ja klar. Gonzo und PE haben mit uns zusammen auf dem Lausitzring einiges zum Besten gegeben. Sie hatten den Auftritt sogar nur wegen uns eine Stunde früher machen lassen, damit sie es schaffen, mit uns zu rocken.

Wie kam es zu der Idee, an beiden Tagen auf dem Metal Bash den Headliner zu geben?

Martin: Die Bühne ist eh immer schon am Freitag vollständig aufgebaut. Und so ergab es sich, dass wir dachten, wir machen halt am Freitag mal einen Abend nur mit Coverbands.

Wie weit seid ihr bisher rumgekommen?

Robert: Österreich und ganz Deutschland, die Schweiz ist in Planung. Wir haben ungefähr siebzig bis achtzig Auftritte pro Jahr, das geht wirklich von Flensburg bis Österreich längs.

Bitte wieviele Auftritte? Einige von euch haben Familie und einen Vollzeitjob, wie schafft man das?

Martin: Naja, ich habe z.B. Gleitzeit in der Firma, arbeite halt viel von Montag bis Donnerstag und sause Freitags um 12 Uhr ab. Wenn man mal ein freies Wochenende hat, ist das aufgrund des Nachholbedarfs natürlich super stressig. Aber die Familie muss eben auch funktionieren, das klappt schon alles. Alles zusammen genommen lohnt es sich durchaus, allein schon wegen der freien Getränke (grinst sich einen).

Erzählt mir von eurem größten Konzerterlebnis.

Beide gleichzeitig: Eindeutig das Onkelz-Festival am Lausitzring. Am Mittwochabend war im Zelt schon mal eine Party vorweg, 8.000 waren im Zelt, 3.000 wollten noch rein. Fazit: Zelt kaputt. Unglaublich... Und dann natürlich erst am letzten Wochenden die „Größte Böhse-Onkelz-Nacht“ - da standen wir plötzlich als Headliner vor 11.000 Leuten! Und beim Rock Harz Festival hatten wir mehr Zuschauer als RAGE (kichern).

Und euer schlimmstes Erlebnis?

Robert: Potsdam. Eindeutig. Ich war zu besoffen, um zu stehen. Gegen Mitte des Gigs kam es zu einem Kampf, Bass versus ich. Martin musste Sittenwächter spielen. Ich hatte meinen dreißigsten Geburtstag und musste mich irgendwann entscheiden, ob ich nun stehen kann oder Bass spielen. Ich hab dann im Sitzen gespielt....

Erzählt mir bitte etwas von eurem neuen Album.

Robert: Saugeil!

Martin: Dös fetzt! (Sprachs und verzieht sich zur Autogrammstunde von PARAGON. Schwer beschäftigt der Mann!)

Ahja.... Einzelheiten gefällig?

Robert: Ok, also Martin hat sich um die Musik gekümmert, Jörn um die Texte, ich habe für die Punk´n Roll Attitüde gesorgt und das haben wir dann alles im Proberaum zusammengefrickelt. Die ganze Sache ist aus Spaß an der Freud entstanden. Wir verbringen soviel Zeit miteinander und dazu kam, dass die Fans und Gäste auf unseren Konzerten uns verstärkt nach eigenen Liedern fragten. So entstand halt „Härter als der Rest“ (Anm. der Red. : selbige ist seit 17. 8. im Handel erwerblich) Wir führen die Tradition der BÖHSEN ONKELZ weiter, weil die ja nun mal weg sind. Es kann in Zukunft gut sein, dass wir unsere Konzerte mischen werden, zu 2/3 BÖ-Songs und ein Drittel unsere eigenen Lieder.

Wie sieht es bei euren Konzerten aus mit den „alten“ Fans? Also die Fangruppierung der BÖ-Anhänger die man schon zum rechten Spektrum zählen könnte? Und wenn solche bei euch auftauchen sollten: Wie geht ihr mit denen um?

Robert: Wir beobachten verstärkt, dass das Publikum immer jünger wird. Kommen allerdings Rechte zum Konzert, fliegen die rigoros raus.

Warum kommen so viele jüngere neue Fans?

Robert: Nun, die BÖHSEN ONKELZ gibt es nicht mehr, wie man weiß. Aber sie sind trotzdem etabliert. Da die Leute, die die Originale nicht mehr sehen können und teilweise noch nie gesehen haben, halt ständig weiter zunehmen, kommen sie dann eben zu uns. Wir haben Spaß an dem Ganzen und die Fans hoffentlich auch!

Robert, ich danke für ein nettes Interview! Habt noch viel Spaß heute Nacht!

Robert: Jau. Das werden wir!