Geschrieben von Mittwoch, 29 Februar 2012 20:50

BLIND GUARDIAN - Interview zum "Best Of" Album mit Gitarrist Marcus Siepen

blind guardian bandphoto

Mit ihrer Best Of "Memories Of A Time To Come" haben BLIND GUARDIAN ein schönes Päckchen zum 25. Bandjubiläum geschnürt. Anlässlich des Jubiläums hörten wir nach, was es Neues im Lager der Krefelder gibt. Im ausführlichen Interview beantwortet ein relaxter und gut gelaunter Marcus Siepen Fragen zur Best Of und stellt in nicht allzu ferner Zukunft das langerwartete Orchesterprojekt und eine neue Studioscheibe in Aussicht. Zudem blickt der Sechssaiter auf wichtige Alben zurück und klärt sehr ehrlich über das schwierige Verhätlnis der Band zum Fan-Favoriten "Valhalla" auf.

Hallo Marcus, zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zum 25. Bandjubiläum! Wie fühlt es sich an, nach einem Vierteljahrhundert immer noch in ein und derselben Band mit (fast) denselben Leuten wie 1987 zu spielen?


Das fühlt sich sehr gut an, eigentlich genau so wie damals, als wir angefangen haben. Für uns hat sich an sich ja auch nicht so viel verändert, wir sind immer noch die gleichen Typen, die zusammen ihre Vorstellung von Musik verwirklichen wollen und das lieben, was sie tun. Nur unsere Haare sind inzwischen etwas grauer als damals. (lacht)

Anlässlich eures Geburtstags habt ihr eine feine Best Of namens "Memories Of A Time To Come" veröffentlicht. Die enthält nicht nur ein paar Neueinspielungen, sondern auch remixte Songs und als Bonus eine ganze Reihe an Demos. Was führte letztendlich zu der Idee, eine Best Of und nicht irgendetwas anderes zu kreieren? Richtet sich "Memories Of A Time To Come" hauptsächlich an diejenigen, die BLIND GUARDIAN neu für sich entdecken wollen?

Der Vorschlag kam ursprünglich von unserer alten Plattenfirma, aber wir mochten die Idee, da es ja nach 25 Jahren im Business doch ok ist, mal langsam eine Best Of zu veröffentlichen. Wir wollten aber definitiv nicht nur alte Songs unverändert auf diese CD packen, es sollte schon etwas Besonderes sein, da kam dann die Idee mit den Remixes bzw. den neu aufgenommenen Stücken. So ist das ganze auch für alte Fans interessant, nicht nur für Leute, die uns noch nicht kennen. Die CD richtet sich demnach eigentlich an jeden BLIND GUARDIAN Fan.

Wie lange habt ihr denn an den Remixes und Neuaufnahmen gefeilt bzw. wie lange wart ihr tatsächlich mit der Erstellung der Best Of beschäftigt?

Ich muss gestehen, dass ich dir den genauen Zeitraum jetzt gar nicht sagen kann, aber das ganze war schon ziemlich aufwändig. Speziell „And Then There Was Silence“ hat wieder ziemlich lange gedauert, obwohl wir jetzt eigentlich dachten, dass es im zweiten Durchgang schneller gehen sollte. Das war aber nichts, die Nummer ist auch heute noch sehr aufwändig!

Interessant finde ich, dass man bei einigen neu gemixten Songs deutliche Unterschiede zum Original hören kann. "Imaginations From The Other Side" zum Beispiel klingt wie auch "Nightfall" plötzlich direkter und kraftvoller und rückt Details nach vorne, die ich vorher noch nie so wahrgenommen habe. Gleichzeitig macht der Sound auf mich den Eindruck, als sollte er ein wenig reduzierter und mehr wie in der Live-Situation klingen – was übrigens ausgezeichnet funktioniert.

So sollte es bei einem neuen Mix ja auch sein, oder? Es macht ja nicht viel Sinn, die Lieder so zu „remixen“, dass sie nachher genauso klingen wie vorher. Und unsere Live Versionen können da schon eine gute Orientierung sein, da hier ja alles sehr komprimiert ist, da kristallisieren sich gerne mal andere Prioritäten bei Gesängen oder Gitarren raus, die dann in so einem Remix gefeatured werden können. Schließlich wachsen und entwickeln sich unsere Lieder über die Jahre, heute interpretieren wir sie teilweise ganz anders als früher.

Manche Songs wie "Follow The Blind" oder "Somewhere Far Beyond" entdeckt man mit der Scheibe förmlich neu. Ist euch bei der Auswahl der "vergessenen Perlen" öfter ein Gedanke gekommen wie "Oh wow, der Track ist ja richtig geil, der muss mit drauf"?

Absolut, speziell bei diesen beiden Nummern. "Follow The Blind" hatte ich zum Beispiel gar nicht mehr auf dem Schirm, die Nummer haben wir nach dem Release genau ein Mal live gespielt, das war 1989, und seitdem haben wir sie nie wieder gespielt oder groß darüber nachgedacht. Auch "Somewhere Far Beyond" haben wir seit dem BLIND GUARDIAN Open Air nicht mehr live gespielt, aber hier war mir wenigstens im Hinterkopf noch klar, dass ich die Nummer immer sehr mochte. Aber erst durch die Arbeit an der Best Of ist mir bewusst geworden, dass es für mich wirklich eine der besten Nummern ist, die wir je geschrieben haben. Auch "The Last Candle" wäre so ein Kandidat, vielleicht sollten wir öfters mal unsere alten Scheiben hören. (lacht)

Wenn man zwischen den Zeilen in Hansis Liner Notes liest, kommt es einem so vor, als wenn ihr "Valhalla" mittlerweile als notwendiges Übel ansehen würdet: Der Song wird von den Fans auf jedem Konzert lautstark abgefeiert und gefordert, selbst nachdem er bereits gespielt wurde, genügt in seiner Einfachheit aber eurem kompositorischen Anspruch in der heutigen Zeit nicht mehr. Täuscht der Eindruck?

Jein. (lacht) Das Problem ist nicht der kompositorische Anspruch, das Problem ist viel mehr, dass wir die Nummer seit 1989 immer im Programm hatten und nach so einer langen Zeit hängt einem das Lied dann irgendwann doch zum Hals raus. Mit "Majesty" ist es ähnlich, die Nummer spielen wir ja sogar noch länger, seit 1986, da sind wir einfach froh, wenn wir sie mal nicht im Programm haben. Das dürfte aber jeder Band so gehen, frag mal Toni Iommi, ob er wirklich noch jeden Abend "Paranoid" spielen will. Ich bin fast sicher, dass du von ihm die gleiche Antwort bekommst wie von mir. Aber uns ist natürlich klar, welchen Status eine Nummer wie "Valhalla" oder auch "Majesty" bei unseren Fans hat, und von daher spielen wir sie auch nach wie vor live. Aber ich gebe zu, dass es schon angenehm ist, wenn so eine Nummer auch mal nicht auf der Setlist steht.

Unabhängig davon klingt die Neuaufnahme (wie auch die anderen Neueinspielungen), als hättet ihr ziemlich viel Spaß dabei gehabt. Ihr habt es geschafft, die Energie und Frische des Songs in das Jahr 2012 zu transportieren, was auch an einem erneut ins Studio geladenen Kai Hansen gelegen haben könnte...

Es hat auch wirklich Spaß gemacht, und Kai gehört nun mal irgendwie zu "Valhalla", von daher lag es nah, ihn wieder seine Parts übernehmen zu lassen.

Kommen wir zu "And Then There Was Silence" zurück, das du vorhin schon mal erwähnt hast. Viele werden sich wundern, dass ihr mit der Nummer einen noch relativ jungen und zudem (zu?) perfekt produzierten Song neu eingespielt habt, während die Wahl von "The Bard's Song – The Hobbit" sicher auf viel Zustimmung stößt. Aber war es wirklich nötig, eure Lagerfeuerhymne "The Bard's Song (In The Forest)" noch mal neu aufzunehmen, nachdem sie erst 2003 in einer neu arrangierten Fassung als Single veröffentlicht wurde?

Wir wollten einfach gerne mal die Version mit Orchester ausprobieren und uns gefiel das Ergebnis sehr gut. Und eine Best Of von BLIND GUARDIAN ohne den "Bard's Song" geht wohl nicht (Völlig richtig – Anm. d. Red.), die Nummer musste also mit drauf, und so gibt es eine Version, die man eben noch nicht kannte. Ob man jetzt das Original von 1992, die Neuauflage von 2003 oder eben die Orchesterversion bevorzugt, muss am Ende jeder für sich entschieden. Und gerade bei "Silence" bot sich die Version mit dem echten Orchester ja an, die Original Version von der "Opera" hatte ja noch ein rein programmiertes „Orchester“, und der Unterschied zu der neuen Version ist wirklich riesig! Jetzt klingt die Nummer so, wie wir sie uns damals vorgestellt hatten.

"Memories Of A Time To Come" bietet nicht nur für Neulinge, sondern auch für Hardcore-Fans viele Anreize. Trotzdem muss auch ein wenig Meckern auf hohem Niveau drin sein: Wieso sind auf beiden CDs eigentlich nur je knapp 50 Minuten an Musik enthalten? Besonders Fan-Faves wie "Welcome To Dying", "Time Stands Still (At The Iron Hill)", “Banish From Sanctuary” oder "Into The Storm" hätten da doch noch wunderbar drauf gepasst.

Wir wollten einen gewissen Flow erreichen, vergleichbar mit den Setlist für unsere Konzerte, und haben bei der Zusammenstellung der Lieder auch darauf geachtet, deshalb gibt es z.B. auch keine chronologische Reihenfolge. Und natürlich hätten wir noch mehr Lieder auf die CDs quetschen können, oder sogar noch eine CD mehr dazu packen können, aber irgendwo muss man eben eine Grenze ziehen, ansonsten packen wir am Ende alle Stücke auf diese Best Of, das wäre dann doch etwas zu viel. Außerdem bedeutet jede weitere Nummer natürlich auch wieder viel Aufwand und Zeit, die investiert werden muss, so könnte das Ganze schnell zur unendlichen Geschichte ausarten.

Hätte man nicht sogar noch über eine zusätzliche CD oder gleich über ein Boxset nachdenken können, das auch die restlichen Demoversionen und B-Seiten (z.B. die "Harvest Of Sorrow"-Aufnahmen in verschiedenen Sprachen) vereint und so die selteneren BLIND GUARDIAN-Sachen gesammelt präsentiert hätte?

Ein Boxset mit allen Songs als Best Of anzubieten, wäre dann doch ziemlich arrogant, oder? (lacht) Aber es gibt wirklich Pläne für ein Boxset, das ist allerdings noch in Arbeit, daher kann ich im Moment noch nicht konkret sagen, wie es aussehen wird.

Nach welchen Kriterien habt ihr die Songs ausgesucht? In den Liner Notes ist an mehreren Stellen zu lesen, dass Song A statt Song B ausgesucht wurde, um eine weitere Facette eures Bandsounds zu präsentieren (z.B. "Ride Into Obsession" statt "Wheel Of Time"). Allerdings kommt mir die ruhige Seite der Band (z.B. mit "Lord Of The Rings" oder "A Past And Future Secret") ein wenig zu kurz, und das, wo ihr doch über so viele tolle Balladen verfügt.

Klar wollten wir jeden Aspekt unserer Musik unterbringen, aber der oben erwähnte Flow war uns auch sehr wichtig. "Wheel Of Time" haben wir zum Beispiel weggelassen, da die epische Seite der Band schon mit "Sacred Worlds" und "And Then There Was Silence" abgedeckt war, da musste nicht wirklich noch eine epische Zehnminuten-Nummer mit auf die CD. Natürlich hätten wir auch noch "Lord Of The Rings", "A Past And Future Secret" oder "Harvest Of Sorrow" auf die CD packen können, um mehr Balladen am Start zu haben, aber am Ende haben wir uns eben dagegen entschieden. Hier spielt vielleicht auch wieder der Live-Gedanke eine Rolle, bei unseren Konzerten spielen wir auch maximal zwei Balladen.

Genehmigt. Nochmal kurz zu den Anmerkungen im Booklet: Sie enthalten einige Details, die für mich als langjährigen Fan der Band ziemlich überraschend waren. So ist mir vorher nie aufgefallen, wie sich "Thorn" und "Nightfall" in der Struktur ähneln.

Solche Sachen werden anderen Leuten auch nicht unbedingt auffallen, deshalb finde ich Liner Notes von Musikern eigentlich immer sehr interessant, da sie eben eine andere Sichtweise zeigen, die man als Fan und Hörer sonst nicht sehen würde. Außerdem ist ein schönes Booklet für uns auch immer wichtig, das Gesamtpaket soll ja stimmen, nicht nur die Lieder, und Texte muss man bei einer Best Of ja nicht unbedingt nochmal abdrucken, von daher hatten wir viel Platz für Fotos und Liner Notes.

Genug über "Memories Of A Time To Come" geredet, kommen wir noch mal auf das Jubiläumsjahr an sich zu sprechen. Kann man noch mehr Überraschungen erwarten? Ist so ein 25. Geburtstag nicht vielleicht eine gute Gelegenheit für eine Neuauflage des BLIND GUARDIAN Festivals?

Absolut, das wäre eine super Gelegenheit, es wird aber nicht passieren. (lacht) Jedenfalls nicht dieses Jahr. Wir wollen auf jeden Fall irgendwann noch ein BLIND GUARDIAN Festival machen, aber das ist sehr planungsintensiv, und im Moment haben wir einfach nicht die Zeit, so ein Festival richtig vorzubereiten. In ca. vier Wochen geht für uns die Festival-Saison los und wir sind bis zum Ende des Sommers wieder auf Tour, außerdem arbeiten wir auch schon wieder an neuen Songs, da ist einfach keine Zeit für so ein Projekt wie das BG Festival. Aber wie gesagt, wir wollen das irgendwann auf jeden Fall noch mal machen, aber die Zeit muss eben stimmen.

Wenn du dir die Entwicklung der Band mal so ansiehst: Welche Alben haben BLIND GUARDIAN besonders voran gebracht oder waren so etwas wie Wendepunkte?

An sich hat uns jedes Album weiter voran gebracht, da wir uns immer weiterentwickelt haben und nie zweimal das gleiche Album aufgenommen haben. Aber natürlich gab es für unsere Entwicklung besonders wichtige Alben. Wenn ich das jetzt mal auf drei Alben beschränken sollte, würde ich „Tales From The Twilight World“, "Imaginations From The Other Side“ und „At The Edge Of Time“ wählen. Mit "Tales" haben wir damals unseren eigenen Stil gefunden, hier gab es zum ersten Mal unsere Trademarks, die Chöre, die ganzen Gitarren- und Gesangsharmonien. Mit "Imaginations" haben wir unseren stilistischen Horizont deutlich erweitert und viele neue Aspekte in unsere Musik eingebracht, und mit "At The Edge Of Time" haben wir meiner Meinung nach zum ersten mal ein Album veröffentlicht, das wirklich JEDEN Aspekt unserer Musik enthält. Aber wie schon gesagt, auch alle anderen Alben waren für unsere Entwicklung wichtig, ohne „A Night At The Opera“ hätte es z.B. eine Nummer wie "Wheel Of Time" oder "Sacred Worlds" so nicht gegeben, das war alles eine logische Entwicklung.

Danke für diese Einschätzung. Wie betrachtest du mittlerweile eigentlich "A Twist In The Myth"? War der Schritt hin zu modernen Sounds und die überfrachtete Produktion letztendlich vielleicht doch zu viel des Guten?

Ich mag die Platte auch heute noch und spiele Nummern wie "Fly" oder "This Will Never End" sehr gerne live. Bei "A Night At The Opera" könnte ich nachvollziehen, wenn jemand die Produktion überfrachtet findet, die Platte ist wirklich sehr intensiv, aber im Gegensatz dazu ist die Produktion von "Twist" doch total straight, diese Kritik kann ich deshalb nicht wirklich nachvollziehen. Und die modernen Sounds wollten wir ganz bewusst haben, und meiner Meinung nach funktionieren sie in den entsprechenden Songs auch gut. Das ist aber natürlich Geschmackssache, wenn jemand nicht auf sowas steht, dann ist das halt so, aber wir können (und wollen) es einfach nicht jedem Recht machen. Wenn wir irgend etwas ausprobieren wollen, dann machen wir das. Für uns ist es wesentlich wichtiger, unsere Ideen umzusetzen, als auf Nummer sicher zu gehen und immer wieder das gleiche Album aufzunehmen - das ist einfach nicht unser Ding. Ich finde es fürchterlich, wenn ich sehe, wie manche Bands stehen bleiben und sich nicht mehr weiter entwickeln, nur weil sie mit dieser Weiterentwicklung eventuell jemanden vor den Kopf stoßen könnten.

In unserem letzten Interview vor anderthalb Jahren hattet ihr bereits fünf Songs für euer Orchesterprojekt aufgenommen, und es schien gut voran zu gehen. Darf als nächste Veröffentlichung mit der lang erwarteten Scheibe gerechnet werden, oder seid ihr durch die Arbeit an "Memories Of A Time To Come" zeitlich zurück geworfen worden?

Ich würde es nicht "zurück geworfen" nennen, die Arbeiten am Orchester Projekt gingen nebenbei die ganze Zeit weiter, aber im Moment kann ich nicht sagen, ob es unsere nächste CD wird, oder ob doch vorher noch eine „reguläre“ BLIND GUARDIAN CD erscheinen wird. Wir arbeiten an beidem parallel und wir werden sehen, was wir eher fertig stellen können. Aber sollte unsere nächste CD doch erst ein reguläres Album werden, dann sollte die CD danach dann garantiert das Orchesteralbum werden.

Worauf können sich die Fans bei den anstehenden Konzerten und Festivalshows freuen?

Definitiv auf einige selten gespielte Songs. Wir haben uns bei der Setlist etwas an der Best Of orientiert und lernen gerade wieder einige unserer alten Songs neu. Wenn man Lieder länger nicht live spielt, vergisst man ja das eine oder andere Detail. (lacht)

Nicht nur BLIND GUARDIAN, auch Urgesteine wie DESTRUCTION und SODOM feiern 2012 ihren 25. Geburtstag. Kannst du dir vorstellen, dass Bands, die sich heute gründen, in einem Vierteljahrhundert auch noch erfolgreich aktiv sein werden?

Klar kann ich das. Wenn sie gut sind und hart an ihrer Karriere arbeiten, spricht nichts dagegen, Qualität wird sich immer durchsetzen. Aber es ist heute bestimmt nicht einfacher geworden, da darf man sich keine Illusionen machen. Viele Leute denken, dass sie es mit jeder Menge Freunden auf Facebook und vielen Clicks auf YouTube schon geschafft haben, aber das ist eben nicht der Fall. Außerdem ist es gerade für junge Bands heute wesentlich schwieriger, sich zu etablieren, da es mittlerweile jeden Monat so unglaublich viele neue Veröffentlichungen gibt, da ist es für den Hörer ziemlich schwierig, überhaupt einen Überblick zu behalten und die Gefahr ist groß, dass man als Newcomer in der Masse untergeht. Aber wie gesagt, Qualität wird sich meiner Meinung nach immer durchsetzen, von daher gibt es auch heute die Chance, eine lange Karriere zu starten.

Auch heute wieder die Frage nach deinen momentanen Empfehlungen. Letztes Mal hast du den BurnYourEars-Lesern besonders JOE BONAMASSA ans Herz gelegt. Was sollte man deiner Meinung nach zur Zeit hören?

Mein letzter Kauf war „Unusual Suspects“ von LESLIE WEST, eine sehr geile CD! Leslie hat sich einen Haufen Freunde in Studio eingeladen (Zakk Wylde, Slash, Joe Bonamassa, Billy Gibbons und Steve Lukather) und die Herren rocken tierisch los, die Platte macht echt Spaß. Außerdem habe ich mir letztens endlich mal „The Road to Or Shalem“ von ORPHANED LAND zugelegt, das Package mit 2 DVDs und der Live CD, das ist auch klasse.

Apropos Bonamassa: Was hältst du von BLACK COUNTRY COMMUNION?

Die Band finde ich super! Bei solchen All Star Bands bin ich am Anfang immer erst mal skeptisch, oft stehen da zwar große Namen, aber die Musik ist irgendwie nicht so das Wahre, aber hier stimmt alles! Vier Ausnahmemusiker spielen absolut authentischen 70er Jahre Hardrock und haben jede Menge Spaß dabei, was man in jeder Sekunde hören kann. Beide Alben sind in meiner privaten Heavy Rotation, die DVD habe ich leider noch nicht gefunden, die muss ich mir noch bestellen, die soll ja auch der Hammer sein.

So viel dazu - Marcus, ich danke dir für die Zeit, die du dir für die Beantwortung der Fragen genommen hast und wünsche dir und euch alles Gute für alles, was ansteht!