Geschrieben von Freitag, 26 Oktober 2012 23:44

Burning Point - Interview mit Bandchef Pete Ahonen zu "The Ignitor"


Burning Point Interview

Nachdem BURNING POINT mit „The Ignitor" erneut eine megastarkes Album am Start haben, bietet es sich an, Sänger, Gitarrist und Chefdenker Pete Ahonen (Foto 2 v.r.) mal wieder vors Mikro zu bitten und ihn mit ein paar Fragen zum aktuellen Stand der Dinge bei BURNING POINT zu konfrontieren. Wie immer zeigte sich Pete äußerst redselig und gut gelaunt.

Hi Pete, wie geht's dir gerade?

Hi Dirk, mir geht es prima, danke der Nachfrage. Ich bin allerdings total busy, da ich nebenbei auch noch an neuen Alben von GHOST MACHINERY und STARGAZERY arbeite. Außerdem habe ich ein neues Power Metal Projekt in den Startlöchern, für das ich mittlerweile auch schon neun oder zehn Songs geschrieben habe. Und ich kann dir versprechen, dieses Album kickt ass! Alles also sehr aufregend zurzeit.

Hört sich ja spannend an. Aber erst mal möchte ich auf „The Ignitor", dein aktuelles Album mit BURNING POINT eingehen, welches ihr im Juni 2012 auf den Markt gebracht habt. Ihr habt damit bei uns 9,5 von 10 Punkten eingesackt, genauso viel wie für den Vorgänger „Empyre". Was ist aus deiner Sicht der größte Unterschied zwischen den beiden Alben?

Als erstes Mal vielen Dank für das gute Review. Also ich finde, der erste große Unterschied sind meine Vocals, die jetzt wesentlich besser klingen als noch auf „Empyre", womit ich persönlich sehr glücklich bin (lacht). „The Ignitor" ist auch sehr viel schneller und heavier als es der Vorgänger war. Außerdem sind wir als Band mehr zusammen gewachsen, wodurch unser Sound viel tighter klingt. Das ganze Album ist viel energiegeladener, was man in jedem Song hören kann.

Pete, unser letztes Interview ist drei Jahre her und wir führten es zum Release von „Empyre". Warum hat es so lange gedauert, bis BURNING POINT ein neues Album in die Läden gebracht hat?

Nun, wir haben uns Ende 2009 dazu entschlossen, unser vorheriges Label zu verlassen. Weil wir zunächst ohne Label da standen, haben wir gedacht, dass es eigentlich genau der richtige Zeitpunkt ist, um die anderen Alben fertig zu stellen, an denen wir bis dahin gearbeitet haben. Also haben wir in 2010 das zweite Album von GHOST MACHINERY und 2011 das Debütalbum von STARGAZERY veröffentlicht.

Wie waren rückblickend die Reaktionen auf „The Ignitor", welches ja mittlerweile vier Monate auf dem Markt ist?

Wie bei „Empyre" waren die Reaktionen durchweg positiv. Unsere alten Fans lieben das Album, wir konnten aber auch viele neue Fans hinzugewinnen.

Wann habt ihr denn mit dem Songwriting zu „The Ignitor" begonnen, wenn ihr in der Zwischenzeit mit den beiden anderen Bands beschäftigt ward? Und wie viele Songs hattet ihr zusammen, als ihr das Studio geentert habt?

Wir hatten bereits 2009 ein paar Songs fertig, und wir haben die ganze Zeit immer wieder an den Songs für ein BURNING POINT Album gearbeitet. Für die „normale" Version haben wir elf Songs geschrieben, die Japan Version enthält zwei zusätzliche Titel. Wir haben übrigens auch schon 2009 angefangen, die Songs für „The Ignitor" aufzunehmen. Sozusagen haben wir in der Zeit an drei Alben simultan gearbeitet. (lacht)

Du hast auf dem aktuellen Album mal wieder die meisten Credits für Songs bekommen. Heißt das, dass du die Songs komplett alleine komponiert hast, oder waren die anderen Jungs ins Songwriting involviert?

Ja richtig, die meistens Songs sind komplett von mir. Pekka (guitar) hat zwei Songs komponiert, auf denen ich „nur" für die Lyrics und die Melodie verantwortlich war. Diesmal waren es nur Pekka und ich, aber wir haben glücklicherweise vier Songwriter in der Band, was natürlich sehr cool ist.

Ich weiß, die Frage ist jetzt eher langweilig, aber ich würde trotzdem gerne wissen, ob es einen oder mehrere Lieblingssongs auf „The Ignitor" gibt. Und wenn ja, warum genau diese?

Also ich finde die Frage gar nicht so langweilig, aber dafür umso schwerer zu beantworten. Grundsätzlich mag ich sie alle, ansonsten wären es nicht genau diese Songs gewesen, die es auf das Album geschafft haben. (lacht)

Mit zum Beispiel „In The Fire Of My Selfmade Hell" oder dem Opener „Eternal Fire" habt ihr sehr schnelle, mit „In The Night" oder dem Titeltrack „The Ignitor" die für BURNING POINT so typischen Midtempo-Stampfer am Start. Welche Art Song repräsentiert deiner Meinung nach eher die Stärken der Band?

Also ich würde das gar nicht an bestimmten Songs ausmachen. Für mich repräsentiert das Album als ganzes die Stärken von BURNING POINT. Wir sind sozusagen melodic, heavy, metal, power und ein bisschen hard rock in einer Band.

Würdest du mir zustimmen dass die Lyrics von „Lost Tribe" sehr pathetisch (fast schon true metal) sind, was ja bisher nicht gerade typisch für euch war? Als ich den Song das erste Mal gehört habe, dachte ich, der Text kann eigentlich nur von MANOWAR sein.

Oh ja (lacht). Ich habe den Text „tongue in cheek" geschrieben. Aber der Song ist trotzdem sehr cool. Ich liebe dieses pompöse und epische Kriegerzeug wie auf „Warriors Of The World"... Ein sehr cooler Song übrigens. Und klar hast du Recht, er ist nicht gerade typisch für BURNING POINT.

Würdest du jetzt, vier Monate nach dem Release, irgendwas an dem Album ändern? Manchmal fallen einem solche Dinge ja erst mit etwas Abstand auf.

Nein, definitiv nicht. Ich finde, es ist perfekt so wie es ist.

Wenn ich eure bisherigen Veröffentlichungen miteinander vergleiche, fällt mir auf, dass sich deine gesanglichen wie gitarrentechnischen Fähigkeiten von Album zu Album verändert und verbessert haben. Auf „Burning Down The Enemy" und „Empyre" konnte man in deinem Gitarrenspiel noch viele deiner musikalischen Einflüsse heraushören. Auf „The Ignitor" scheint es, dass du mehr und mehr deinen eigenen Stil findest. Würdest du das unterschreiben?

Danke für deine netten Worte und deine Einschätzung. Ich weiß das sehr zu schätzen. Ich versuche eben ständig, meine persönlichen Fesseln abzuwerfen und mich immer weiter zu entwickeln und zu verbessern. Das hält alles irgendwie frisch und verhindert, dass man in eine Art Routine verfällt und der Gefahr erliegt, sich zu wiederholen. Ob ich einen eigenen Stil gefunden habe, kann ich selber schlecht beurteilen. Aber ich höre häufiger, dass man meinen Stil als Songwriter mittlerweile ganz gut heraushören kann.

Warum habt ihr der Scheibe den Titel „The Ignitor" verpasst? Gibt es eine Geschichte hinter dem Titel?

The Ignitor ist die Figur, die auf allen bisherigen Albumcovern aufgetaucht ist und wir haben uns gedacht, dass es Zeit wird, der Welt den Typen mal vorzustellen. (lacht)

Wer hat denn das Cover Artwork entworfen?

Das stammt von Felipe Machado Franco, ein genialer Künstler und nebenbei auch ein sehr cooler Typ. Wir haben mit ihm schon früher zusammen gearbeitet. Von ihm stammt zum Beispiel das Artwork von „Empyre" und das Artwork sowie das komplette Lay Out des STARGAZERY Debüts.

Wenn du an die zukünftigen Live Shows denkst, welche Songs von „The Ignitor" werden es auf die Setlist schaffen?

Wir haben während unserer Sommer Shows ja schon Songs vom neuen Album gespielt. Es waren „Eternal Flame", „Losing Sleep", „The Ignitor" und „Silent Scream". Aber sie sind alle live kompatibel, würde ich sagen.

In unserem letzten Interview hast du mir erzählt, dass ihr eine Live DVD in Planung habt. Was ist passiert, dass ihr entschieden habt, sie doch noch nicht zu veröffentlichen?

Ok, wir haben einige Mitschnitte zusammen, die auch alle gut sind. Wir sind eigentlich nur auf der Suche nach jemandem, der diese ganzen Stücke zusammensetzen kann. Das Thema ist aber definitiv noch nicht vom Tisch, wir arbeiten daran und ich hoffe, dass wir die DVD bald auf den Markt bringen können.

Was hat sich der CD Sammler Pete Ahonen als letztes zugelegt?

Hmm, drei JORN CDs, KEEL „The Streets Of Rock'n Roll" und ECLIPSE „Bleed & Scream".

Habt ihr schon eine Tour in Planung?

Pläne ja, ob wir sie verwirklichen können, wird die nähere Zukunft zeigen. Wir haben da ein paar Feuer im Eisen und ich hoffe sehr, wir bekommen die Möglichkeit bald weltweit zu touren.

Wenn du BURNING POINT einer Person beschreiben müsstest, die nie etwas von euch gehört hat, was würdest du sagen?

Das ist einfach: Wenn du auf melodic heavy metal stehst, wirst du von uns nicht enttäuscht sein.

Das kennst du ja schon zum Abschluss: Ein paar abschließende Worte für unsere Leser?

Klar, gerne: Ich danke euch allen für euren Support und hoffe, ihr mögt unser neues Album „The Ignitor". Hoffentlich sehen wir uns bald mal irgendwo und irgendwann. Cheers and keep on rocking!! Wir würden uns über Kommentare auf unsere Facebook-Seite und unserer offiziellen Bandhomepage sehr freuen.

Pete, vielen Dank, dass du dir mal wieder die Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten und uns einen Einblick hinter die Kulissen von BURNING POINT zu geben. Und ich hoffe, wir sehen euch bald live auf deutschen Bühnen.