Geschrieben von Montag, 16 Mai 2022 16:55

Alien Fox im Interview zu ihrem Debüt "Road"

Alien Fox im Interview zu ihrem Debüt "Road" Alien Fox

Das Trio ALIEN FOX aus Warmsen, Landkreis Nienburg/Weser, hat vor einigen Wochen sein Debüt „Road“ veröffentlicht. Zeitlich passend zu der Veröffentlichung spielten die Jungs ihr erstes Konzert nach dem Lockdown in der Kalletaler Eventbar „BarRock“. Das ist bei mir um die Ecke, weshalb ich mir das mal angeguckt habe ... um anschließend bei leckerem Burger und Bierchen noch ein wenig mit der Band zu quatschen.

Endlich wieder live. Das war euer erster Live Gig seit ... ?

Wir hatten das erste und letzte richtige Konzert am 13. März 2020. Am nächsten Tag war ja erstmal Schicht im Land. Es geht ja jetzt langsam wieder los für alle.

Wie hat es sich angefühlt?

Der Auftritt hier in der „BarRock“ hat echt riesig Spaß gemacht und tat richtig gut.

Das hat man euch angemerkt. Euer erstes Werk "Road" ist gerade erschienen. Passender Zeitpunkt jetzt, wo die Corona-Lockerungen in Kraft treten, oder? Geplant, verschoben oder Zufall?

Ungeplant passend ... Corona hat uns zwar gebremst, aber nicht bezwungen ... Der Zeitpunkt wurde ein wenig verschoben, was aber nichts mit Corona zu tun hat. Wir haben einfach noch ein paar Änderungen vorgenommen. Dass jetzt zum Release die Lockerungen kommen, ist echt Zufall. Aber wer konnte in den letzten zwei Jahren schon planen?

Nervös?

Nervös nicht. Wir freuen uns tierisch, dass unser Baby endlich erschienen ist. Vorfreude ist wohl richtiger ausgedrückt.

Konzerte gehen jetzt auch langsam wieder. Was steht diesbezüglich bei euch in Zukunft an?

Im Mai und Juni haben wir auf jeden Fall feste Termine. Am 3. Juni eröffnen wir den Abend für STARLIGHT MONKEYS im Subkultur in Hannover. Dann sind noch ein paar Sachen in Planung oder in der Schwebe. Aber wir freuen uns, dass es wieder losgeht, da wir ja vor dem ersten Lockdown unseren ersten Gig gespielt haben. Da war, obwohl alle Spaß hatten, eine spooky Stimmung ... Niemand wusste ja, was kommt oder passiert. Aber das wollen wir jetzt auch nicht zu breit treten.

Gibt es schon erste Reaktionen zu eurem ersten Longplayer?

Bis jetzt sind wir ganz gut weggekommen.

Von wem habt ihr die ersten Reaktionen bekommen?

Leider haben wir bislang noch nicht ganz so die Reichweite. Deshalb beschränkt es sich auf Familie, Freunde und Bekannte.

Wie geht ihr mit positiven Reaktionen um?

Über positives Feedback freut man sich immer. Das bestärkt uns in unserer Arbeit, wobei man ja bei seiner Leidenschaft nicht von Arbeit sprechen sollte ...

Wie geht ihr im Gegenzug mit negativer Kritik um?

Hören wir uns auf jeden Fall an. Wenn es uns weiterbringt, freuen wir uns sogar darüber. Aber dann ist es ja eher konstruktiv als negativ. Es kann ja auch nicht jedem alles gefallen.

Wie zufrieden seid ihr selbst mit eurem neuen Werk?

Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Man lernt Vieles dazu in der Entstehungsgeschichte. Natürlich gibt es im Nachhinein immer ein paar Sachen, die vielleicht anders hätten sein können.

Werfen wir jetzt mal einen Blick auf eure Bandgeschichte, da die wenigsten euch bis jetzt wahrscheinlich kennen werden. Wer sind ALIEN FOX?

Wir sind Fabian (Drums, Backings), Matthias (Git., Voc.) und Thomas (Bass). Teilweise haben wir Familie mit Kindern und arbeiten, ganz nebenbei hauptberuflich, in Handwerksberufen. Normal life halt ...

Wie würdet ihr euren Musikstil nennen?

Ganz grobe Richtung, ohne es in eine Schublade zu verfrachten, spielen wir eine Mischung aus Rock, Grunge und Punk.

Wie und wann habt ihr Drei euch zusammengefunden?

Ursprünglich war es ein lockeres Projekt, mit dem nur ein Song aufgenommen werden sollte. Sollte ... Wir haben uns alle über Social Media kennengelernt. Thomas und Fabian waren vorher schon zusammen in einer Band. Fabian stieß zufällig über Facebook auf Matthias, der gar nicht weit entfernt von ihm wohnt. Es war irgendwie so eine Art Fügung, wenn man es so ausdrücken darf. Aus dem einen Song sind einige mehr entstanden, sodass wir uns im Oktober 2019 entschlossen haben, eine feste Band zu werden.

Warum der Bandname ALIEN FOX?

Sonst tanzt man ja den Discofox. Bei uns darf im positiven Sinne ausgerastet werden. Man darf singen, springen, tanzen, pogen. Halt alles, was Spaß macht ... Das ist ALIEN FOX.

Nennt das schlimmste Erlebnis als Band bis jetzt.

Man fängt als Band neu an, hat den ersten Gig und nächster Tag Lockdown Nummer Eins ...

Nennt das beste Erlebnis als Band bis jetzt.

Unser Album ist veröffentlicht, wir haben trotz der ganzen Hindernisse weitergemacht, soweit es erlaubt war, und wir sind auf einer Wellenläge. Geht es besser?

Im Hinblick auf euren kurzen Werdegang, würdet ihr irgendetwas anders machen oder ungeschehen machen?

Mit den Sachen, die wir bisher geschaffen und erreicht haben, sind wir sehr zufrieden. Wirklich was ändern würden wir nicht.

Welche Bands sind für euch Vorbilder und beeinflussen euch als Musiker und als Band?

Da wir Kinder der 80er und 90er sind, haben uns natürlich die Bands aus der Zeit geprägt. Aber auch andere Bands aus früheren und späteren Jahren beeinflussen uns auch immer noch. Pauschalisieren kann man das nicht. AC/DC, FOO FIGHTERS oder auch NIRVANA sind auf jeden Fall bei uns groß dabei. Das kann man aber bestimmt erkennen, wenn man uns hört.

Und mit wem würdet ihr unbedingt gerne einmal die Bühne teilen?

Vor allem muss es sowieso erstmal wieder für die gesamte Kunst- und Kulturbranche laufen! Lokale Bands sind immer cool, da würden wir gerne einige Konzerte mal zusammen spielen.

Kommen wir zurück zu eurem Debüt "Road". Ihr habt das Album im klassischen DIY-Style aufgenommen. Wie verlief der Prozess?

Als wir uns als Band gefestigt hatten, haben wir uns nach und nach das ganze Equipment gekauft. Teils auch geliehen. Dafür echt einen fetten Dank an unsere Freunde! Die ersten Gehversuche haben wir mit unserer Demo-EP gemacht. Da wir durch einen guten Kumpel mixtechnisch Unterstützung bekommen und wir uns alle weiterentwickelt haben, sind wir zu dem jetzigen Ergebnis gekommen.

Man fängt halt erstmal mit den Texten oder Riffs an und arbeitet das dann aus. Irgendwann kommen dann die Pilotspuren und danach geht es an die Aufnahmen und das Abmischen ... So ist unser Baby entstanden.

Wofür steht der Titel "Road"?

Für das, was wir machen und lieben. Man erschafft Musik und möchte diese mit den Leuten teilen und feiern. Teilweise nimmt man ja auch weite Wege auf sich, was einem aber egal ist, wenn man auf der Bühne steht und dieses Feeling hat. Die "Road", die wir zusammen gehen, fahren, oder wie auch immer.

Worum geht es in den Texten der einzelnen Songs auf dem Album?

Es sind Texte aus dem, naja, ganz normalen Leben. Teils sehr persönliche Erlebnisse, teils Inhalte, die jeden betreffen oder betreffen können, aber auch einfach Spaß am Rock’n‘Roll.

In dem Song "Dragons" geht es um Krieg. Leider ist das Thema aktueller und näher, denn je – Zufall oder der aktuellen Situation geschuldet?

Wenn man jetzt den beschissenen Krieg fast vor der Haustür sieht, ist es Zufall. Der Song entstand schon, bevor es sich hier in Europa so entwickelt hat. Kriege gab und gibt es leider immer und überall. Das ist absolut scheiße!

"Belong to me" handelt von einem Stalker. Wer outet sich aus der Band? Oder wie sind die Lyrics entstanden?

Der Song betrifft keinen von uns persönlich. Wir möchten vielmehr einen Denkanstoß setzen. Es ist einfach nicht richtig, wenn man über einen Menschen versucht, besitzergreifend zu werden. Auch nicht nach einer Trennung, die man vermeintlich nicht akzeptieren will oder kann.

Die ersten drei Songs drehen sich um Rock’n’Roll. Euer Lebenskredo?

Wir lieben es einfach, Rock`n`Roll zu hören und zu spielen. Jeder von uns hat auch mal Kontakt zu anderen Musikrichtungen gehabt und zum Teil auch immer noch. Aber es muss halt irgendwie geil sein und dann doch rocken.

Die Songs sind schon sehr unterschiedlich, wie sind da eure Kriterien, ob ein Song für euch klappt oder nicht?

Jeder, der eine Idee hat – wobei Matze und Fabian eher die kreativen Köpfe sind –, bringt sich erstmal ein. Alles, was für uns Potential hat, wird zunächst angegangen und ausprobiert. Alles andere wird aufgehoben und vielleicht später nochmal aufgehübscht.

Wie sieht bei euch das Songwriting aus? Jammt ihr noch richtig in einem Proberaum oder schickt ihr nur noch die Musikdateien hin und her?

Es entstehen Ideen im Proberaum, oder auch separat zu Hause. Die heutige Technik macht es einem mittlerweile einfach, eine Idee mal eben rüberzuschicken. Das hat uns auch dabei geholfen, dass wir die diversen Lockdowns überstanden haben.

Auf eurem Album befindet sich mit "Labyrinth" auch ein deutscher Song. Wie kam es dazu?

Wir wollten einfach mal einen deutschen Song ausprobieren. Für uns fühlte es sich gut an und so haben wir den dann aufgenommen und als kleinen Bonustrack dazu gepackt. Danke an Chris für das Solo!

Kann man in Zukunft noch andere deutsche Lyrics von euch erwarten ... ?

Verneinen können wir das nicht. Warten wir mal ab, was die Zukunft so bringt ... Erstmal sind wir über "Road" echt happy!

... und warum hauptsächlich Englisch?

Das hat sich alles so ergeben. Aber wie schon erwähnt, sind wir erstmal für alle Ideen offen, probieren aus und lassen uns in keine Schublade zwängen.

Ihr habt auch schon eine Demo EP aufgenommen, warum ist nur der Song "Revenge" mit auf dem Debüt gelandet?

In der Demo-EP sehen wir einen Entwicklungs- und Findungsprozess. “Revenge“ empfanden wir vom Mix und der Stimmigkeit zum Album sehr passend. Vielleicht werden die anderen Songs auch nochmal aufgegriffen. Wobei “Same Boat“ als Video-Single weiterhin bestehen bleibt.

In anderen Interviews sprecht ihr davon, dass die Leute den Alienfox tanzen sollen. Was meint ihr damit?

Das kann man nicht beschreiben ... Das muss ge- und erlebt werden ...

Angenommen, wir besuchen euch spontan zu Hause oder im Proberaum, was läuft in eurem Musikplayer?

“Wasting Light“ von den FOO FIGHTERS, was eine geile Scheibe! „Powerage“ von den unbezähmbaren Rockgiganten AC/DC. Und SOCIAL DISTORTIONs “Hard Times and Nursery Rhymes“. Aber auch alte Oldschool Metalscheiben sind bei uns zu finden. Bei uns ist fast alles möglich.

Letztes Konzert?

Matze war zuletzt bei FEEDER. Fabian hat TYLER BRYANT & THE SHAKEDOWN live gesehen. Thomas war bei der THE RED CADILLAC BAND.

Was könnt ihr unseren Lesern noch als musikalische Tipps mit auf den Weg geben?

THE CASANOVAS, die kommen aus Australien. Hört unbedingt mal rein. FEEDER sind eine britische Band, die unserer Meinung nach oft unterschätzt wird. TYLER BRYANT & THE SHAKEDOWN, die sind live einfach allererste Sahne. Das sind nur drei Beispiele. Musik muss einfach gefallen und Spaß machen.

Wie und wo kann man euer Album kaufen? Als welche Varianten gibt es euer Debüt "Road"?

Das Album steht in fast allen Onlinestreams zur Verfügung. Wer eine CD in den Händen halten möchte, muss auf ein Konzert kommen oder uns direkt anschreiben. So zum Verkauf steht die CD nicht in den Regalen.

Die letzten berühmten Worte gehören euch.

Hört gerne mal in unser Album rein. Besucht uns auf Facebook und InstagramGeht auf Konzerte, feiert mit den Leuten zusammen und unterstützt dadurch die ganze Veranstaltungsbranche!
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