Geschrieben von Donnerstag, 14 September 2006 23:49

Fear My Thoughts, Deadborn, (Deadly) Silence & Morphyn - Offenburg / Reithalle




 

09.09.2006 - Offenburg. Die unscheinbare ehemalige Reithalle aus Backstein entpuppt sich beim Betreten als eine komplett renovierte High-Tech-Mehrzweckhalle, vollgestopft mit Licht- und Soundtechnik, die ein grandioses Spektakel erwarten lässt. Die Halle ist zweigeteilt und der hintere Teil mit Stoff verhängt, sodass die Bühne umso gewaltiger wirkt.

Als erstes wird sie von MORPHYN aus Bruchsal geentert, die durchaus hochwertigen Metal darbieten können. Trotz anfänglicher technischer Schwierigkeiten (jaja, immer diese Funkmikros ...) zeigt der Sänger eine prima Bühnenpräsenz. Das Groß der bisher anwesenden Meute drückt sich aber noch hinten an der Bar herum. Nach einer Dreiviertelstunde konnten Morphyn zwar keine Moshattacken auslösen, sind aber ihrer unfreiwilligen Funktion als „Aufwärmer“ sehr gut nachkommen.

Weiter geht’s mit (DEADLY) SILENCE, laut Flyer eine Thrash-Core-Formation aus Gengenbach, die auch von Anfang an mächtig auf die Tube drückt. Mittlerweile hat sich die Halle weiter gefüllt und dank der beherzten Aufrufe des Shouters nähert man sich auch langsam der Bühnenkante. Sogar ein kleiner Moshpit, vermutlich von Vertretern der jüngeren Generation, hat sich gebildet – die Stimmung steigt.

Als gegen 22.30 Uhr schließlich DEADBORN ihre Gitarren einstöpseln, ist es bereits rappelvoll. Die Herren aus Baden Baden bieten gnadenlos harten und präzise vorgetragenen Old-School-Death der feinsten Sorte. Nun können sich auch die hinteren Ränge nicht mehr zurückhalten und lassen die Matten kreisen. Nach weiteren 45 Minuten fühlt man sich wie durchgeknüppelt, aber die Stimmung ist genauso heiß wie die Halle selbst. Alles wartet gespannt auf FEAR MY THOUGHTS.

23.35 Uhr. Umbau beendet. Die Lichter gehen aus. Frisch aus dem Studio, beginnt die Melodic-Death-Combo aus Freiburg ihren ersten Auftritt seit längerem mit dem Song „Reign“. Der Moshpit hat eine stattliche Größe erreicht und auch Stagediving ist jetzt gefahrlos möglich. Es folgen drei Songs vom aktuellen Album „Hell Sweet Hell“ und spätestens bei „Sweetest Hell“ herrscht Party-Stimmung. Zwischendurch erfahren wir, dass sich die Band für den Abend leihweise ein neues „Basskottchen“ zulegen musste, weil Basser Bartoz Wojciechowski verhindert war. Entsprechend ist die Songauswahl etwas eingeschränkt, aber durchaus in Ordnung. Alle Akteure auf der Bühne wirken sehr souverän, lediglich Sänger Mathias von Ockl hat mit den cleanen Gesangslinien heute so seine Probleme.
Als FEAR MY THOUGHTS die Bühne nach „Sadist Hour“ dann zum ersten Mal verlassen und das Licht wieder angeht, weiß jeder: Das kann’s nicht gewesen sein! Was wären FEAR MY THOUGHTS ohne „Fear My Thoughts“? Richtig! Und so hüpfen die Jungs nochmal auf die Bühne und bieten ihre ultimative Hymne feil, die der ganze Saal begeistert mitgrölt.

Auch wenn die Stimmung anfangs etwas zu wünschen übrig ließ, haben alle vier Bands an diesem Abend ihr Bestmögliches gegeben, unterstützt von einer wunderbaren Lightshow und druckvollem Sound.
Mit Vorfreude auf das im Januar erscheinende neue Album trete ich in die lauwarme Nacht hinaus.

Setlist FEAR MY THOUGHTS:

Reign
Windows For The Dead
In The Hourglass
Sweetest Hell
My Delight
The Great Collapse
Tie Fighting
Dying Eyes
Sadist Hour 

Fear My Thoughts

http://www.fearmythoughts.com
http://www.deadborn.de/
http://www.deadlysilence.net/
http://www.morphyn.de/