Geschrieben von Freitag, 23 August 2013 18:10

Elbriot Festival 2013 - Der Festivalbericht

Freibeuter mit Musikgeschmack aufgehorcht, es startet das allererste Elbriot Festival mitten in Hamburg! Mit von der Partie sind u.a. FEAR FACTORY, ANTHRAX, KILLSWITCH ENGAGE und SLAYER. Direkt im Hafen am Wasser kann man gemeinsam mit Möwen um die Wette headbangen.

Punkt 13 Uhr stürmen WHITECHAPEL die Bühne und heizen der Meute als erste Band ein. Einige Fans stehen an vorderster Front und feiern heftig den Festivalauftakt. Im Circle Pit geht bereits jetzt schon mächtig die Post ab.

Die kurzen 20 Minuten vergehen wie im Flug und WHITECHAPEL machen Platz für BETONTOD. Diese haben ihre Fans im Gepäck und machen dort weiter, wo WHITECHAPEL aufgehört haben: Es wird weiter gefeiert, mich aber reizt die Musik kaum und so spaziere ich über das Gelände auf der Suche nach bekannten Gesichtern und dem einen oder anderen Bierchen.

Schließlich spielt die für mich erste interessante Band – FEAR FACTORY. Haben sie in Wacken zwar eine gute Show gespielt, leider mit schlechtem Sound, so haben FEAR FACTORY heute keine viel besseren Karten. Der Sound drückt überhaupt nicht und Sänger Burton singt etwas schiefer als sonst. Die Stimmung lassen wir uns dadurch natürlich nicht verderben und so wird jeder Hit ordentlich abgefeiert.

Zu „The Industrialist“ kommt die Truppe auf die Bühne und feuert die Fans sofort an. „Edgecrusher“ lässt die Herzen und Haare noch eine Ecke höher fliegen, Crowdsurfer bahnen sich ihren Weg nach vorn. Bei „Archertype“ geht’s in den Pit und zwischendrin wird lauthals mitgegrölt. Burton freut sich wie ein kleines Kind und lässt mit „Demanufacture“ den nächsten Hit auf uns los, bevor er schließlich mit „This is Replica“ den letzten Song einläutet.

CALIBAN sind mittlerweile Stammgäste in Hamburg und werden dementsprechend enthusiastisch von der Meute in Empfang genommen. Zu „Dein R3.ich“ preschen CALIBAN auf die Bühne und geben sofort Vollgas. Von Poweryoga bis zur Wall of Death wird wieder alles geboten: Vor der Bühne ist durchgehend Party und auf der Bühne wirbelt Andreas von einer zur anderen Seite und lässt sich feiern. „We Are The Many“ startet einen großen Circlepit, welcher von der ersten bis zur letzten Reihe reicht und Andreas schaut sich diese aus nächster Nähe von der Absperrung aus an. Auch ohne Heino wird „Sonne“ gespielt. „Die dürfen das, aber nicht Heino“, höre ich da ein paar Leute sagen.

ANTHRAX sind auch mit von der Partie, eigentlich sollten sie meiner Meinung nach direkt vor SLAYER spielen – nun gibt es sie jedoch zur Nachmittagssonne. Also ab an die Front zum Headbangen. ANTHRAX haben mich bereits in Wacken überzeugt, heute stehen sie mit gleichem Elan auf der Bühne und spielen eine energiegeladene Show. Zu „Caught In A Mosh“ preschen ANTHRAX auf die Bretter und werden sofort von der feiernden Fanschar begrüßt. Die Herren springen und laufen über die Bühne wie 20 Jahre junge Hüpfer. Zur Belohnung erhalten sie ordentlich Beifall und eine unermüdliche Meute: Surfer sind durchgehend in der Luft, es wird mitgesungen und die Luftgitarre in die Hand genommen.

„In The End“ wird Dio und Dimebag gewidmet. Schließlich lassen ANTHRAX mit "T.N.T." eine Partybombe platzen. „Can you sing with us?“ – AC/DC geht schließlich immer. Anschließend gibt es mit „I Am The Law“ einen weiteren grandiosen Hit. ANTHRAX strotzen vor Power und Elan und fegen mit Dauergrinsen über die Bühne. Als Zugabe wird „Antisocial“ gespielt, welches jeder lauthals mitgrölt. Unter tobendem Applaus gehen ANTHRAX von der Bühne und machen Platz für TRIVIUM.

Ich glaube, ich habe TRIVIUM in letzter Zeit einfach zu häufig gesehen. Die Jungs machen ihre Sache wie immer gut und ziehen einfach ihr Ding durch, mit den immerselben Ansagen und Posen zu den jeweiligen Songs. Wie in Wacken macht „Throes Of Perdition“ den Anfang und die Menge ist sofort Feuer und Flamme für TRIVIUM. Das epische „Down From The Sky“ lässt die Meute weiter aufkochen und die Fäuste gehen in die Luft. Anschließend präsentieren uns TRIVIUM „Brave This Storm“ vom neuen Album, während beim folgenden „Watch The World Burn“ tüchtig mitgesungen wird.

Die Show ist deutlich besser als in WACKEN und vor der Bühne ist durchgehend Action. „In Waves“ lässt die Leute aufspringen und „Pull Harder On The Strings Of Your Martyr“ bildet schließlich den krönenden Abschluss. Ich habe „A Gunshot To The Head Of Trepidation“ vermisst, aber dies ließ die knappe Spielzeit wohl nicht zu.

Zeit für KILLSWITCH ENGAGE, die ich heute zum ersten Mal sehe, dementsprechend gespannt bin ich auf die Band. Das neue Album läuft bei mir rauf und runter und der Opener „The New Awakening“ lässt mein Herz gleich höher schlagen. Die Band fegt über die Bühne, textsicher wie wir sind, wird jeder Song mitgesungen und hin und wieder überlässt uns Jesse auch das Mikro. Bei „Fixation On The Darkness“ gehen die Fäuste in die Luft und kaum hämmert „The Hell In Me“ los, geht im Circlepit die Post ab.

Die Band ist irre gut gelaunt, blödelt viel auf der Bühne herum und hat sichtlich Spaß an der Show: „Make a deep fat hole!“ ... „Thats a nice hole!“ – und weiter geht’s mit „In Due Time” und einer Wall Of Death. Ganz sentimental gehen bei “My Curse” schließlich alle Hände in die Luft, um die Band weiter anzufeuern. Nach „My Last Serenade“ ist auch schon Schluss und KSE schaffen nach einem spaßigen Auftritt Platz für die walisischen Shootingstars BULLET FOR MY VALENTINE.

Zu „Breaking Point“ preschen die Jungs auf die Bühne, Matt sieht aus wie Omas Liebling. Das Gaspedal wird durchgedrückt und vor der Bühne bricht das Chaos aus. Bei „4 Words“ gehen schließlich die Hände in die Luft, bevor der Circle Pit startet. Selbstverständlich fehlt beim Elbriot auch der neue Song „Riot“ nicht, welcher live ziemlich gut zündet, auf CD jedoch wenig Spaß macht. Bei „Tears Don’t Fall“ singen alle lauthals mit und lösen Matt vom Mikro ab.

Die Band feuert zum Mosh und Circle Pit an, während bei „The Last Fight“ die Fäuste empor gehen. Nach einer kurzen Pause geht es explosionsartig mit „Her Voice Resides“ weiter. „Scream Aim Fire“ ergänzt die Nummer optimal und mit „Waking The Demon“ ist der Hattrick perfekt. Die Show ist leider etwas zu kurz, aber live sind BULLET FOR MY VALENTINE weiterhin eine gute Wahl.

SLAYER! Die Bühne wir in Rot gehüllt und mit „World Painted Blood“ treten SLAYER vor die Menge. Sofort wird gemosht und die Fans nehmen die Band lauthals in Empfang. „War Essemble“ knüppelt ordentlich drauf los und „Mandatory Suicide“ klingt einfach nur episch. Die Fäuste sind in der Luft, Crowdsurfer werden nach vorn gereicht, Haare fliegen durch die Luft und "SLAYER!"-Rufe hallen über den Platz.

Tom genießt den Moment und kündigt „Die By The Sword“ an: „Do you wanna die?“ – Yeah! ... auf das „Why?“ wissen wir jedoch keine Antwort. „Jihad“ und „Postmortem“ werden gespielt und ich denke nur „Alter, ist das geil!“. "Seasons In The Abyss" und „Dead Skin Mask“ sorgen für mächtig Gänsehaut, die Bühne wird erneut in Rot getaucht. Die Gitarren heulen, es donnert – Zeit für „Raining Blood“! Die Meute schreit auf und gibt Vollgas im Mosh. Nach einer kurzen Pause ertönen die Melodien zu „South Of Heaven“, das sind Riffs für Genießer. Mit „Angel Of Death“ verabschieden sich SLAYER – vor einem Jeff Hannemann Tribute Backdrop – von der Bühne und sorgen für einen krönenden Abschluss des Elbriots.

Alles in allem war es ein tolles erstes Elbriot Festival. Die Bierzapfer könnten etwas flotter sein und die Absperrungen auf dem Gelände empfand ich als überflüssig, denn sie standen mehr im Weg. Für 2014 wurde bereits das zweite Elbriot angekündigt – also bis zum nächsten Jahr!

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