Geschrieben von Sonntag, 23 November 2014 17:02

Insomnium, Fleshgod Apocalypse & Stam1na - Hamburg, Grünspan

Insomnium, Fleshgod Apocalypse & Stam1na - Hamburg, Grünspan Cengiz Aglamaz
Wenn die Blätter sich verfärben und die Nächte länger werden, wird es Zeit, sich mit entsprechend melancholischem Melodeath zu beschäftigen: INSOMNIUM sind endlich auf Headlinertour und machen heute das Grünspan unsicher.

Aber bevor sich die Herren auf die Bühne wagen, haben es sich STAM1NA zur Aufgabe gemacht, die Meute aufzuwärmen. Der Club ist bereits gut gefüllt und die Band schafft es mit ihrer guten Laune und ihrem Melodic Thrash'n'Roll, die Besucher für sich zu begeistern. Bereits jetzt fliegen reichlich Haare durch die Luft und STAM1NA zeigen sich als hervorragender Opener, der heiter mit dem Publikum plaudert: Vor sieben Jahren waren STAM1NA schon mal in Hamburg, drei Leute sind damals dort gewesen; dafür haben heute bereits 13 Leute von der Band gehört – sofern Sänger Antti sich nicht verzählt hat.
Das Ende der Show kommt leider etwas schnell und so verlassen die Finnen unter lautem Applaus die Bühne.

Schließlich scharren die Italiener FLESHGOD APOCALYPSE schon mit den Hufen. Der Wein steht auf der Bühne und die Band hat sich äußerst schick herausgeputzt – sofern man sie denn sieht. Entweder es ist dunkel oder der übermäßige Einsatz von Stroboskoplicht sprengt einem die Pupillen weg. Die Show der Truppe bietet was fürs Auge, lässt die Band jedoch etwas steif wirken, zumindest im Vergleich zu den lockeren Finnen von STAM1NA.

Die Musik knallt aber ordentlich rein und die Fans gehen mächtig ab, während FLESHGOD APOCALYPSE ihre Show durchziehen. Eine Opernsängerin zur Begleitung eines Klaviers in Kombination mit mächtigem Deathmetal und einer Prise Dramatik: Das ist durchaus interessant und sorgt für viel Zustimmung, lädt jedoch nicht immer zum Abgehen ein, sondern eher zum Zuhören und Genießen. Die Metaloper reißt uns gut mit und so vergeht die Show relativ schnell, als FLESHGOD APOCALYPSE schließlich Platz für den Headliner INSOMNIUM machen.

Die Lichter werden wieder dunkel, die ersten Melodien zu „The Primeval Dark“ erklingen, die Meute ist unruhig und jubelt. Nach dem Intro startet direkt „While We Sleep“, das Licht geht an und die Band fegt über die Bühne, während das Publikum um die Wette bangt und springt. Die Finnen sind wie immer bei bester Laune, rennen über die Bühne und lassen keinen Moment aus, die Klampfen in die Luft zu reißen und um die Wette zu posen.

Nachdem das aktuelle Album Shadows Of The Dying Sun den Opener gemacht hat, geht es querfeldein durch die letzten Scheiben mit „Only One Who Waits“, „Daughter Of The Moon“ und „The Harrowing Years“. Jeder Song wird begeistert angenommen und die Meute springt bei „Weather The Storm“ an die Decke. Erdrückend und episch, die Show ist ein einziger Genuss für die Fans. Zur Belohnung spielen INSOMNIUM „The Elder“ vom ersten Album und schieben „The Last Statement“ nach. „Ephemeral“ entpuppt sich als neuer Hit der Band, die Meute dreht völlig am Rad, zur Abkühlung und zum gemächlichen Mitbangen wird anschließend „The Promethean Song“ gespielt.

Mächtig wie eh und jeh ragt Niilo aus dem Nebelmeer heraus und bereitet uns langsam auf das Ende der Show vor. Das Licht geht aus und es beginnt zu regnen. „The Gale“ läutet den Endspurt ein und lässt die Meute eine Wall Of Death vorbereiten, welche zu „Mortal Share“ los- und in einen tüchtigen Moshpit übergeht. „Unsung“ darf natürlich nicht fehlen und den krönenden Abschluss macht „Weighed Down with Sorrow“.
Unter lautem Applaus und Zugabe-Rufen verlassen INSOMNIUM die Bühne, und während die ersten bereits den Club verlassen, entschließt sich die Band doch noch, einen letzten Song nachzuschieben. Mit „Down with the Sun“ entlässt sie uns schließlich in die kalte Nacht.

Setlist INSOMNIUM:

The Primeval Dark
While We Sleep
Revelation
Daughter of the Moon
Only One Who Waits
The Harrowing Years
Weather the Storm
The Elder
Last Statement
Ephemeral
The Promethean Song

The Gale
Mortal Share
Unsung
Weighed Down With Sorrow
Decoherence

Down With the Sun