Geschrieben von Dienstag, 08 Juli 2008 10:55

Gods Of Metal Festival 2008 / Bologna - Der Festivalbericht

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Das GODS OF METAL Festival hat seit 1999 mehrfach die Location gewechselt, und zwar immer zwischen Mailand und Bologna, so als ob die Veranstalter sich nicht auf eine Stadt festlegen wollten. Die diesjährige Veranstaltung fand dann mal wieder in Bologna statt. Unsere Idee, dieses Jahr das GODS OF METAL Festival zu besuchen, resultierte hauptsächlich aus der Tatsache, dass IRON MAIDEN in Deutschland nur auf dem W:O:A zu sehen sein werden, auf das wir eigentlich schon seit Jahren nicht mehr wirklich so viel Lust haben.
Allerdings wollten wir uns aber auch IRON MAIDEN auf ihrer „Somewhere Back In Time Tour“ auf keinen Fall entgehen lassen, und da auch größtenteils der Rest des Billings sehr früh unser Interesse weckte, und auch ein schneller Blick ins Internet in Sachen Flugtickets und Hotelpreise einen sehr humanen Eindruck hinterließen, war die ganze Geschichte schnell und relativ früh im Jahr bereits in trockenen Tüchern. 


Die Arena Parco Nord gleicht vom Aufbau her ein bisschen dem des Geländes des Rock Hard Festivals, da auch hier ein im Hintergrund als Halbkreis angelegter, begrünter Hügel grob den Eindruck eines Amphitheaters erweckt. Dass die Italiener es nicht immer so ernst und genau nehmen, wurde uns dann bereits am ersten Tag beim Einlass klar, für den die Tore um 10:30 geöffnet wurden, denn die Sicherheitskontrollen hätten sich die Veranstalter mal komplett sparen können. 
Da wurden Kühlboxen unkontrolliert aufs Gelände geschleppt, Sonnenschirme inklusive Metalstangen durch die Schleusen transportiert, und auch Glasflaschen konnten ohne Probleme aufs Gelände mitgenommen werden. Auch in Sachen Kamera-Equipment brachte eigentlich jeder mit, was er so zu bieten hatte, ohne auch nur einmal nach einem Fotopass oder Ähnlichem gefragt zu werden, inklusive kiloschwerer Stativkonstruktionen. YouTube wird's freuen.
Was aber auch hier am Einlass bereits auffiel, war die sehr friedliche Atmosphäre, und für nicht wenige Italiener schien das Festival vielleicht auch deshalb die Aufforderung zu einem Familienausflug zu sein. 


Freitag, 27.06.08

Dass KINGCROW, die erste Band des ersten Tages, mal eben schlappe 20 Minuten vor ihrer Zeit zu spielen anfing, schien niemanden zu stören, oder zumindest nicht ungewöhnlich zu sein, denn die Tatsache wurde relativ entspannt hingenommen. Nur Schade für KINGCROW selber, denn die Band nutzte die 20 Minuten Spielzeit gut aus, um ihren progressiven Hard Rock zu promoten, wobei drei Songs vom aktuellen Album „Timetropia“ zu hören waren. Einziges Manko, denn Songs und Sound stimmten, war die zu frühe Anfangszeit, denn dadurch war mit ca. 1.000 Metallern noch nicht wirklich viel vor der Bühne los. Im ausverkauften Zustand passen schätzungsweise 17.000 Fans auf das Gelände. 

Bei BLACK TIDE, die sich direkt danach die Ehre gaben, waren es dann schon ein paar mehr, denn Viele waren gespannt auf den erst 15jährigen Sänger und Gitarristen Gabriel Garcia. Und was die Jungens, die überraschenderweise als Trio auftraten, zu bieten hatten, ließ sich wirklich hören. 
Mit ihrer Mischung aus dem Sound der Anfangstage von METALLICA und MEGADETH brachten sie den Pulk vor der Bühne, der jetzt ca. 3.000 Nasen zählte, schon mächtig in Bewegung, und ich war extrem erstaunt, wie professionell, souverän und abgezockt der 15jährige Frontman die Band durch Songs wie „Light From Above“, „Show Me The Way“ oder „Warriors Of Time“ führte. Drummer Steven konnte ebenfalls Eindruck schinden, da er zeitweise Drums und Keyboards gleichzeitig bediente, und ganz nebenbei auch noch Backing Vocals beisteuerte. Nicht schlecht.

Die Umbaupausen und Soundchecks waren in der Regel sehr kurz und knapp, sodass meistens kaum Zeit blieb sich ein Bier zu besorgen, wenn man die Band nicht verpassen wollte. Dass der Soundcheck vor allem der Vocals für die nächste Künstlerin ungewöhnlich lang und ausgiebig ausfiel, mag vielleicht daran gelegen haben, dass der Vater der jungen Dame der Chef des Headliners IRON MAIDEN war. Aber das ist wirklich reine Spekulation. 
Dass der Sound von LAUREN HARRIS danach aber wirklich vorbildlich war, spricht zumindest sehr für den Mann hinter dem Mischpult, denn die Songs, die auf CD noch zum Teil sehr pop-rockig daher kamen, klangen live wesentlich heavier. „Come On Over“, „Like It Or Not“ und vor allem „Steal Your Fire“ wurden besonders durch Gitarrist Richie Faulkner zu richtig harten Rocksongs, und die Sängern selber zeigte, dass sie auch live ihre Frau stehen kann, und ihre Stimme nicht nur für das Album gepushed wurde. Sehr schön. Nur sollte sie sich vielleicht nicht all zu viel vom Stageacting eines Bruce Dickinson abgucken, denn was bei ihm gut aussieht, muss bei einer zierlichen jungen Dame nicht zwangsweise genauso rüberkommen.

Anschließend ging bei uns Nicht-Eingeweihten das große Wundern los, als ein Priester im Mönchsgewand auf die Bühne kam, das Mikro in die Hand nahm und plötzlich alle, aber wirklich alle im Spurt-Tempo Richtung Stage wetzten und den Mann mit lauten Sprechchören feierten. 
Dieser Mönch, der auf den Namen Cesare Bonizzi hört und bereits 62 Jahre alt ist, ist eine Art, sagen wir es mal vorsichtig, Maskottchen des Festivals. Er ist zwar tatsächlich Priester, hat aber offensichtlich in vielen Tugenden der Metalszene Vergleiche mit der Religion gefunden, die er dann auch stimmgewaltig beschrieb, und dabei auch gleichzeitig in einem Rutsch das Festival und seine Besucher segnete. 
Diese Infos übersetzte uns Michele Guaitoli, der Sänger der italienischen Band OVERTURES, der ebenfalls nur als Besucher auf dem Gelände war, und mit dem wir uns zwischenzeitlich angefreundet hatten. Trotzdem übernehme ich keine Garantie, ob das auch wirklich alles so stimmt. Nichts desto Trotz wurde Cesare Bonizzi, der am letzten Tag mit seiner eigenen Band FRATELLO METALLO noch einmal in Erscheinung treten sollte, von den Fans abgefeiert wie ein Rockstar. Dass er selber sich aber gar nicht als solcher sieht, beweist die Tatsache, dass er sich an allen drei Tagen immer wieder unter das Publikum mischte, um mit den Fans zu diskutieren. 

Bei AIRBOURNE, die ja gerade zu einem kleinen Höhenflug ansetzen, wurde es dann auch direkt wieder leerer am Bierstand. Pech, wer da jetzt gerade anstand, denn die Australier boten von der ersten bis zur letzten Minute einen megageilen Auftritt und platzten vor Energie und Elan förmlich aus ihren Hosen. Da die Band mit so einer Leidenschaft und so viel Spaß Songs wie „Too Much, Too Young, To Fast“, „Running Wild“, „Cheap Wine, Cheaper Women“ oder auch die Mitgröl-Hymne „Stand Up For Rock’n Roll“ ins die ausrastende Menge schleudert, war es mir auch relativ egal, dass viele Riffs extrem nach ihren Landsleuten AC/DC klangen. Die Energie, die Sänger /Gitarrist Joel O’Keeffe an den Tag legte, als er den Bühnenaufbau ca. 15 Meter bis zum Ende empor kletterte, um dann da oben halb sitzend, halb hängend ein Solo vom Feinsten vom Stapel zu lassen, oder das permanente Gebange von Bassist Justin Street und Gitarrist Davis Roods zeigten zum ersten Mal, zu welchen Reaktionen die italienischen Fans fähig sind, wenn man es schafft, sie zu begeistern. 
Das aus den Fußballstadien bekannte „Ole, ole ole ole“ und dann gefolgt von dem Bandnamen sollten wir in den nächsten drei Tagen noch öfters zu hören bekommen. AIRBOURNE waren mit ihrem dreckigen Rock das erste Highlight an diesem Freitag, und daran änderte auch die Tatsache nichts, dass öfter mal kurzfristig der Sound ausfiel, und dass es mittlerweile bestimmt 35 Grad warm war. 

APOCALYTICA
hatten mit dem Sound erwartungsgemäß wieder mehr Glück, konnten aber weder mit ihren Interpretationen von RAMMSTEIN Songs, noch mit ihren Eigenkompositionen richtig punkten. Die vier Cellisten um Eicca Toppinen bekamen eigentlich nur dann wirklich heftige Reaktionen, wenn sie ihre Versionen von alten METALLICA Klassikern wie „Creeping Death“, „Seek And Destroy“ und „Nothing Else Matters“ zum Besten gaben. 
Und mit Eiccas Ansage „leider sind ja die Deutschen im Finale der EM und ihr nicht“ bekam er zwar Applaus von den Italienern, für das „leider“ aber zumindest auch vier Mittelfinger entgegen gestreckt. Er wird’s verkraftet haben. Trotzdem war der Auftritt von APOCALYPTICA wieder mal nicht nur was für die Ohren, sondern auch für die Augen, denn das sah schon geil aus, wie die beiden langhaarigen Cellisten beim Spielen die Matten kreisen ließen, und der Schlussapplaus fiel dann deutlich enthusiastischer aus, als ich das während des Gigs vermutet hätte. 

ROSE TATTOO zeigten danach mal wieder, wie guter, erdiger, geradliniger Hard Rock zu klingen hat. Angry Anderson zeigte sich in blendender Verfassung, und obwohl ich eigentlich nie wirklich ein richtiger Fan der Band war, machten sie zugegebenermaßen verdammt viel Dampf auf der Bühne und überzeugten zumindest uns auf ganzer Linie. Dass sie trotz des besten Sounds des bisherigen Tages und einer mehr als partytauglichen Songauswahl beim Großteil des Publikums in der Arena Parco Nord kaum Reaktionen hervorriefen, bleibt für mich bis jetzt ziemlich unerklärlich. Mag sein, dass das relativ junge Durchschnittsalter der meisten Fans ein Grund dafür sein könnte. Die Performance der Band war allererste Sahne, daran kann es definitiv nicht gelegen haben. 

Viele der italienischen Fans waren aber ganz offensichtlich wegen AVENGED SEVENFOLD gekommen, denn die Band scheint in Italien mehr als populär zu sein, und so wurde es richtig laut, als die Jungens die ersten Töne spielten. Allerdings wurde es auch nach zwei oder drei Songs wieder sehr ruhig, denn trotz eines grandiosen Sounds sprang der Funke niemals richtig über. Selbst das während des ganzen Gigs laut geforderte „Gunslinger“ verpuffte mehr oder weniger, als es dann endlich gegen Ende gespielt wurde. Wie heftig die italienischen Fans abgehen können, zeigte der kurze Ausflug in PANTERA-Gefilde, als die Band „Walk“ intonierte und wirklich die ganze Meute den Refrain mitgrölte. 
Leider brachen AVENGED SEVENFOLD den Song bei der Hälfte ab, was ich auf Grund der frenetischen Reaktionen in diesem Moment überhaupt nicht nachvollziehen konnte. So kann man natürlich auch einen Spannungsbogen in der Mitte abknicken. Während der Umbaupause versuchten wir herauszubekommen, warum die Band überhaupt so hoch im Billing stand, denn meiner Meinung nach hätten sie zumindest mit ROSE TATTOO den Platz tauschen müssen. Leider konnte mir das niemand wirklich erklären, denn die meisten Leute, mit denen wir sprachen, waren darüber schon im Vorfeld sehr überrascht gewesen. 

Aber was spielt das noch für eine Rolle, wenn man kurz vor einem IRON MAIDEN Konzert steht, das unter dem Motto „Somewhere Back In Time“ ein Feuerwerk an Klassikern versprach. Auf allen Plakaten und T-Shirts waren Maiden eigentlich der Hauptheadliner der drei Tage, von daher war es schon sehr verwunderlich, dass sie schon am ersten Tag die Arena Parco Nord rockten. Schätzungsweise 17.000 Fans hatten sich jetzt vor der Bühne versammelt, und im Nachhinein bekamen wir mit, dass der Freitag als einziger Tag restlos ausverkauft war.

21:15, lights out, und ein ohrenbetäubender Jubel, als „Churchill’s Speech“ aus den Boxen dröhnte, und ich hab mir nur verwundert die Augen gerieben. Was ging denn hier ab? Alle, wirklich ausnahmslos alle Hände waren oben, und die komplette Menschenmenge bis ganz nach oben auf die Hügelkuppe war in Bewegung, was man dann am besten sehen konnte, als der Vorhag fiel und das Anfangsriff von „Aces High“ ins Publikum geschossen wurde. Was für eine Begeisterung. Und da ich IRON MAIDEN jetzt schon öfter in verschiedenen Ländern live gesehen habe, muss ich mal wieder gestehen, dass die Band in Deutschland nicht einmal annähernd so enthusiastisch gefeiert wird, wie zum Beispiel in Irland auf der "A Matter Of Life And Death - Tour" oder heute in Bologna. 
Alleine dieses völlig ausrastende Publikum zu beobachten war schon ein Schauspiel für sich. Dass die Band laut einer Ansage von Sänger Bruce Dickinson auf fast alle Pyros, Feuerwerke und Feuersäulen auf Grund der Anordnung einer Behörde der Stadt Bologna verzichten musste, störte wirklich niemanden, konnte aber gut nachvollzogen werden, denn das Areal rund um die Arena Parco Nord ist bewaldet, und durch die anhaltende Hitze und Trockenheit hätte ein kleiner Funke tatsächlich gereicht, um einen Großbrand zu entfachen. 
Den entfachten IRON Maiden allerdings musikalisch, und mit einen gnadenlos guten, sehr transparenten und vor allem auch lauten Sound blieb bei Klassikern wie „The Trooper“, „Number Of The Beast“, „Powerslave“, „Wasted Years“, „Rhime Of The Ancient Mariner“ oder auch „Iron Maiden“ kein Auge trocken. Auch die Band vermittelte den Fans zu jeder Sekunde des Gigs, dass sie sehr viel Spaß daran hatte, ihre alten Hits zu spielen. Aufgefallen ist mir allerdings, dass sich Adrian Smith äußerst zurück hielt und fast die gesamte Zeit ziemlich unbeweglich im Hintergrund stand. 
Bei „Fear Of The Dark“ konnte man die Fans wahrscheinlich bis Mailand singen hören, und als ein riesiger Eddie bei „Iron Maiden“ aus der Backline erschien, die ansonsten immer passend zu den Songs gestaltet war, brachen in Bologna endgültig alle Dämme. Die Zugaben „Moonchild“ und ein wiederum von 17.000 Kehlen mitgesungenes „Hallowed By Thy Name“ ließen keinen Zweifel daran, dass es die anderen beiden Headliner an den nächsten beiden Tagen sehr schwer haben würden, diesen Auftritt in irgendeiner Form zu toppen. 

Zurück im Hotel lernten wir an der Bar noch den TRAIL OF TEARS Sänger Ronny Thorsen und seine Frau kennen, die sich als äußerst sympathische Menschen entpuppten, und mit denen wir uns dann noch einige Absacker genehmigten und eine sehr interessante und lange Diskussion über das Musikbusiness im Allgemeinen führten. Außerdem waren wir alle froh, endlich jemanden gefunden zu haben, mit dem man sich mal austauschen konnte, denn die Italiener weigerten sich größtenteils, auch nur ein Wort Englisch zu sprechen.


Samstag, 28.06.08.


Nach einer ziemlich kurzen Nacht schlugen wir pünktlich um 11:00 h auf dem Gelände auf und mussten mal wieder feststellen, dass die Italiener entweder die Uhr nicht lesen können oder sie einfach ignorieren, denn BRAIN DEAD waren schon in vollem Gange, obwohl sie eigentlich erst um 11:30 auf die Bühne klettern sollten. An der Sicherheitskontrolle am Eingang (selten hatte ein Wort so wenig mit seiner Bedeutung zu tun) waren die Highlights diesmal zwei Campingstühle und ein Campingtisch aus Metal, die ohne Beanstandung von ihren Besitzern auf das Gelände geschleppt wurden. Aber das war nur das Highlight am Einlass, und da sollte noch das ein oder andere in Sachen „Security“ im Laufe des Tages folgen. 

Über BRAIN DEAD kann ich jetzt leider aus dem bekannten Grund nicht mehr wirklich viel sagen, da wir nur den letzten Song mitbekamen, aber den knapp 1.500 Menschen, die sich zu so früher Stunde schon vor der Bühne versammelt hatten, schien der Auftritt gefallen zu haben, denn die Band erhielt heftigen Applaus. 
Was ich aber in den paar Minuten sehen konnte war, dass Bassist Haron Zorzi mit Sicherheit den Pokal „Poser des Festivals“ (siehe auch das Foto in der Gallerie) verdient hätte. Das sah schon fast aus wie eine perfekt einstudierte Choreografie. Respekt.

STORMLORD waren mit ihrem melodischen und teilweise fast epischen Black Metal dann wahrscheinlich für die verkaterte Menge noch etwas zu anspruchsvoll für diese Uhrzeit, denn obwohl die Band einen furiosen Gig hinlegte, hielten sich die Reaktion ziemlich in Grenzen. „Mare Nostrum“, der Titeltrack des aktuellen Albums, und „Legacy Of The Snake“ hatten die meiste Wucht, wobei Sänger Christiano Borchi mit seinem sehr variablen Gesang, der ständig zwischen klaren Tönen und Growls wechselte, am meisten Eindruck hinterließ. 

Danach folgten mit BETWEEN THE BURRIED AND ME, THE DILLINGER ESCAPE PLAN und AT THE GATES drei Bands, die mich im Vorfeld eigentlich weniger interessierten, und die wir uns ganz entspannt aus dem Hintergrund ansahen. BETWEEN THE BURRIED AND ME beeindruckten dann aber doch durch eine sehr weit gespannte Bandbreite an Sounds, die sie in ihre Songs einbauten, denn teilweise ging es sehr bluesig, danach wieder eher rockig und weiter später fast thrashmäßig zur Sache.
THE DILLINGER ESCAPE PLAN legten auf der Bühne ein unglaubliches Tempo vor, bis auf den Drummer (logischerweise) waren alle Bandmitglieder permanent in Bewegung und sorgten für teilweise chaotische Zustände auf der Bühne, wurden aber von den Fans mehr oder weniger komplett ignoriert, was mich doch mal wieder zum Grübeln brachte, nach welchen Maßstäben die Fans hierzulande ihre Sympathien verteilen, denn alleine der Performance bei mittlerweile locker erreichten 35 Grad wegen hätten die Jungens mehr als nur lange Gesichter verdient. Leider bin ich mit dem Songmaterial der Band überhaupt nicht vertraut, sodass ich dazu nicht wirklich viel sagen kann, aber der Einsatz auf der Bühne hat mich schon sehr beeindruckt. 
Die wiedervereinigten AT THE GATES legten danach eine unglaubliche Spielfreude an den Tag und starteten mit „Slaughter Of The Soul“ sofort mächtig durch. Mittlerweile mussten es auf der Bühne bestimmt an die 45 Grad gewesen sein, was Sänger Tomas Lindberg zwar mehrfach bemerkte, ihn aber nicht davon abhielt, die Fans immer wieder zum Mitsingen und zu weiteren Höchstleistungen in Sachen Moshpit zu animieren. „Blinded By Fear“ und „The Burning Darkness“ haben mir während der 60 Minuten am besten gefallen, und die Band verdient meinen vollsten Respekt, denn trotz der hohen Temperaturen gab es nicht eine Sekunde Stillstand auf der Bühne. 
Während des Gigs hatten dann auch die Veranstalter ein Einsehen und Mitleid mit den Fans, denn ab jetzt wurde die Meute vor der Bühne permanent mit Wasserschläuchen erfrischt und mit Wasserflaschen versorgt. Der Sanibereich, der sich direkt hinter dem Soundturm lobenswert zentral auf dem Gelände befand, blieb auch an diesem Tag glücklicherweise meistens leer, und nur gelegentlich mussten Hitzeopfer versorgt werden. 

Auf TESTAMENT hatte ich mich an diesem Tag am meisten gefreut, und die Band enttäuschte mich nicht. Chuck Billy schien seinen Geburtstag füf Tage vorher gut verkraftet zu haben, denn der Mann war in blendender Verfassung. Aber was kann einem Frontman schon passieren, wenn er Leute wie Alex Skolnick und Eric Peterson an den Gitarren, einen Paul Bostaph an den Drums und einen Greg Christian am Bass hinter sich hat? 
Und TESTAMENT zeigten sich extrem eingespielt, bei „Practice What You Preach“ bildeten sich erste heftige Moshpits vor der Bühne, und bei „Alone In The Dark“ jagte bei mir trotz der Hitze eine Gänsehaut die nächste. Ganz nebenbei hatte Paul Bostaph den besten Drumsound, den ich seit Jahren auf einem Open Air gehört habe. 
Dass Chuck Billy ein alter Fuchs ist, braucht man kaum zu erwähnen, denn in Italien reicht es wirklich schon aus, auf der Bühne ein „Grazie Italia“ durch die Boxen zu schreien und sich dabei auf die Herzseite der Brust zu klopfen, um die Meute zum Ausrasten zu bringen. Und er tat das auch immer genau dann, wenn die Fans sich eine kurze Auszeit nehmen wollten und die Stimmung etwas abebbte, was mich zu dem Schluss bringt, dass 60 Minuten TESTAMENT auf dem Gods Of Metal Festival gleichbedeutend mit 60 Minuten Metal mitten ins Gesicht sind. 
Danach mussten wir uns auch erstmal eine kleine Auszeit gönnen, wodurch wir MESHUGGAH und CARCASS zwar hören, aber nicht gleichzeitig in Augenschein nehmen konnten. Beide Auftritte sollen aber alles in allem ok gewesen sein, wobei MESHUGGAH wohl ganz erhebliche Soundprobleme gehabt haben müssen. Die Info allerdings ohne Gewähr. 

Da man für das Festival nur Tagestickets kaufen konnte, auch wenn man an allen drei Tagen anwesend war, hatte sich das Publikum im Vergleich zum Vortag komplett geändert. Während da noch 80 Prozent der Fans in Maiden Shirts rum rannten und im gesetzteren Alter waren, stand heute modetechnisch SLAYER im Brennpunkt, und das Durchschnittsalter der Fans ging um einiges nach unten. 
Pünktlich um 21:15 (aha, sie können doch die Uhr lesen, oder war es vielleicht nur ein Zufall…) gingen die Lichter aus, und Tom Araya, Kerry King, Jeff Hannemann und Drumgott Dave Lombardo starteten vor heute geschätzten 13.000 Maniacs ihr Feuerwerk an Klassikern. Der Sound war wie bei Maiden vom Allerfeinsten, und wenn ich vorhin noch den Drumsound von Paul Bostaph gelobt habe, fallen mir für das Drum-Gewitter, das Dave Lombardo hier veranstaltet hat, kaum noch weitere Superlative ein. Der Typ, der das abgemischt hat, sollte definitiv von Fratello Metallo heilig gesprochen werden. 
Und wie sollte es auch bei SLAYER anders sein, vor allem die alten Klassiker wie „Dead Skin Mask“, „War Ensemble“, "Reign In Blood“, „Angel Of Death“, "Hell Awaits“ und „South Of Heaven“ brachten die Fans komplett zum Ausrasten. Die neueren Tracks wie „God Hates Us All“ oder „Eyes Of The Insane“ wurden zwar auch bejubelt, aber nicht wirklich abgefeiert. Und jedes Mal, wenn ich SLAYER sehe, suche ich bei Kerry King die Gummibänder am Nacken, denn der Mann hört ja wirklich nicht einmal auf zu bangen. Leider nutzten SLAYER die zwei für sie angesetzten Stunden Spielzeit nicht konsequent aus, statt dessen hieß es nach 90 Minuten schon Ende Gelände. Auch im Vergleich zu Festivals in unseren Breiten eher unüblich. 
Vielleicht war das aber auch ganz gut so, denn die Fans hatten sich wirklich zum Schluss komplett verausgabt und das Letzte nach dieser Hitzeschlacht aus sich herausgeholt. Und so lösten sich die letzten Moshpits relativ schnell auf, und die Band wurde nicht mit den typischen Gesängen ein weiteres Mal auf die Bühne geholt. 
Da auch an diesem Abend die Hotelbar durchgängig geöffnet hatte, blieb auch heute nicht viel Zeit zum Schlafen über. Logisch, dass sich die Besitzer des Hotels dieses Geschäft nicht entgehen ließen, denn die Zimmer waren bis unters Dach nur mit Musikern und Metalheads belegt, die ja bekannterweise gerne mal ein Bierchen trinken.


Sonntag, 29.06.08

Die Wettervorhersage an der Rezeption versprach eine noch größere Hitze als am Vortag, und so schlenderten wir 30 Minuten früher zum Gelände. Zum ersten, um sich nicht so schnell bewegen zu müssen, und zum zweiten, um die erste Band auch mal sehen zu können. Ich brauch jetzt nicht zu sagen, dass THE SORROW heute wie geplant und auf die Minute pünktlich um 11:00 h die Bühne enterten? 

Das erste Bier schmeckte irgendwie auf Grund der frühen Hitze und der völligen Windstille fast gar nicht, und so beschlossen wir, es erst mal gesund mit Wasser und Gatorade zu versuchen. Hier passierte der nächste Brüller in Sachen Sicherheit, denn die junge Dame am Getränkestand drehte die Mundstücke der Gatorade Flaschen ab und schmiss sie weg. Auf meine Frage, warum sie das tun würde, sagte sie mir nur, das wäre eine Anweisung, damit man die Teile nicht als Wurfgeschosse missbrauchen könnte. Im selben Moment lief ein Bierverkäufer mit einer riesigen Tasche voller Glas-Bierflaschen an mir vorbei. Aha, Sicherheit. Allgemeines Gelächter. Naja, war auch egal, da die Flasche eh nach 2 Minuten leer war und das Mundstück und der Verschluss nicht wirklich gebraucht wurden. Aber der bekannte Spruch eines altgediehnten Comic Helden „Die spinnen, die Römer“ trifft anscheinend auf alle Italiener zu. 

THE SORROW
hatten wahrscheinlich auch noch sehr am Hangover der meisten Anwesenden zu knabbern, denn richtige Aktion kam vor der Bühne nicht auf. Die Ösies nutzten ihre 20 Minuten aber trotzdem, und auch wenn ich mich mit der Band bisher noch nicht beschäftigt habe, kamen die Songs durchaus brachial rüber und waren perfekt dazu geeignet, einem den letzten Schlaf aus der Rübe zu bürsten. Ich bin mit nicht sicher, aber ich glaube ein Song war „Knights Of Doom“, der mir besonders gefallen hat.

Dann gab es einen Wechsel im Billing, denn anstelle des Metal Mönches FRATELLO METALLO spielten zuerst NIGHTMARE, die sich wahrscheinlich darüber freuten, denn so hatten sie locker 3.000 – 4.000 Leute vor der Bühne, die sie ansonsten wahrscheinlich nicht gehabt hätten. „Battleground For Suicide“ und „Wicked White Demon“ brachten die Menge zum ersten mal ein bisschen in Wallung, und die Band versuchte ganz offensichtlich, alles aus sich herauszuholen und die Gunst der Stunde zu nutzen. Aus meiner Sicht haben sie das auch durchaus geschafft. 

Danach kam er dann, der Kult-Mönch des Festivals mit seiner Band FRATELLO METALLO. Ok, er singt / spricht logischerweise Italienisch, und da sich meine Sprachkentnisse aufs Bier bestellen und "Danke" und "Guten Morgen" sagen beschränken, konnte ich auch nicht heraushören, um was es ging. Hier hatte dann mal wieder Michele Guaitoli von OVERTURES das Vergnügen uns aufzuklären, dass er tatsächlich in jedem Song eine kleine Predigt hält, die Werte der Familie preist, sich gegen Gewalt und für Toleranz ausspricht, usw. Sehr sympathisch die ganze Aktion. Ganz nebenbei hat der Mann eine richtig geile Metal-Stimme und eine verdammt rockige Begleitband auf die Beine gestellt. 
Diese moderne Einstellung, nicht von der Kanzel zu predigen, sondern die Jugend da anzusprechen, wo sie sich wohl fühlt, und wo man sie am ehesten erreichen kann, kam zumindest hier in Bologna sehr gut an. Ob das in Deutschland genauso funktionieren würde, sei mal in den Raum gestellt. 

INFERNAL POETRY und ENSLAVED fielen dann der Nahrungsaufnahme und Schattensuche zum Opfer, denn so vorteilhaft so eine Amphitheater-ähnliche Arena für den Sound auch sein mag, wenn kein Lüftchen geht, dann wird so ein Kessel auch schnell zum Glutofen. Gott sei Dank hatten wir unseren Flüssigkeitshaushalt so sehr mit Wasser aufgefüllt, dass jetzt auch das ein oder andere Bierchen wieder schmeckte. 

Und pünktlich zu MORBID ANGEL kam dann auch endlich ein bisschen Wind auf, der die Situation vor der Bühne wieder relativ erträglich machte. Heute wurden die Unermüdlichen in der vordersten Front übrigens direkt von Beginn an mit Wasser versorgt. Angeführt von Bassist und Sänger David Vincent spielten MORBID ANGEL einen sehr souveränen Gig, ohne Zeit mit langen Ansagen oder Ähnlichem zu vergeuden. Neben den bekannteren Songs wie „Rapture“, „Pain Divine“, „Evil Spell“, „Dawn Of Angry“ oder auch „World Of Shit“, gab es mit “Nevermore” auch einen brandneuen Track zu hören, der sich vom Stil her nahtlos in die alten Klassiker einreiht und unverkennbar den Stempel der Jungens aus Florida trägt. 
Auffällig war neben der Musik noch das gewagte Latexshirt von Dave Vincent, das irgendwie eher zu George Michael als zu MORBID ANGEL gepasst hätte. Aber bitte, wem’s gefällt. 

Danach wurde es zumindest für mich sehr spannend. Wie würde sich Griffbrettflitzer YNGWIE MALMSTEEN anhören, wenn ein reiner Metalshouter wie Tim „Ripper“ Owens die Vocals übernimmt? Beide sind getrennt voneinander eine Klasse für sich, aber zusammen? Nach "Rising Force", dem ersten Song, konnte ich dieses Experiment für mich bereits als gescheitert abhaken. Das passte einfach überhaupt nicht zusammen, obwohl Tim Owens wirklich klasse gesungen hat. 
YNGWIE MALMSTEEN braucht für seine Songs eher eine bluesige Stimme, wie die von Jeff Scott Soto, Mats Leven oder früher Joe Lynn Turner. Glücklicherweise ist MALMSTEEN ja ein kleiner Egomane, und so wirklich oft kommt ein Sänger bei ihm live eh nicht zum Zug. So war es auch in Bologna, denn die meiste Zeit war Tim Owens gar nicht auf der Bühne, sondern irgendwo hinter der Backline. Aber wenn er gesungen hat, passte es einfach überhaupt nicht zu den Songs. 
Vielleicht klänge es anders, wenn die beiden gemeinsam Songs schreiben würden, aber die alten Sachen von Yngwie verlangen eher Watte in der Stimme als Metal. 

ICED EARTH hatte ich zusammen mit JUDAS PRIEST ein paar Tage vor dem Gods Of Metal Festival zusammen in Düsseldorf gesehen, daher war die Spannung auf diese beiden Bands nicht mehr ganz so groß. Trotzdem muss ich ICED EARTH einen hervorragenden Gig bescheinigen, bei dem sie sich im Vergleich zu besagtem Konzert noch einmal um einige Prozentpunkte steigerten, was aber vielleicht auch an dem extrem steil gehenden Publikum lag, das die Band von Begin an frenetisch abfeierte. Vor allem Mat Barlow schien das zusätzlich zu beflügeln, denn er sang wie in seinen besten Tagen und peitschte das Publikum immer wieder an. „Declaration Day“, „Ten Thousand Strong“, „Dracula“ und ein absolut geniales „Coming Course“ zeigten ICED EARTH in Bestform. 
Ich habe die Band in den letzten Jahren mehrmals live gesehen, aber der Auftritt an diesem Abend war mit Abstand der Beste. „Melancholy (The Holy Martyr)“ ließ die Fans im Chorus auch mal zu Luft kommen, und die aktuelle Single „I Walk Alone“ wurde genauso laut mitgesungen wie die älteren Sachen. Zu einem absolut perfekten Gig fehlte mir, wie in Düsseldorf auch, nur noch „Watching Over Me“. Selbst Jon Schaffer, der in den letzten Jahren auch auf Grund seiner Rückenprobleme relativ hüftsteif auf der Bühne stand, tauchte öfter mal am Bühnenrand auf und war für seine Verhältnisse recht viel unterwegs. Und so waren ICED EARTH der erst Nicht-Headliner in Bologna, der nach dem letzten Song nochmals auf die Bühne musste, da die Fans nicht aufhörten zu applaudieren. Genial. 

Als das Licht dann gegen 21:10h aus ging, hatten sich wie am Vortag für den Headliner JUDAS PRIEST ungefähr 13.000 Fans vor der Bühne versammelt. Nach dem Intro „Dawn Of Creation“ folgte „Prophecy“, der erste Song des neuen Albums „Nostradamus“. Seltsamerweise schimpfen die meisten Metalheads auf das neue Album, aber trotzdem wurde der Refrain von fast allen Fans stimmgewaltig mitgesungen. Schon seltsam. 
Rob Halford erschien zu diesem Song in seiner silbernen Robe und dem Priesterstab in der Hand, um danach gewohnt in schwarzes Leder gewandet „Metal Gods“ zu intonieren. Und ich muss ganz ehrlich sagen, ich werde es einfach nicht Leid, diese Band live zu sehen, vor allem nicht in dieser Verfassung. „Breaking The Law“, „Sinner“, Between The Hammer And The Anvil“, „Painkiller“ oder „Eat Me Alive“ werden für mich nie ihren Reiz verlieren. Von „Angel“ will ich erst gar nicht reden, denn bei dem Song stehen mir regelmäßig die Tränen in den Augen. Rob Halford war viel unterwegs, hatte trotzdem nie Probleme selbst die hohen Screams zu singen und nutzte die Podeste auf der Bühne reichlich aus, während Ian Hill, K.K. Downing und Glenn Tipton sich den Synchron-Wolf bangten. Dass Drummer Scott Travis fast ständig seine Sticks beim Spielen verlor, mag vielleicht auch an der Hitze und den gegebenenfalls schweißnassen Händen gelegen haben. Das tat seinem Spiel aber keinen Abbruch, denn genauso schnell wie er einen verlor, hatte er schon wieder einen neuen Stick in der Hand. 
„Painkiller“, meistens der Abschluss eines JUDAS PRIEST Gigs, kam heute viel zu schnell, und ich konnte es kaum glauben, dass dieser geile Auftritt  schon kurz vor seinem Ende sein sollte. „Hell Bent For Leather“, „The Green Manalishi“ und „You’ve Got Another Thing Coming“ rockten als Zugabe nochmals die Arena Parco Nord, aber dann war leider Schluss. 
JUDAS PRIEST wurden mächtig gefeiert, und ich habe auch noch nie gesehen, dass die Band, obwohl die Roadies schon auf der Bühne sind, noch zweimal auf die Bretter zurück kommt, um sich bei den Fans zu bedanken. Irgendwie wollten wohl weder Band noch Fans, dass der Abend schon zu Ende sein sollte. 


Fazit: Das GODS OF METAL Festival in Bologna ist eine Mischung aus dem Rock Hard Festival und dem Bang Your Head Festival, wenn man es einmal mit deutschen Events vergleichen will. Die Location ähnelt sehr dem in Gelsenkirchen, auch wenn sie künstlich angelegt wurde. Mit der einen großen Bühne sorgt es wie in Balingen für eine sehr entspannte Atmosphäre, da großartiges Herumgelaufe komplett wegfällt. Die Stimmung war südländisch temperamentvoll, und die Fans waren sehr leidenschaftlich, zeigten aber auch sehr schnell, wenn ihnen etwas nicht gefällt, waren dabei aber immer friedlich, sodass es nicht verwunderte, teilweise ganze Familien auf dem Gelände anzutreffen. 
Der Sound war bis auf ganz wenige Ausnahmen für ein Open Air Festival wirklich überduchschnittlich gut, immer laut und trotzdem transparent.

Eine mehr oder weniger straffe Organisation findet, im Vergleich zu den Festivals in unseren Breiten, so gut wie gar nicht statt. Die Leute vertrauen eher darauf, dass sich alles irgendwie von alleine regelt. Man verzichtet auf all zu viele Regularien, und das hat 2008 100% funktioniert. Der Backstage- und V.I.P. Bereich war immer recht übersichtlich und nicht so maßlos überfüllt, wie das gerne mal bei deutschen Festivals der Fall ist. Allerdings haben wir dort auf Grund der Tatsache, dass es auf der Bühne Schlag auf Schlag ging, die wengste Zeit verbracht. Ticket- und T-Shirt Preise lagen im normalen Bereich, die Auswahl an verschiedenen und sehr gelungenen Motiven war überwältigend. 
Nur  für das leibliche Wohl muss man ein paar Euro mehr einplanen, und dabei hätten die Veranstalter auch gerne etwas mehr Auswahl anbieten können.

Aber wenn man gesehen hat, was die Leute da alles mit aufs Gelände geschleppt haben, wird sich sowieso der Großteil der einheimischen Fans selbst versorgt haben. Wenn das Billing stimmt, kommen wir wieder, das stand schon vor der letzten Band fest. Dafür waren die drei Tage hier einfach zu klasse. Und selbst mit Flugticket kostet das Gods Of Metal Festival weniger als zum Beispiel nur das Ticket fürs Sweden Rock Festival. Obwohl man da aber auch fairerweise sagen muss, dass es an dieses Festival aber auch um Längen nicht heran kommt. Mit den deutschen Festivals, auf denen ich bisher war, kann das GODS OF METAL Festival aber ganz locker mithalten.
 

Fotos (c) Dirk Götze / BurnYourEars

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