Geschrieben von Montag, 21 November 2016 11:53

Opeth & Sahg / Köln - E-Werk

16.11.2016 – Mit dem famosen "Sorceress" im Gepäck baten die Prog-Meister OPETH zum Tanz – und Nordrhein-Westfalen ließ sich nicht lange bitten: Das E-Werk in Köln war an einem milden Winterabend schon gut gefüllt, als der Opener SAHG die Bühne betrat.

Die Norweger haben mit "Memento Mori" vor Kurzem ebenfalls ein beachtliches neues Werk vorgelegt, aus dem gleich drei der sechs gespielten Titel stammten. Pünktlich um 20 Uhr begannen SAHG mit ihrem Auftritt, der vom Publikum anfangs noch ein wenig schüchtern und mit verhaltenem Applaus bedacht wurde. Dabei lieferte die Band einen astreinen Auftritt ab: Der Sound war extrem fett und klar, die Musiker spielten punktgenau, die Vocals waren auch live exzellent. Besonders geil klangen das fette "Black Unicorn", das brettharte "Sanctimony" und das epische "Blood Of Oceans", mit dem SAHG wohl auch die letzten Skeptiker von sich überzeugt hatten. Mit diesen 45 Minuten purer Energie haben sich die Norweger definitiv in das ein oder andere Musikerherz gespielt!

Die Umbaupause war erfreulich kurz, und so standen bereits um kurz nach 21 Uhr OPETH auf den Brettern, um mit dem Titeltrack ihres neuesten Albums loszulegen. Was folgte, war ein sehr ausgewogener Rückblick auf die gesamte OPETH-Historie mit je einem Song von "Blackwater Park", "Damnation", "Deliverance", "My Arms, Your Hearse", "Still Life", "Watershed" und "Pale Communion". Die Klassiker "Ghost Reveries" und "Sorceress" wurden mit je zwei Nummern bedacht. Und egal, ob OPETH den zahlreichen Anwesenden die extrem präzisen Riffs des frischen "The Wilde Flowers" um die Ohren pfefferten, es mit "In My Time Of Need" ein wenig ruhiger angehen ließen, mit "Cusp Of Eternity" die Prog-Keule auspackten oder grandiose Epen wie "Ghost Of Perdition", "Demon Of The Fall", "Heir Apparent", "The Grand Conjuration" oder die einzige Zugabe "Deliverance" zelebrierten: Die fünf Bandmitglieder spielten sich in einen wahren Rausch, der gerne noch mindestens eine weitere Stunde hätte andauern können.

Absolut punktgenaues Timing, der unglaubliche Wechsel aus perfekten klaren Vocals und Growls, präzise Riffkanonaden und Soli und ein Mikael Akerfeldt, der seinem Ruf als charmanter, unaufgeregter und mit subtilem Humor gesegneter Entertainer zwischen den Songs wieder einmal mehr als gerecht wurde: OPETH zogen für zwei magische Stunden sämtliche Register ihres Könnens und das E-Werk komplett in ihren Bann. Zwar klang der Sound nicht ganz so ausgewogen wie noch bei SAHG, gut war er dennoch. Außerdem steigerte sich die spannende Lightshow von Song zu Song und sorgte gerade im Schlussteil für eine ganz besondere, intensive Atmosphäre.

Wer an diesem Abend etwas zu kritteln hat, hat sie nicht mehr alle. Es war ein absoluter Genuss, Mikael Åkerfeldt, Fredrik Åkesson, Martin Mendez, Joakim Svalberg und Martin „Axe“ Axenrot bei ihrer intensiven Show zuzusehen und zuzuhören. Auf ein baldiges Wiedersehen!

Setlist OPETH
Sorceress
Ghost of Perdition
Demon of the Fall
The Wilde Flowers
Face of Melinda
In My Time of Need
Cusp of Eternity
The Drapery Falls
Heir Apparent
The Grand Conjuration

Encore:
Deliverance