Geschrieben von Freitag, 27 August 2010 16:49

Rock Am Köterberg 2010 mit Die Happy, 5 Kleine Jägermeister & The Gamblers - Festivalbericht

rock_am_kterberg_2010

Dieses Jahr wollten THE GAMBLERS, 5 KLEINE JÄGERMEISTER und DIE HAPPY den Köterberg zum Rocken bringen.


Eine Idylle wie aus dem Bilderbuch erwartet einen, wenn man sich Richtung Lügde-Niese (im Landkreis Lippe gelegen, im östlichsten Teil von Nordrhein-Westfalen) aufmacht. Bauernhöfe. Gras kauende Kühe. Weite Felder. Landluft. Dann und wann mal ein kleines Dörfchen, inklusive eigener Kirche, eigener Eckkneipe und dem obligatorischen eigenen, kleinen Fußballplatz.

Drei Jahre sind ins Land gezogen, seit eine Tippgemeinschaft aus diesem beschaulichen Lügde-Niese die „Thekenmeisterschaft" gewann. Ein vom Fernsehsender 1LIVE ins Leben gerufenes Tippgewinnspiel, Hauptgewinn: DIE TOTEN HOSEN spielen bei dem Gewinner einen Gig! Die Tippgemeinschaft aus Lügde gewann und durfte daher einige Wochen später DIE TOTEN HOSEN in der Dorfkneipe „Zur Rose" Willkommen heißen und abfeiern. Da aber deutlich mehr Zuschauer als erwartet kamen, wurde schon damals der Rest des Gigs einfach nach draußen verlegt, TOTEN HOSEN-like eben.
Nach diesem gelungenen Abend schlossen sich einige Leutchen zusammen und gründeten kurzerhand den Verein „Rock Am Köterberg", um ab nun an besagter Stelle weiterhin Veranstaltungen zu organisieren. Und dieses Jahr wollten THE GAMBLERS, 5 KLEINE JÄGERMEISTER und DIE HAPPY den Köterberg zum Rocken bringen.  
Mit etwas Verspätung eröffnen THE GAMBLERS den Abend. Serviert werden einem bekannte Rockklassiker mit sehr viel Elan. Leider stören kleine Schwächen in der Aussteuerung der Technik ein wenig, werden aber durch das überzeugende Auftreten der Bandmitglieder, die alle aus dem Umkreis von Lügde stammen, behoben. Mit dem Bassisten hat die Band sogar ein Vorstandsmitglied des Vereins mit in den eigenen Reihen, welcher mit einem „Rock Am Köterberg"-Shirt Flagge zeigt. Großartige Liveband und mehr als „born to be wild".

Nach dieser Aufwärmphase und einer kleinen Umbaupause wird die Bühne von DIE HAPPY mit ihrer charismatischen Frontfrau Marta Jandová gestürmt. Ganz großes Kino, dass die Frontfrau trotz ihres vollen Casting-Programms ("Popstars"...) im Moment überhaupt Zeit gefunden hat, hier mit ihrer Band aufzuschlagen. Oder wird dieser Abend hier eher genutzt, um dem endlich mal wieder zu entfliehen und die Sau raus zu lassen? Scheint so. Die Band ist zu jeder Zeit in Bewegung, die Sängerin hat das Publikum zu jeder Zeit im Griff und steht selbst nicht eine Sekunde still. Sie rennt, hüpft, sie schreit, sie singt... und das Publikum tut's ihr gleich. Auch der Sound ist erstklassig, so dass DIE HAPPY mit Hits wie ‚Big Boy', ‚Like A Flower', ‚Goodbye' und natürlich dem fulminanten ‚Supersonic Speed' einmal mehr unter Beweis stellen können, was für eine großartige Liveband sie sind. Nach fast zwei Stunden verlassen DIE HAPPY nassgeschwitzt die Bühne und hinterlassen ein fix und fertiges Publikum.

Nach diesem Auftritt stellt sich die Frage, ob da noch mehr geht. Pünktlich um Mitternacht folgen ja noch die 5 KLEINEN JÄGERMEISTER. Dass es sich bei dieser Truppe um eine Coverband der TOTEN HOSEN handelt, ist schon beim Bandnamen klar. Ganz unwohl scheinen sich die Jungs hier in Lügde anscheinend auch nicht zu fühlen, trat man doch bereits 2009 hier auf und stellte unter Beweis, dass sie es schaffen, das Publikum mitzureißen. Wie auch dieses Jahr. Um ca 1:30 Uhr hinterlassen die Jägermeister ein glückliches und gleichfalls heiseres Publikum.

Fazit: Jedes große Festival hat bekanntlich mal klein angefangen. So auch dieses. Ob in diesem zweiten Jahr die angestrebte 1000er Besuchergrenze geknackt wurde, war zum Zeitpunkt des Schreibens noch nicht klar. Selbst wenn nicht, denke ich, wurde das nur ganz knapp verfehlt. Aber die Besucherzahlen steigen mit dem Bekanntheitsgrad der Bands. Der Eintrittspreis von 12,- bzw. 15,- Euro geht mehr als in Ordnung, auch die Preise auf dem Gelände selbst waren gerecht und fair. Kommen nächstes Jahr zwei bis drei Bands mehr (und am besten bekannte Combos), mausert sich das Festival langsam aber sicher zu einer neuen Institution hier in der Gegend. Und wer weiß, was noch passiert, man bedenkt, wie das Wacken mal angefangen hat...