Geschrieben von Sonja Mittwoch, 29 November 2017 11:30

Pain, Corroded, Sawthis - Konzertbericht aus Siegburg mit Bildergalerie

Konzertberichte

Pain

Kubana, die Zweite: Nach dem Powermetal-Overload der vergangenen Woche (siehe Berichte) geht es dieses Mal mit Peter Tägtgrens Privatvergnügen PAIN und den beiden Supportbands CORRODED und SAWTHIS stilistisch in eine etwas andere, aber nicht weniger gute Richtung.

SAWTHIS – Spielt den selben Song nochmal!

Eröffnet wird das Konzert von SAWTHIS aus Italien, die, wenn man der Wikipedia glauben darf, modern melodischen Thrash Metal spielen. Diesen Stempel hätte ich ihnen persönlich jetzt nicht aufgedrückt, aber eine andere Beschreibung will mir auch nicht einfallen. Sie geben sich zumindest angemessen Mühe, die zur frühen Stunde leider noch nicht sehr zahlreich erschienenen Konzertbesucher zu animieren und näher an die Bühne zu locken, leiden aber leider unter den im Kubana üblichen Soundproblemen. (Der Raum ist zwar gemütlich, aber leider auch niedrig, so dass man hier einfach ein paar Abstriche machen muss. Diese werden aber im Normalfall durch die mehr als gute Stimmung und das generelle Flair der Location kompensiert.). So klingen die Songs leider alle relativ monoton und ähnlich.

CORRODED – Schwedenhappen Nummer eins

Mit CORRODED aus Schweden betritt kurz darauf die zweite Band die Bühne. Stilecht in Jeans und Lederweste gekleidet, spielen sie modernen Heavy Metal, der deutlich mehr meiner Kragenweite entspricht, als die Musik ihrer Vorgänger. Bei Songs wie "Burn It To the Ground" fühle ich mich tatsächlich an eine härtere Version von VOLBEAT erinnert, aber auch die anderen Songs haben einen ganz eigenen Rock'n'Roll-Vibe, klingen aber gleichzeitig nicht seicht. Kombiniert mit den sympathischen Ansagen von Sänger Jens Westin, die vom Gitarristen Tomas Andersson herrlich trocken kommentiert werden, machen CORRODED einfach gute Laune und steigern die Vorfreude auf den Hauptact des Abends deutlich. Mit ihrem wohl bekanntesten Song "6 ft Of Anger" endet der Auftritt und ich freue mich sowohl auf PAIN, als auch auf CORRODEDs Headliner-Tour im kommenden Frühjahr.

PAIN – Immer eine Reise wert

Für ihre diesjährige "Coming Home"-Tour haben PAIN die Setlist-Hoheit kurzerhand in die Hände der Fans übergeben. Aber keine Sorge, alle wirklich wichtigen Songs wie "End of the Line", "The Great Pretender", "Same Old Song" und "Shut Your Mouth" waren trotzdem mit dabei.

Gesundheitlich leicht angeschlagen macht Peter Tägtgren seinem Spitznamen "Herr der Augenringe" alle Ehre, ansonsten merkt man ihm den Gesundheitszustand aber in keinster Weise an. Auch bei PAIN leidet die Soundqualität leider etwas unter der Raumakustik – das, was man hört, klingt aber absolut nicht nach Krankenbett. Auch die Bühnenshow ist wie gewohnt mehr als unterhaltsam, auch wenn dem einen oder anderen PAIN-Fan eventuell die Muppet-Version von SABATONS Joakim Brodén und das zugehörige Streitgespräch, mit dem der Song "Call me" noch auf den Festivals eingeleitet wurde, fehlen könnte.

PAIN lohnen sich immer und es ist schade, dass sie nach dieser Tour Europa erstmal für eine Weile hinter sich lassen werden und nur für ausgewählte Festival-Gigs im kommenden Sommer noch einmal nach Deutschland zurückkommen.