Geschrieben von Freitag, 08 Juli 2022 09:23

Kompass nach Österreich – Der Bericht von In Extremo mit Osaka Rising live in Wien

Kompass nach Österreich – Der Bericht von In Extremo mit Osaka Rising live in Wien Bild: BurnYourEars

Samstag, 14.05.2022, Gasometer Wien – IN EXTREMO sind nach drei Jahren und mehrmaliger Verschiebung des Konzerts endlich zurück auf österreichischen Bühnen. Mitgebracht haben sie das Erfurter Duo OSAKA RISING, die sich selbst als „The loudest Two Men Hard Rock Show without Guitars“ bezeichnen. Wir haben uns ins Getümmel gestürzt und für euch berichtet.

Osaka Rising

Eingeleitet wird der Konzertabend von OSAKA RISING. Die beiden Thüringer an Schlagzeug und Keyboards, Hammond Orgel und Keytar warten mit einem Mix aus Hard Rock, Jazz und Avantgarde auf. Die Songs haben einen gewissen Ohrwurmfaktor und erinnern an eine Vielzahl von Künstler:innen und Genres. So meint man, an einigen Stellen LED ZEPPELIN, THE BEATLES oder gar die Titelmelodie von "Star Trek: The Next Generation" herauszuhören.

Das kurze Set beginnt etwas verhalten, entwickelt sich aber rasend schnell zu einem wahren Feuerwerk an Eindrücken. Mithilfe von Rauch, Licht und einem JIMI HENDRIX-esken, beinahe Keytar-Smash eskaliert die Show zum Ende hin völlig und lässt das Publikum mit allen Gefühlen von Verwirrung bis Anerkennung zurück.

In Extremo

Nach einer kurzen Umbaupause beginnen IN EXTREMO. Und sie beginnen mit Feuer! Nach einem kurzen Instrumental legen IN EXTREMO mit „Troja“ richtig los und Flammen schießen hervor. Danach machen die Mittelalter-Metaller direkt mit einigen ihrer Gassenhauer u.a. „Herr Mannelig“, „Feuertaufe“ und „Vollmond“ weiter. Wer sich fragt, wie das Konzert erst weiter gehen soll, wenn sie jetzt schon ihre Hits rauskramen, dem sei gesagt: noch stärker als es angefangen hat. Zwischen Klassikern und neuen Hits führt Sänger Michael Rhein mit gewohntem Witz und Charme durchs Programm.

Natürlich bleibt auch die Ukraine-Krise nicht unerwähnt und die Band zollt mit den Songs „Lieb Vaterland, magst ruhig sein“ und „Saigon und Bagdad“ Tribut. Nach diesem eher nachdenklichen und verhältnismäßig ruhigen Teil des Konzertes geht es in IN EXTREMO-Manier mit dem ein oder anderen Trinklied weiter. Immer wieder kommt vereinzelt zum Song passende Pyrotechnik zum Einsatz und den Musikern ist anzusehen, wie viel Spaß sie auf der Bühne haben.

Auch wenn man große Moshpits vergeblich sucht, ist dem Publikum die über zweijährige Konzertpause nicht im Geringsten anzumerken. Es wird geklatscht, gesungen, getanzt und getrunken und spätestens bei „Frei zu sein“ bewegt sich jedes noch stillstehende Bein im Zuschauerraum. IN EXTREMO wissen, wie man Zuschauer:innen aller Generationen unterhält und haben neben der neuesten Scheibe „Kompass zur Sonne“ ebenfalls alte Klassiker wie „Wind“ und „Unsichtbar“ im Gepäck.

Nach 22 Songs verabschieden sich IN EXTREMO vorerst von der Bühne. Natürlich lassen die Wiener:innen die Mittelalter-Metaller nicht ohne Zugaben gehen und nach vier zusätzlichen Songs, unter ihnen Publikumsliebling „Ai Vis Lo Lop“, verneigt sich die Band zu schallendem Applaus und entsendet das Publikum in die Nacht. Auf dass es nicht wieder zwei Jahre bis zum nächsten Konzert dauert!

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