Dirty Lips - From Nothing To Now

Dirty Lips - From Nothng To Now

Stil (Spielzeit):
Hard Rock (44:02)
Label / Vertrieb (V.Ö.): Eigenvertrieb (01.06.2012)
Bewertung: 6,5/10

DIRTY LIPS HOMEPAGE

DIRTY LIPS kommen aus Hamburg und haben bereits im Jahre 1993, vier Jahre nach der Bandgründung, ihr Debüt „Nothing's better Than Your..." veröffentlicht. 19 Jahre nach dem Erstschlag hat die Band, die aktuell aus Frank (guitars / vocals), Marco (guitars), D.D. (bass) und Roger (drums) besteht, ihr zweites Album „From Nothing To Now" in Eigenregie auf den Markt gebracht. Das Line Up ist noch fast identisch mit dem von 1993, bis auf die Tatsache, dass Gitarrist Thomy jobbedingt nicht permanent mit der Band arbeiten kann, und daher von Marco vertreten wird. Nichts desto trotz hat Thomy aber seinen Beitrag zum Songwriting der zwölf Tracks geleistet.

Nachdem Kinderspieluhr-Intro legen die Jungens mit „Nobody Like You" ordentlich los. Für eine Eigenproduktion ist der Sound vorbildlich, geiles Gitarrensolo, rauer Gesang, der manchmal etwas punkig rüberkommt. Bei „Losing My Mind" legen die Nordlichter mehr Gewicht auf einen treibenden Rhythmus und gehen im Vergleich zum Opener etwas vom Gas. Genauso treibend geht es bei „No Money, No Friends" zur Sache, was meiner Meinung nach besser zur Stimme von Frank passt, der offensichtlich nur bei den schnelleren Songs etwas punkig klingt. Bisher lagen die Titel im drei Minuten Bereich, was sich aber bei der Ballade „That's Why" ändert, den der vom Piano begleitete Song rotiert über sechs Minuten. Geile Breaks durchziehen die Titel, bei dem sich E-Gitarre, Akustik Gitarre und Piano super ergänzen. Auch wenn ich mich jetzt vielleicht auf den Gesang einschieße, aber Frank hört sich tatsächlich am besten bei den treibenden, schleppenden Songs an. Glücklicherweise sind davon ja genug Songs auf dem Album.
„Girls" ist einer davon, übrigens mit geilem Text. Leicht KISS angehaucht kommt dann „Whenever" rüber, und macht ordentlich Spaß. Ein perfekter Soundtrack zum Humpen heben, würde ich sagen.

Die Intro Gitarre von „Shoot Me" könnte ebenfalls von KISS sein, Ace Frehley läßt grüßen. Bei „Nothing Matters" fehlen mir etwas die Highlights, dafür ist alleine das Intro von „(If You Don't Like It) I Don't Care)" schon sein Geld wert, und der titel wahrscheinlich die Antwort auf meine Kritik. Der Song rockt ordentlich nach vorne, stilistisch könnte hier eventuell AC/DC die initialzündung beim Songwriting gewesen sein. Highlight mal wieder das Gitarrensolo. Schlagt mich, WahWah Pedal oder VoiceBox, ich konnte es nicht raushören.
Ganz fett und mein Fave der Scheibe ist „I Want You", das sich mit dem treibenden Beat förmlich aus den Boxen stampft. „Won't Cry" sollte eigentlich auf einem 1998er Album veröffentlicht werden, zu dem es jedoch nie kam. Deswegen hat die band die Akustikballade auch „Won't Cry 2012" genannt, da sie offensichtlich einiges zur Originalfassung modifiziert haben. Toller Song, sehr gefühlvoll. Der letzte Song „I'm Right" klingt dann wieder genauso punkig wie der Opener, ist zum Glück nur knapp 1 ½ Minuten lang, und außer dem kurzen Solo eher überflüßig.

Fazit: Mit „From Nothing To Now" haben die Hamburger Jungens von DIRTY LIPS 19 Jahre nach dem Debüt Album ein ordentliches Zweitlingswerk abgeliefert. Warum es so lange gedauert hat, konnte ich leider nirgendwo finden. Musikalisch absolut kompetent passt einzig und alleine der Gesang nicht immer. Trotzdem lohnt es sich wirklich, sich die Band mal zu geben, den es sind ein paar Highlights für die nächste Party vertreten. Wer Lust hat, kann HIER das komplette Album im Stream an testen. Die Band hat eine limitierte Auflage von 1.000 CDs produzieren lassen, die durchlaufend nummeriert sind.

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