Shadow Venger – At The End Of All Things (EP)

ShadowVenger At The End Of All Things

Stil (Spielzeit): Instrumental Rock/Metal (25:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenregie (2011)
Bewertung: 5,5/10

http://www.myspace.com/shadowvenger

SHADOW VENGER, so nennt er sich – der Gitarrist von KEROSYS aus Großbritannien, die gerade ihre erste EP 'rausgehauen haben. Sein Name kommt von einem alten Cartoon namens „Dungeons & Dragons" und da der Brite nicht genug kriegen kann bzw. sein eigenes Ding machen will, kredenzt er uns nun sein kleines Scheibchen voll Instrumentalmusik, die er übrigens selbst "Bruce Lee-Gitarrenspiel" nennt. Sein Schlagwort lautet: "Having the style of no style." Und das stimmt.

Progressives Geschrote, ein Powermetal-Riff schaut vorbei und leise Keyboards machen den Background. Die Tonleiter wird hoch und runter gedudelt, doch irgendwie fehlt im ersten Song etwas der Gesang, der das ziemlich kraftvolle Stück gut aufgepeppt hätte.

Nachdem dramaturgisch nette Melancholie-Klampfen eingesetzt werden, wird wieder melodisch gehäckselt, ein Haufen Arpeggios werden losgelassen und zwischendurch auch mal wirre Dissonanz eingestreut. Sphärisches Kling-Klong bringt auch ein bisschen Verwirrung hinein in die komplexe Vermischung vieler Stile und Spielereien.
„When The Sorrow Turns To Insanity" hat zu Beginn etwas von „Spiel mir das Lied vom Tod". Chöre im Hintergrund, dann rasen die Sweeps wieder los und im Anschluss wird tänzerisch flott gerockt.

Bei mehrmaligem Durchhören wirkt die kleine Scheibe immer interessanter – und doch gibt es ein kleines Problem. Einen roten Faden kann man hier vergebens suchen. Mancher will ihn vielleicht auch gar nicht finden. In einzelnen Stücken fassen einen emotionale Harmonien am Arm, doch bald lassen sie einen wieder los, wenn die nächste Stilistik ausgepackt wird. Von hartem Riffing bis neo-klassischem Fingerspiel, von Kopfnicker-Hard Rock bis fast orientalischem Geschmuse wird hier relativ viel verwurstet.
Sein technisches Können präsentiert der Inselbewohner durchaus. Gegen Ende wird sogar der Pachelbel-Kanon mit in den Mixer geworfen, wenn mich nicht alles täuscht. Insgesamt werden viele spannende Dinge aufgetischt, die leider nicht immer schlüssig eingebaut werden, aber Neuigkeiten gibt es immer zu entdecken. Für Interessierte gibt es alle vier Songs online unter obigem Link zu hören.

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