Black Country Communion - Afterglow

black country communion - afterglow

Stil (Spielzeit): Hard Rock (57:51)
Label/Vertrieb (VÖ): J&R Adventures/Mascot (26.10.12)
Bewertung: 9/10

bccommunion.com

Das gleichnamige Debüt erschien 2010, im Jahr darauf folgte bereits "2", nur wenige Monate später kam "Live Over Europe" auf den Markt, und nun heißt es Bühne frei für "Afterglow". Keine Frage, BLACK COUNTRY COMMUNION veröffentlichen in einer sensationellen Geschwindigkeit, die man nur aus den Siebzigern und Achtzigern kennt, immer neues Material. Das ist umso beeindruckender, als Joe Bonamassa solo ebenfalls einen zackigen Veröffentlichungsrhythmus an den Tag legt. Doch nie sind die BCC-Alben Schnellschüsse, sondern kreative Meisterwerke einer eingespielten All Star-Truppe, die auch mit ihrem neuesten Output alle Freunde des klassischen Hardrocks vor Freude aufjuchzen lässt.

Ergänzt wird das spielfreudige Kollektiv Glenn Hughes, Joe Bonamassa, Derek Sherinian und Jason Bonham seit Anfang der Bandgeschichte (und der liegt, wir erinnern uns, gerade mal drei Jahre zurück) von Produzent Kevin Shirley. Für seine IRON MAIDEN-Produktionen oft zu Unrecht verschrien, zaubert er BLACK COUNTRY COMMUNION auch auf dem mit einem stimmungsvollen Cover versehenen "Afterglow" einen satten Retro-Sound, der wie gewohnt allen Instrumenten und dem Gesang viel Raum zum Entfalten gibt. Da steht die mit den Jahren immer besser werdende, wandelbare Reibeisen-Stimme von Hughes genauso im Vordergrund wie sein prägnantes Bassspiel, da brilliert Bonamassa mit bluesigen Riffs und traumwandlerischen Soli gleichberechtigt neben Derek Sherinian, der mit meh Keyboard- und Orgelsounds für Atmosphäre sorgt als auf den vorherigen Outputs, und Jason Bonham, der die Maschine kraft- und wuchtvoll mit seinem ausgeklügelten Schlagzeugspiel anführt. So unterschiedlich die vier Persönlichkeiten sind, so variabel ist auch das Songmaterial auf der dritten Scheibe. "Afterglow" ist ein Stück bluesiger, souliger und lockerer als seine beiden Vorgänger. Das macht besonders der funkige, basslastige Stop-and-go-Opener "Big Train" deutlich. Nach wie vor besitzen BCC das Gespür für einen mörderischen Groove wie im mächtigen "This Is Your Time", während es sich bei "Midnight Sun" um einen entspannten Feel-good-Rocker handelt, der von dem energiegeladenen "Confessor" abgelöst wird. Bonamassa teilt sich nur noch bei einem Song die Vocals mit Hughes, dafür ist das stampfende, eingängige "Cry Freedom" zweifelsfrei ein Höhepunkt auf "Afterglow" – so wie der zwischen verhaltenen und kraftvollen Sounds wechselnde Titeltrack, der mit seiner dezenten Orchestrierung eine weitere Facette der Band aufzeigt. Mit dem intensiven "The Circle" ist BCC ein weiterer Geniestreich gelungen, in dem Hughes alle Register seines stimmlichen Könnens zeigt.

Und so geht es weiter und weiter, ohne Schwächen, abwechslungsreich, kernig, gefühlvoll, auf den Punkt. Genau so, wie man es erwartet. Genau so, wie man es noch viele weitere Male hören möchte. Genau dafür liebt man BLACK COUNTRY COMMUNION, immer und immer wieder.

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