Facelift - Holon




Stil (Spielzeit): Indie-Powerpop (43:20)
Label/Vertrieb (VÖ): Spectre/Universal (07.04.09)
Bewertung: 6,5/10

Link: http://www.myspace.com/facelifts

Powerpop mit weiblichem Gesang? Es ist ja nicht so, als würde man das selten vorgesetzt kriegen. Zugegeben, es handelt sich schon um eine ziemlich passende Kombi. Powerpop gehört ja schließlich nicht erst seit KATE NASH oft zu starken Frauenstimmen. Auch FACELIFT aus Graz machen da keine Ausnahme, bis auf die vielleicht, dass es sich bei FACELIFT um eine vollständige Band handelt. Und eben diese ist auch nicht unbedingt unerfahren im Musikgeschäft: Mit „Holon" präsentieren die drei bereits ihr viertes Studio-Album. Existieren tut die Band schon seit 1998, man kann sich somit schon zu den alten Hasen des Indie-Geschäftes zählen.

Die Musiker rund um Sängerin Andrea Orso, ebenfalls Basserin, erspielen sich mit klassischen Indie-Songs die Aufmerksamkeit. Denn es ist vor allem die angenehme und sehr vielseitige Stimme der Sängerin, sowie Ausflüge in den Pop, den Folk oder die Balladen, die „Holon" zu einem sehr abwechslungsreichen Album machen. Dabei teilt sich dieses in zwei Hälften: Zu Beginn wird noch deutlich auf Tempo und gute Stimmung gesetzt. Der Opener „Hello! Hello?" kommt in typischer Manier von FEIST oder auch CAT POWER in treibendem Schlagzeug und unverzerrten Gitarren daher. Gute Laune bereits vorprogrammiert, darüber hinaus auch noch ziemlich hübsch anzuhören. Auch das daran anschließende „The Sun will shine again for us" zieht die Zügel noch einmal an und macht Lust auf Festivalatmosphäre. Mit „Pigs & Cows are a Girl's best Friend" geht's dann sogar noch eine Spur dreckiger, FACELIFT driften ein wenig in oldschooligen Punkrock ab.

Mit dem folkigen „A Cup of Coffee" schlägt die Stimmung auf „Holon" dann etwas um, es wird ein wenig ruhiger und bedächtiger. Mit „About The Things They Say" findet sich dann die erste reine Akustik-Ballade, die auch hier überzeugen kann.

Alles in allem kann die Produktion durchaus völlig zufrieden stellen und braucht auch den Vergleich mit Genre-Kollegen nicht zu scheuen. Schöne Indiekracher, die vielleicht nicht unbedingt überraschen, dafür aber umso mehr gut zu unterhalten wissen.

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